Rezension: Milo. Geliebter Todesengel - M. E. Fiend

Rezension: Milo. Geliebter Todesengel - M. E. Fiend

© MainBook Verlag

Milo. Geliebter Todesengel| M. E. Fiend |

Verlag: MainBook 2018

Seiten: 355 ISBN: 9783946413998

MEINE BEWERTUNG 

-Langweiliger TodesengelMarcus Wirtmann ist von seinem Leben fadisiert. Der triste Arbeitsalltag raubt ihm zunehmend die letzten Energiereserven, während er in einer grauen Welt unterzugehen droht. Doch in San Francisco lernt er die mysteriöse Milo in einer brenzligen Situation kennen und verliebt sich kurzerhand in sie. Jedoch ist Milo kein Mädchen von nebenan, sondern ein gefährlicher Todesengel, der ganz genau weiß, was er will.
An diesem Buch hat mich Marcus Wirtmanns Leben neugierig gemacht. Wer kennt das nicht? Aus Job, abendlichen Vergnügungen und manch privater Verpflichtung wird allzu rasch grauer Alltag, wo sich die tristen Tage nahtlos und unspektakulär aneinanderreihen. Manchmal ist es gut, wenn gar nichts passiert. Doch manchmal kann einem dieses Nichts zu viel werden. Und genau das ist bei Marcus der Fall. 

Marcus kämpft mit sich, seinem Leben und seinem Job. Er hasst es. Er ist als Unternehmensberater bei SAP angestellt und hat dauernd mit anstrengenden Kunden zutun. Hier hatte der Protagonist für mich eindeutig Identifikationspotential, weil mein Arbeitsalltag bei mir ähnlich gestrickt ist. Argumentieren, brillieren und überzeugen - das kann oft richtig nervtötend sein. 

Diesmal ist Marcus mit seinem Kollegen in San Francisco unterwegs. Nach den auslaugenden Kundengesprächen wird abends das eine oder andre Gläschen gehoben, damit der Tag ausklingen kann. Allerdings hat Marcus einen starken Hang zu Übertreibungen und gibt sich schon in aller Frühe einen kleinem Muntermacher - Whiskey pur - hin. 

Dieser Einsteig hat mir alles in allem sehr gut gefallen, weil der Autor auf das Alltagstier anspielt, dem wir alle aufgesessen sind: 

"Morgens aufstehen. Einen Scheißjob machen. Abends hinlegen. Ist das etwa alles?" (S. 32)

Hier hat er mir oftmals aus der Seele geschrieben, obwohl ich mit der Whiskey-Taktik des Protagonisten wenig anfangen kann. 

Dann lernt Marcus den titelgebenden Todesengel Milo kennen. Zu Milo kann ich nicht besonders viel sagen, weil man kaum etwas über sie erfährt. Sie ist eine Kämpferin und scheint aus Quentin Tarantinos "Kill Bill" entsprungen zu sein. Mit einem Samuraischwert haut sie ihren Gegenspielern auf die Finger und zieht Marcus in ihren Bann. Marcus schmeißt darauf sein Leben hin und fängt bei Milo eine Lehre als Killer an.

Dieser Teil hat mich stark an den Film "Fight Club" erinnert. Wie im Film entflieht der Protagonist seinem grauen Leben indem er durch Kämpfen seinen Körper spürt und zu einem richtig harten Typen wird. 

Damit wäre die Grundhandlung auch schon erzählt und ich frage mich ernsthaft, wo denn die wirkliche Handlung abgeblieben ist. Über das ganze Buch hinweg reiht sich eine Actionszene an die andere. Gefühlt war ich ständig in Kampfhandlungen involviert, mit Marcus im Training mit Blut beschmiert, es wurden Wunden versorgt oder Whiskey inhaliert.

Im Übrigen ist der Whiskey-Konsum in diesem Buch ein eigenes Thema, denn er ist Milos Lebenselixier. Andauernd schütten sich Milo und Marcus Hochprozentiges rein und erklären Jim Beam zur Nahrungsquelle Nummer eins. Ich glaube, das sollte einen charmant-herben Zug in die Handlung bringen, hat aber auf mich eher wie Product Placement gewirkt:

"Mit einem riesigen fetten Grinsen betrachte ich abwechselnd Milo und unser Lebenselixier. Ich bin wahrhaftig der glücklichste Mann der Welt." (S. 120)

Ich persönlich konnte mit den Beschreibungen und der Handlung nicht viel anfangen. Wie gesagt, der Einstieg in Marcus bescheidenen Arbeitsalltag hat mich gepackt und ich war ganz gespannt, wie es dann weitergeht. Meine Spannung war allerdings rasch verflogen, als sich nur noch eine Actionszene an die andere reiht. 

Bemerkenswert ist allerdings der geniale Schreibstil des Autors. Locker-leicht mit derber Sprachgewalt hätte er mich sofort bei der Hand gehabt, wenn ein nachvollziehbarer Spannungsbogen vorhanden gewesen wäre.

Meiner Meinung nach werden hier wohl männliche Fantasien bedient oder das Traumbild einer merkwürdigen Partnerschaft kreiert. Wahrscheinlich handelt es sich eher um ein Männerbuch, das bei mir schlicht an der falschen Adresse gelandet ist. Wer neugierig auf den Todesengel Milo ist, sollte sich unbedingt selbst ein Bild von ihr machen. Denn es ist trotz meiner Kritik ein spezielles Buch, das dem richtigen Leser bestimmt besser gefällt.

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Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.


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