[Rezension] Monument 14 von Emmy Laybourne

[Rezension] Monument 14 von Emmy Laybourne

Somehow, just writing something down makes anything that happens seem okay.

 

★★☆☆☆

 

Zugegeben, ein Supermarkt dürfte nicht der schlechteste Ort sein, um sich vor dem Ende der Welt zu verstecken. Durch einen Bus-“unfall“ auf dem Weg zur Schule stranden ein paar Teenager, darunter auch Protagonist Dean in einer Supermall. Kleidung, Nahrung und Unterhaltung sind kein Problem, frische Luft, Wasser und die seltsamen Ereignisse, die in der Stadt vor sich gehen hingegen schon. Nicht nur Naturkatastrophen wüten über dem amerikanischen Kontinent, auch etwas, das von den Menschen selbst erschaffen wurde, droht die menschliche Existenz zu zerstören.
Auch in dieser Supermall wird den Teenagern, einige darunter noch Kinder schnell klar, dass es um Leben und Tod geht. Sie verbarrikadieren sich im Supermarkt und verfolgen über TV, was Unglaubliches in der Welt vor sich geht und ahnen nicht, dass die Gefahr näher ist, als sie denken. Denn sie selbst sind die Gefahr.

Die Idee, die dieser Story zu Grunde liegt ist wirklich interessant. Eine Horde junger Menschen, die wild zusammengewürfelt in einem Supermarkt landet, während draußen die Welt zusammenbricht und die den Auslöser für diese Katastrophe in sich selber drin tragen. Wäre die Autorin auch bei dieser reinen Idee geblieben, hätte das Buch ein spannender Endzeit Jugendroman werden können. Dummerweise wird das Ende der Welt schnell zur Nebensache, da sich in der Mall die reinste Seifenoper abspielt.
Beziehungskisten und Freundschaftskrisen ohne Ende mit beteiligten Personen, von denen eine unsympathischer ist, als die andere. Ein Protagonist, der sein Selbstmitleid in Sarkasmus ertränkt, quengelnde Kinder mit wahnsinnig originellen Namen wie „Ulysess“ oder „Sahalia“ und für die Situation so furchtbar unpassende, gekünstelte Diskussionen über Politik und Religion.

Am meisten entsetzt hat mich jedoch der Schreibstil. Ich kam mir beim Lesen vor, als ob ich hier das Tagebuch eines 13-Jährigen in der Hand halte. Der Schreibstil ist unfassbar flach und lässt nicht einen Hauch von Spannung aufkommen. Jede noch so unbedeutende Kleinigkeit wird bis ins winzigste Detail beschrieben. Josi verließ den Raum. Jake folgte ihr. Dann verließ Astrid den Raum. Ich lief ihr nach. Alex verließ den Raum nach mir. Max und Batiste kamen hinter. Jetzt haben wir alle den Raum verlassen. Ja, selber Denken ist hier offensichtlich nicht erwünscht.

Durch diese ausufernde Erzählweise bleibt das wirklich Wichtige, das eigentlich Spannende total auf der Strecke. Was in aller Welt passiert außerhalb der Mauern des Supermarkts, warum verändern sich die Menschen und was ist das für eine seltsame, schwarze Wolke über der Stadt? Fragen, auf die es kaum Antworten gibt, da die Fragen zum Großteil erst gar nicht gestellt werden. Dass das Mädchen der Träume offensichtlich an einem anderen Jungen Interesse hat, ist eben wichtiger, als das gerade die ganze Welt untergeht.

Ich hatte am Ende echt das Gefühl, das die Autorin nur einen Grund brauchte, warum die Teenager im Supermarkt eingeschlossen sind und lieber am Drama untereinander geschrieben hat. Und da passte die Apokalypse halt gerade gut ins Bild. Eine Idee, für die Ursache eben jener Apokalypse ist zwar da, wird aber nur nebensächlich erwähnt und weitere, teils doch sehr offensichtliche Ansätze nicht aufgegriffen. Ganz so, als ob die Autorin ihrer eigenen Idee nicht ganz über den Weg traut.
Von Logikfehlern (Woher kommt der Strom, wenn draußen alles zerstört ist? Woher die Fernsehbilder?) möchte ich lieber gar nicht reden. Für mich war das Lesen extrem anstrengend, da ich nichts oder nur sehr wenig über das erfahren habe, was das Buch und wohl die ganze Reihe ausmachen soll und dafür mit viel zu vielen Details und nichtsbedeutenden Kleinigkeit förmlich in den Schlaf gelangweilt wurde.

Die wenige, wirklich interessanten Plot Elemente werden einem vor die Füße geworfen, sodass sie gar nicht wirklich wichtig erscheinen. Man selbst ist aber ohnehin schon viel zu gelangweilt und von den Figuren genervt, als das man sich noch die Mühe machen wollte, diese aufzugreifen und selbstständig weiter zu entwickeln.

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[Rezension] Monument 14 von Emmy Laybourne Cover [Rezension] Monument 14 von Emmy Laybourne Schreibstil

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