Rezension | „Mortal Engines – Krieg der Städte (Mortal Engines #1) von Philip Reeve

Rezension | „Mortal Engines – Krieg der Städte (Mortal Engines #1) von Philip Reeve

Autor: Philip Reeve / 336 Seiten / Übersetzung: Gesine Schröder, Nadine Püschel / Taschenbuch / Verlag: Fischer TOR / erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

Der Plot…

Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen.
Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten…

Mein Resumé…

In diesem Reihenauftakt richtet Autor Philip Reeve den Blick auf eine Welt, die weit in der Zukunft liegt. Die Gesellschaft wurde im sechzig-minütigen Krieg zerstört. Städte wurden aufgrund diverser Erdbeben, vulkanischer Aktivitäten und vorrückenden Gletschern zu bewegenden Traktionsstädten umfunktioniert. Ich bekam sehr schnell das Gefühl, in einem Mad Max-Film zu sein.

Rezension | „Mortal Engines – Krieg der Städte (Mortal Engines #1) von Philip ReeveDer Autor besitzt eine große Fantasie und Liebe zum Detail, was diese Erzählung zu einer dichten und gut strukturierten Lektüre macht. Das Worldbuilding ist absolut fantastisch, die Technologie faszinierend und es gibt jede Menge Steampunk-Elemente. Man trifft auf gefährliche Piraten, menschenähnliche Maschine namens Stalker und bewegt sich mit den Figuren in [gigantischen] Luftschiffen fort. Die Gesellschaft Londons ist in Hierarchien unterteilt. Es sind zum Beispiel alle Bewohner einer Guilde zugeordnet.

Mit den Hauptfiguren habe ich sehr mitgefiebert und sofort eine große Empathie entwickelt.

Tom Natsworthy ist ein junger, idealistischer Auszubildender der dritten Klasse der sogenannten Historikergilde. Seine Aufgaben bestehen darin, Artefakte gründlich abzustauben und zu säubern. Er mag seinen Job und ist der Stadt London sehr treu ergeben. Tom hat seine Eltern vor ein paar Jahren bei einem Unglück verloren und ist seither auf sich allein gestellt. Als er seinen Mentor eines Tages in Gefahr sieht, nimmt er auf den Decks London die Verfolgung des Angreifers auf. Doch anstelle, dass es ihm gedankt wird, stößt man Tom von Deck.
Hester Shaw ist wirklich ein interessanter Charakter. Vor sieben Jahren wurden ihre Eltern von einem Mann namens Valentine ermordet. Hester wurde dabei ebenfalls von ihm angegriffen und für tot gehalten. Hester ist von diesen Vorkommnissen schwer gezeichnet und schwört Valentine zu töten. Ausgerechnet der Junge, der ihren Plan torpediert, landet neben ihr in den weiten der kargen verseuchten Landschaft.
Katherine ist Valentines Tochter und spielt die Rolle der wohlerzogenen Tochter, bis sie von den schändlichen Aktivitäten ihres Vaters erfährt. Mit der Hilfe des Ingenieurs Bevis Pod (Was für ein cooler Name!) macht Katherine sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Jeder dieser Figuren hat sehr verschiedene Persönlichkeiten und dennoch zitterte ich mit ihnen allen.

Die Spannungselemente wurden sehr gelungen von Philip Reeve ausgebaut. Es gibt jede Menge Kämpfe, Verfolgungsjagden und Rettungsaktionen, sowie einen explosiven Showdown. Atemlos peitscht der Autor den Leser durch diese karge dystopische Welt auf der Suche nach dem Mythos von MEDUSA, ohne zu wissen, was es damit eigentlich auf sich hat.

Tacheles…

Der Auftakt der vierteiligen Mortal Engines-Reihe ist ein atemberaubendes SciFi-Abenteuer mit einer spannenden Mischung aus Steampunk und Dystopie. Reeve bot mir ein unheimlich interessantes Worldbuilding und Figuren, die unvergessen bleiben. Für mich persönlich ist noch etwas Luft nach oben. Mit Vorfreude blicke ich auf die Folgebände.

Die Mortal Engines-Reihe geht weiter…

JAGD DURCHS EIS (TEIL 2) | DER GRÜNE STURM (TEIL 3) | DIE VERLORENE STADT (TEIL 4) 

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