Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca Lim

Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca Lim
Autor: Rebecca Lim
Titel: Mercy 01 - Gefangen
Teil einer Reihe? Ja, 1. Teil einer Reihe
Gebundene Ausgabe: 253 Seiten
Verlag: Ravensburger
ISBN-10: 3473400645 
ISBN-13: 978-3473400645
Preis: 14,99€
Originaltitel: Earthbond Book 1: Mercy
Genre: Urban Fantasy; Thriller; Jugendbuch
Themen: Selbstfindung; Besessenheit; Entführung; Verzweiflung; Gesang
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«Ich kann mich nicht erinnern, wer ich bin oder wie ich hierherkam. Ich weiß nur: Wenn ich aufwache, kann ich alles sein, egal welches Alter, egal wer. Wieder einmal. So ist es immer. Wenn ich mich zu sehr zu Hause fühle, wache ich eines Morgens auf, und alles um mich herum hat sich über Nacht verändert. Alles, was ich einmal gewusst habe, weiß ich jetzt nicht mehr. Und alles, was ich hatte - verschwunden in einem einzelnen Augenblick. Nichts kann ich halten, nichts bleibt.»
[aus "Mercy 01 - Gefangen" von Rebecca Lim; S. 5]
Erster Satz:Irgendwas stimmt nicht mit mir.
Inhalt:
Mercy besitzt keinen eigenen Körper, sie weiß weder woher sie kommt, noch wer sie ist und wacht immer wieder in unterschiedlichen Körpern auf und hat dort immer eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Dieses Mal ist es nicht anders: Mercy wacht in Carmens Körper auf. Carmen ist eine unscheinbare Sopranistin, die sich schüchtern und ängstlich hinter der selbstbewussten und Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca Limhinterhältigen Tiffany versteckt. In der Gastfamilie, in der sie lebt, ist ihre Gastschwester Lauren bereits vor einem Jahr spurlos verschwunden - auch sie war eine erfolgreiche Sopranistin. Ryan, ihr Bruder, der nicht an den Tod seiner Schwester glauben will, gibt die Suche nach ihr nicht auf und Mercy weiß, dass sie ihm helfen muss. Zusammen begeben sie sich auf eine gefährliche Suche, die auch Carmen zum Verhängnis werden könnte...

Schreibstil:

Mit einem einfachen, aber dennoch teils relativ ansprechenden Schreibstil führt Rebecca Lim ihre Leser durch die Geschichte. Flüssig und leicht lesbar ist das Buch zwar schnell gelesen, trotzdem hat der Schreibstil nichts Besonderes und bleibt blass und oberflächlich.

Meinung:

Es gibt so einige Elemente, die mich bei einem Buch direkt abschrecken. Meistens sind es Vergleiche, die schwören, dass die Geschichte an andere bekannte Bücher desselben Genres herankommt oder gewisse Untertitel, die kitschiger nicht sein könnten. Mit dem nicht gerade originellen Cover mit dem obligatorischen Mädchengesicht und dem grauenvollen Untertitel: Ist Liebe ewig? hat auch "Mercy: Gefangen" von Rebecca Lim nicht sonderlich einladend auf mich gewirkt. Auch die Tatsache, dass es sich um eine Reihe handelt, die inzwischen schon aus 4 Bänden besteht, konnte meine Neugierde nur bedingt wecken. Dennoch habe ich dieses Buch gelesen und es hat mir besser gefallen, als ich erwartet habe und doch nicht genug überrascht, wie ich es mir erhofft hätte.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Fantasy und Thriller, wobei die Fantasyanteile deutlich kleiner sind, als ich gedacht habe. Im Grunde genommen weiß man auch noch nicht so genau, mit welchen Geschöpfen sich die Reihe beschäftigt, denn "Mercy: Gefangen" scheint eher ein Einstieg zu sein und auch die körperlose Protagonistin Mercy kennt ihr Schicksal noch nicht und weiß lediglich, dass sie "anders" ist. Das hier der Realitätsanteil größer war, hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich denke, dass Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca Limsich das im Laufe der Reihe noch ändern wird und auch die Entführungsgeschichte um Lauren fand ich sehr spannend und interessant.
Dabei muss man sich allerdings erst einmal an Mercy gewöhnen, denn eine normale Protagonistin ist sie definitiv nicht. Da sie keinen anderen Körper hat und dieses Mal in Carmens Körper aufwacht, ist die Verwirrung zu Beginn doch nicht unwahrscheinlich und Beschreibungen wie "Carmens Haare" an Stelle von "meinen Haaren" sind erst gewöhnungsbedürftig. Mercy ansich ist ein interessanter Charakter, der hilfsbereit und mutig ist. Allerdings fiel es mir deutlich schwer richtig mit ihr warm zu werden, denn ich habe mich immer sehr von ihr distanziert gefühlt. Ihr Bedürfnis anderen zu helfen, vor allen Dingen Ryan wirkt anfangs auch eher befremdlich und bringt sie in die ein oder andere Gefahr. Die anderen Charakter bleiben eher blass und handeln teils unverständlich. Gefallen haben mir lediglich Paul, der Musiklehrer, und Ryan, obwohl mir seine Gefühle und Gedankengänge nicht immer ganz klar waren.
Der Spannungsbogen ist unterschiedlich und nicht immer gleichbleibend. So gab es Phasen, in denen ich das Buch zuklappte und eine Weile nicht anrührte, wie auch Phasen, in denen ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, aber keine Stellen, die mich komplett vom Hocker gehauen hätten oder die es mir unmöglich gemacht hätten, das Buch zur Seite zu legen. Dabei waren für mich eigentlich nur die Szenen spannend, in denen es um die Suche von Lauren geht. Die Fragen nach Mercys Herkunft und einige Aktionen in die Richtung fand ich weniger ansprechend.
Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca LimIch muss sagen, dass die Geschichte zwar lesenswert und sicherlich eine Lektüre für zwischendurch, aber leider nicht mehr ist. Es gab einfach wenig neue Aspekte und keine originellen Ideen, die frischen Wind mit sich gebracht hätten. So fand ich das Buch zwar ganz nett, aber ich glaube nicht, dass ich viele Gedanken daran und an seine Nachfolger verschwenden werde, einfach weil es mich nicht so richtig berührt hat. So kam für mich weder die Liebesgeschichte richtig raus, bei der die Gefühle meiner Meinung nach mal wieder auf unerfindlichen Gründen basierten und auch die Geschichte ansich bleibt eher blass.

Fazit:

Ist Liebe ewig? Manchmal fragt man sich bei solchen Büchern doch, welche Liebe eigentlich genau gemeint ist, denn in "Mercy: Gefangen" bleibt diese Frage unbeantwortet und die leichte und eher nebensächliche Liebesgeschichte wenig liebevoll. So schwimmt das Buch auf der Oberfläche und erzählt eine dennoch relativ spannende Entführungsgeschichte, die jedoch nicht unbedingt im Kopf bleiben wird. Ob die Nachfolger dem Buch eine richtige Handlung bringen, bleibt fraglich, doch "Mercy: Gefangen" bietet hier immerhin eine relativ lesenswerte Lektüre für zwischendurch - aber leider nicht mehr.
Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca Lim
Trailer zum Buch
Zum Autor 
Rezension: Mercy 01 - Gefangen von Rebecca LimDie australische Autorin und Illustratorin Rebecca Lim lebt und schreibt in Melbourne. Bevor sie hauptberuflich als Schriftstellerin anfing, war Lim als Wirtschaftsanwältin tätig. In Australien und Neuseeland hat sie sich als Verfasserin von über 11 Romanen und vielen Kurzgeschichten einen Namen gemacht. Mittlerweile werden ihre Werke ins Deutsche, Französische und Türkische übersetzt. Mit "Gefangen" erscheint 2011 in Deutschland der erste Teil von Lims Reihe um einen Engel ohne Flügel namens Mercy. [via Lovelybooks]
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Mein Dank für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares geht an
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