Rezension: Magnus Chase und das Schwert des Sommers

Am sechsten Tag unserer Magnus Chase Blogtour gibt es von allen teilnehmenden Blogs eine Rezension zum Buch! Also seht zu, dass ihr die Beitrage von Leselurch, Das Bücherchamäleon, Biblometasia und Liberiarium auf keinen Fall verpasst! :)
Rezension: Magnus Chase und das Schwert des Sommers

Worum geht's?

Seit dem Tod seiner Mutter lebt Magnus auf den Straßen Bostons - seinen Vater hatte er nie kennenlernen dürfen. Umso überraschender ist es, als er erfährt, dass er von den nordischen Gottheiten abstammt. Zu dumm, dass der Zeitpunkt für eine Einführung in die nordische Mythologie nicht unpassender sein könnte, denn gerade bereiten sich sowohl Götter, als auch Riesen, Alben und Zwerge auf die bevorstehende Götterdämmerung vor. Schnell findet sich Magnus im Zentrum des Krieges wieder, denn er muss das lang verschollene Schwert des Sommers finden, um den Frieden zu wahren.

Meinung

Ihr wisst, ich bin ein eingefleischter Rick Riordan Fan. Ihr wisst, ich liebe die Percy Jackson Bücher und würde nie ein schlechtes Wort über sie verlieren. Aber ich muss zugeben, mit "Magnus Chase und das Schwert des Sommers" bietet Rick Riordan leider nicht allzu viel Neues. 
Das erste was mir aufgefallen ist, dass die Stimme von Magnus sich kaum von Percys unterscheidet. Es gehört zu Ricks Stil seine Geschichten mit Humor zu erzählen, allerdings gleicht Magnus' und Percys Humor sich zu 90%. Er hat es sogar geschafft in den "Kane Chroniken" zwar humorvoll zu bleiben, und zwar ohne auf die gleichen Witze zurückzugreifen. Zum Beispiel die komischen Bemerkungen des Protagonisten, die Situationen ins Lächerliche ziehen, ist ein Stil den Rick durchgängig in den Percy Jackson Büchern verwendet. Ich habe leider kaum über die Witze lachen können (ich war selbst überrascht über mein Dauer-Pokerface), denn ich habe ständig da Gefühl gehabt so etwas Ähnliches zuvor schon gelesen zu haben. Der einzige Unterschied ist, dass Magnus mit 16 Jahren ein wenig älter ist und auch ein Stückchen reifer wirkt als Percy.
Die Charakterkonstellationen sind im Großen und Ganzen gleich und vorhersehbar geblieben (mit einer Ausnahme, auf die ich gleich eingehen werde). Wieder steht ein Teenager-Junge im Vordergrund, der zuerst keine Lust hat sich mit seiner "wahren Herkunft zu beschäftigen, mit einem weiblichen Sidekick, der ebenso wie Annabeth viel erwachsener ist als er. Wieder hat der Junge eine weibliche Nemesis: Gunilla war auf dieselbe weise stur und aggressiv wie Clarisse aus Percy Jackson, beide haben sich in den Kopf gesetzt den Protagonisten zu fangen und damit ihre Pflicht zu erfüllen, etc. 
Es geht wieder darum einen Gegenstand zu finden, um die Welt zu retten. Das war der Herrscherblitz in Percy Jackson, hier ist es das Schwert des Sommers. Rick hat ganz klar eine Formel entwickelt, die er nun wieder verwendet. Der Held trifft auf verschiedene mythischen Wesen, die ihm den Weg erschweren. Im griechischen Kontext fand ich das noch nachvollziehbar, denn so etwas findet sich anhand von Heldenreisen in der griechischen Kultur wieder (z.B. die Ilias und die Odyssee). Da er diese Formel schon in 10 anderen Büchern verwendet hat, weiß man natürlich auch relativ früh wie dieses Buch endet, was das Leseerlebnis ziemlich trübt.
Klar, durch diese Formel passiert ständig etwas, sodass man eigentlich das Buch nicht weglegen könnte. Im Normalfall würde ich das auch begrüßen, aber leider waren es mir da zu viele Zwischenstopps, zu viele konstruierte Zufälle, zu viele Nebenplots, die mich auch gelangweilt haben. Da halfen auch nicht die Witze von Magnus. Wobei ich hier anmerken muss, dass Rick Riordan es schafft die Stimme eines Teenagers authentisch darzustellen, was Magnus als Charakter viel glaubwürdiger rüberbringt (anders als andere Autoren... /hust John Green).
Natürlich gelten diese Punkte nur für diejenigen, die die anderen Bücher von Rick Riordan gelesen haben. Ich will nicht sagen, dass es das Buch unbedingt total schlecht macht! Ich will damit sagen, dass ich eigentlich mehr von einem hervorragenden Autor wie Rick Riordan erwartet habe, und das Buch leider unter meine Erwartungen fällt. Es muss nicht jedem so gehen, aber das ist das, was ich beim Lesen empfunden habe.

Es gibt aber viele Dinge, die mir in Magnus Chase positiv aufgestoßen sind. Zum Beispiel Magnus' Begleiter Blitzen, ein Zwerg und Hearthstone, ein Alb: Das waren die Charaktere, die sich am meisten für mich hervorgehoben haben. Obwohl sie eine andere "Rasse" waren, wurden sie sehr menschlich und mit menschlichen Bedürfnissen dargestellt, was ich großartig fand. Sie wurden nicht zu Karikaturen wie man es oft in anderen Fantasy Büchern kennt. Was mir besonders gefallen hat war, dass Hearth ein gehörloser Alb war und sich mit Gebärdensprache verständigen und währenddessen die Lippen der anderen lesen musste. Eine Darstellung von behinderten Charakteren gibt es wirklich selten von YA und ich fand, dass es Rick hier sehr gut gelöst hat. Bei Hearths Witzen habe ich auch immer lachen können. Leider waren es auch die einzigen Charaktere, zu denen ich eine richtige Beziehung aufbauen konnte - der Rest war mir, durch die Ähnlichkeit zu vorherigen Charakteren, zu ungreifbar.
Was ich auch super finde ist, dass es sich beim weiblichen Sidekick, Samirah al-Abbas, um ein muslimisches Mädchen handelt, die eine magische Hidschab trägt und sich in einer arrangierten Ehe mit Cousin zweiten Grades befindet. Was sie nicht daran hindert, außerordentlich gute Kampf-Skills zu haben. Rick geht da zwar nur oberflächlich auf das Thema ein, aber muslimische Charaktere sieht man sehr selten in YA weshalb ich Samirah sehr begrüßt habe. Zumal ich es originell fand, wie er die Geschichte der Wikinger mit die der Araber verknüpft hat.
Die Mythologie ist - wie wir es von Rick Riordan gewöhnt sind - natürlich bestens recherchiert, sodass man beim Lesen sogar noch dazu lernt ohne wirklich mit Infos zugeschüttet zu werden. Wenn man vor allem sein Wissen von Marvel Filmen wie "Thor" hat, wird man mit vielen Überraschungen konfrontiert (Loki und Thor sind gar keine Brüder O_O). Witzig finde ich es immer, wie Rick beschließt seine Götter zu charakterisieren, z.B. Thor in diesem Fall ein Serien-Fanatiker und schaut Game of Thrones und Arrow, aber hat weniger etwas für Hygiene übrig.
Bei den Kapitelüberschriften musste ich oft schmunzeln. Es gab auch ein paar Referenzen zu den vorherigen Buchreihen, die man als eingefleischter Fan sicher toll findet. Sie waren immer das worauf ich mich beim neuen Kapitel am meisten gefreut habe, vor allem, weil mir das Buch mit um die 500 Seiten leider auch ein wenig zu lang vorkam. 

Fazit

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Der Auftakt zu Rick Riordans Reihe zur nordischen Mythologie hat mich leider unbeeindruckt zurückgelassen. Sowohl Charaktere als auch Plot kommen einen nur allzu bekannt vor  - all das, was man in dem Buch erlebt hat man jedes Mal schon irgendwo anders gelesen. Plot und Ende waren damit sehr vorhersehbar, was das Leseerlebnis trübt und die 500 Seiten ziemlich lang macht. Die Nebencharaktere, die witzigen Kapitelüberschriften und Ricks humorvolle Art die Götter zu charakterisieren werten das Buch allerdings wieder auf. Zudem macht das Buch einen Schritt nach vorn was Diversität eingeht, da u.a. einen gehörlosen Alb und ein muslimisches Mädchen eine große Rolle spielen. Das Buch schaffte es mich zu unterhalten, da aber meine Erwartungen nicht erfüllen konnte, kann ich "Magnus Chase und das Schwert des Sommers" nur 3 von 5 Sternen geben.
Magnus Chase und die Götter von Asgard:Das Schwert des Sommers (2016)Der Hammer des Thor (2017)Ohne Titel (2018)

Titel: Magnus Chase und das Schwert des Sommers
Autor: Rick Riordan
ISBN: 978-3-551-55668-4
Verlag: Carlsen
Seiten: 560 Seiten
Preis: 19,99€
Carlsen | Amazon | Goodreads | Rick Riordan
Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

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