[REZENSION] "Mädchenfänger"

 Cover

Die Autorin
Vor Erstellung ihres ersten Romans arbeitete Hoffman als stellvertretende Staatsanwältin und juristische Beraterin in Florida. Sie unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei – von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen – in allen juristischen Belangen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und 2 Kindern in Fort Lauderdale.
Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 4 (16. Juli 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805208928
ISBN-13: 978-3805208925
Größe und/oder Gewicht: 22 x 15,2 x 4 cm

Leseprobe
Quelle: digital-media  *hier darf gelesen werden*


Die Geschichte...
In einem Chatroom lernt die 13-jährige Lainey Emerson den attraktiven 17-jährigen Zach kennen, der sich dort ElCapitan nennt und auf ein Treffen mit Lainey drängt. Da sich das Mädchen zu Hause unverstanden fühlt, erzählt sie nichts von dem Date mit Zach. Ein Date, von dem Lainey nicht mehr zurück kehrt.

Daraufhin schaltet sich FDLE-Agent Bobby Dees ein, der bei einer Spezialeinheit arbeitet, die sich um verschwundene Kinder kümmert. Und der Agent hat eine besondere Motivation, denn seine Tochter Katy ist vor einem Jahr spurlos verschwunden....
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt damit, dass Lainey mit ihrem bisherigen Leben unzufrieden ist: Wegen des kürzlichen Umzugs hat sie fast keine Freunde, wird von ihrem kleinen Bruder genervt und von der restlichen Familie so gut wie ignoriert. Zuflucht sucht sie in der virtuellen Welt, wo sie den coolen Zach alias
ElCapitan kennenlernt, mit ihm oft chattet und für den sie sogar Fotos gemacht hat, worauf sie älter und recht sexy aussieht.  Danach will Zach sich mit Lainey treffen und diese fühlt sich wie im 7. Himmel. Doch für die 13-jährige entwickelt sich der Traum rasch zu einem Albtraum, als sich ihr Rendevousz nicht als Zach entpuppt und Lainey an einen unbekannten Ort entführt wird.
Nach dem Verschwinden schaltet sich das FDLE und Special Agent Bobby Dees ein, der für die Abteilung CAC (Crimest Against Children) nach misshandelten und verschwundenen Kindern sucht und sie auch meistens findet. Nur seine eigene Tochter Katy ist seit 1 Jahr schon verschollen und das macht dem 40-jährigen natürlich zu schaffen.
Kurz darauf wird eine Mädchenleiche gefunden, doch es ist weder Lainey noch Katy. Der Täter schickt Informationen an einen karrieregeilen Reporter und wird von der Presse bald "der Mädchenfänger" genannt. Befinden sich die beiden Mädchen in seinen Fängen
Protagonist Bobby Dees finde ich recht interessant: Als Spezialist für entführte, verschwundene und misshandelte Kinder hat er nebenbei auch noch mit Bürokratie und Kompetenzgerangel zu kämpfen. Privat hat ihm das Verschwinden seiner 17-jährigen Tochter den Boden unter den Füßen weggezogen und seine Frau entfernt sich auch immer weiter von ihm.
So mag ich ich meine Hauptpersonen: komplex, problembehaftet und voller Ecken & Kanten! Und Bobby gefällt mir in dieser Rolle sehr gut. Nebenfiguren gibt es sehr viele: Sei es Lainey und ihre Familie, andere weibliche Teenager, Bobbys Frau, seine Kollegen und andere Personen, die für die Aufklärung dieser Verbrechen wichtig sind. Trotz der Vielfalt sind die Charaktere von "Mädchenfänger" sehr gut ausgearbeitet und fügen sich wunderbar ins Geschehen ein.
Erzählt werden die Begebenheiten aus den unterschiedlichsten Perspektiven: von Lainey, die auch zwischendurch von ihrer Gefangengeschaft berichtet, von Bobby Dees, einigen Nebenpersonen, aber auch vom Täter, der uns seine kranken Gedanken schildert.
Die Geschichte beginnt im 1. Drittel sehr rasant und spannend, was mich positiv gestimmt hat. Leider konnte im Hauptteil die Spannung (durch die leicht öde Ermittlungsarbeit) nicht ganz aufrecht erhalten werden, aber das letzte Drittel wird dann wieder richtig gut und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Auch das Thema "Cyberspace" und die damit verbundenen Gefahren hat Jilliane Hoffman aufgegriffen und in einen Thriller verpackt.
"Mädchenfänger" spielt sich großteils in Coral Springs (Florida) ab. Die Nähe zu Miamidürfte die Autorin dazu veranlasst haben, den Serienkiller "Cupido" aus dem gleichnamigen Thriller oft zu erwähnen. Das hat mich, offen gesagt, ein wenig geärgert - denn "Mädchenfänger" hat ja seinen eigenen Psychopathen. ;-)
Und auch die vielen Abteilungsbezeichnungen, Programmnamen für die Verbrechensbekämpfung und die unzähligen daran beteiligten Personen waren (für meinen Geschmack) zu viel des Guten. Sowas bremst den Lesefluss ungemein und nimmt mir etwas den Spaß am Lesen. :(
Durch die interessante Thematik, die angenehm kurzen Kapitel und den durchwegs fesselnden Schreibstil lässt sich dieser amerikanische Thriller, bis auf die Einbrüche im Hauptteil, schnell lesen.
FAZIT:
Ein solider Thriller mit ein paar Schwächen, der mit einem aktuellen Thema überzeugt und zum Nachdenken anregt (vor allem, da ich selbt eine pubertierende Tochter habe). Dafür vergebe ich gern 4 (von 5) Punkte.


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