Rezension: Mustertücher – Stickmuster aus drei Jahrhunderten

Mustertücher – Stickmuster aus drei Jahrhunderten
Autorinnen: Irina Hundt und Lorraine Mootz
Rezension: Mustertücher – Stickmuster aus drei Jahrhunderten

Kurzbeschreibung:

Fast drei Jahrhunderte lang zählten Mustertücher zum unbeachteten Alltagsstandard. Junge Mädchen wurden von ihren Müttern und anderen Frauen, wie zum Beispiel Handarbeitslehrerinnen, vom 17. bis zum 19. Jahrhundert dazu angeleitet, sich an Mustertüchern in der Kunst der Stickerei zu üben, bevor sie ihre Fertigkeiten an „echten“ Stickarbeiten unter Beweis stellen durften. Meistens wurden Alphabete, verschiedene Borten, religiöse Motive oder Alltägliches gestickt. Diese Mustertücher blieben oft erhalten und zierten als Wandschmuck so manches zu Hause.
In den vergangenen Jahrzehnten haben Kreuzstichfreunde aus aller Welt den Wert dieser Mustertücher wiederentdeckt und schätzen gelernt –die Tücher gelten als viel beachtete Kunstwerke und stoßen als wertvolle Zeugnisse der Stickkultur auf breites Interesse.
In diesem Buch stellen Irina Hundt und Lorraine Mootz mehr als 40 Mustertücher vor, die aus ganz Europa stammen. Die Entstehungsgeschichte eines jeden einzelnen Tuches liest sich packend und gewährt faszinierende Einblicke in längst vergangene Epochen. 16 Tücher können außerdem mittels der beigelegten Stickmusterbögen exakt nachgestickt werden.
Als besonderen Service für die große Mustertücher – Fangemeinde im englischsprachigen Raum sind alle Texte dieses Buches zweisprachig auf Deutsch und auf Englisch./Center>
Halb Europa vereint in einem Stickbuch
Schon im Vorwort , das über die Entstehung des Buches berichtet, bin ich fasziniert, mit welcher Akribie recherchiert wurde, um bedeutungsvolle Stickmustersammlungen aus vielen Museen Europas in diesem Buch zusammenfassen zu können.
In der Einleitung erhält der Leser einen Einblick in längst vergangene Zeiten, wie bereits ein kleines Mädchen auf das Leben zum erwachsen werden vorbereitet wird, nämlich mit der Zunft des Stickens groß zu werden hatte. Anders als heute gehörte es zu den Pflichten der Mädchen, ein Mustertuch zu fertigen, wobei es Tugenden, wie Gehorsam und Ausdauer erlernen musste.
Auf den weiteren Seiten werden aus verschieden Ländern Mustertücher, die heute in Museen zu finden sind, vorgestellt. Die unterschiedlichen Arbeitsweisen lassen sich hier sehr gut erkennen.
Erklärungen der Symbole auf europäischen Stickmustertüchern und Quellen der Bibelmotive, sowie der deren Bedeutung nehmen dem Leser die Unwissenheit.
Der Clou des Buches ist natürlich auch die Möglichkeit des Nacharbeitens bestimmter Mustertücher, was genauestens erklärt wird. Die dazugehörigen Stickanleitungen verschiedener Stiche werden bebildert dargestellt. Eine Farbtafel des zu verwendenden Stickgarns soll das genaue Nacharbeiten auch in den Farben ermöglichen. Im Anschluss dieser Farbtafel findet der Leser auch noch die dazugehörigen Nummern der Tücher. Damit dieses geschichtsträchtige Buch auch noch zum Werkbuch wird, gehören die Arbeitsbögen dazu, die sich im hinteren Klappendeckel des Buches befinden.
Ein wunderbarer Aufbau des Buches, mit sehr viel Hintergrundwissen zur Stickerei, in zweisprachiger Ausführung beschrieben. Für jeden geeignet, der ein wenig mehr in die Tiefen der Stickkünste eintauchen möchte.

Ich danke dem Stocker – Verlag für das Rezensionsexemplar

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