[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

German Cover


‘LÚM:
Zwei wie Licht und Dunkel’

von

Eva Siegmund

 

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel
Wenn dein Schicksal zu groß für dich scheint.
In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist …
(Source: Goodreads.com)

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

Bevor ich mit dem Buch zu lesen begonnen habe, sind mir ein paar weniger gute Rezis dazu untergekommen und daher bin ich mit wenig Erwartung an das Buch ran gegangen, was wie immer gut für mich ist. Obwohl ich trotzdem einige Kritikpunkte anderen nachvollziehen oder auch unterstreichen kann.

Besonders der Anfang ist mir sehr schwer gefallen, da ich überhaupt nicht wusste, wo oder in welcher Welt ich da jetzt gelandet bin. Irgendwie gaben mir die ersten Szenen das Gefühl, als wäre ich bei den Mayas oder in irgendeiner uralten Hochkultur, die längst vom Erdboden getilgt wurde… erst nach und nach kommt man dann drauf, dass hier alles nach dem dritten Weltkrieg spielt, und diese Menschen zwar in der Zukunft leben, aber doch auch sehr rückständisch. Außerdem bekommen manche Jugendliche bei einer festlichen Nacht, die sie die Mantai nennen, eine Gabe – von wem, wird nie erklärt oder auch das warum nicht – aber es ist so. Manche sind Telepathen, andere können sich unsichtbar machen oder in die Zukunft sehen. Meleike ist die Tochter einer Seherin und ihre Großmutter ist sogar die mächtigste Seherin und daher rechnet jeder damit, dass Meleike auch eine Seherin wird. Doch sie bekommt keine Gabe und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Gleichzeitig wird der Leser zwischenzeitlich in eine andere Welt entführt, die schon eher als Dystopie oder als eine zukünftige Welt angesehen werden kann, die fortschrittlicher und angeblich besser ist, als die Alte, obwohl dort Kälte herrscht und der Perfektionismus einen unangenehmen Geschmack bereitet. Dort lebt Flynn, doch plötzlich bekommt er eine Gabe, mit der er in seiner futuristischen Welt keinen Platz hat -> daher muss er fliehen.
Und jeder kann sich denken, dass die beiden – Meleike und Flynn aufeinander treffen und dann so einige Heldentaten verüben müssen, und Leute zu retten, die ihnen am Herzen liegen.

Ich fand den Schreibstil okay, aber nicht besonders in irgendeiner Form, eher neutral, daher kann ich nicht so viel dazu schreiben. Dafür hat aber die Handlung nach dem ersten Drittel endlich etwas angezogen und nach meiner anfänglichen Verwirrung und Skepsis wollte ich dann doch recht schnell wissen, was als nächstes passiert und meine Neugierde war geweckt.
Aber leider ging es mir wie auch ein paar anderen, dass ich alles etwas distanziert wahrgenommen haben und man keine so direkte Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte, was teilweise an dem Schreibstil in der dritten Person, aber auch an dem oftmaligen Sichtwechsel lag. Irgendwie wurden mir hier auch die Gefühle bei den einzelnen Passagen und Entwicklungen zu wenig geschildert und daher konnte ich auch hier nicht alles nachempfinden.

Die Idee das ganzen fand ich eigentlich sehr interessant und Stellen davon waren wirklich gut beschrieben, wie die einzelnen Atmosphären bei den Orten, entweder bei Meleike, in der Stadt oder das wilde, bunte Treiben unten in den Tunneln. Auch Spannung war fast durchwegs da und konnte mich antreiben, das Buch rascher zu lesen, als ich gedacht habe, und was mir gut gefallen hat.

Leider aber war das Ende dann doch etwas abrupt da, und obwohl es ganz nach meiner Vorliebe war, blieb ein Gefühl übrig, als ob es nicht ganz abgeschlossen wäre. Ich gestehe, ich habe danach sofort im Internet nachgesehen, ob es vielleicht einen zweiten Teil dazu gibt. Versteht mich nicht falsch, es ist zwar abgeschlossen, aber leider bleiben ein paar Fragen unbeantwortet und die Zukunft ist trotz allem doch etwas unsicher. Wer aber ein Fan von eher offeneren Enden ist, hat seine Freude damit. Ich persönlich mag es aber etwas genauer, um mir besser vorstellen zu können, wie es weiter gehen könnte.

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

Das Cover war für mich ganz klar der Grund warum ich es lesen musste. Seht euch doch nur die Farbgebung an und die Stadt mit den tollen Vögeln – besonders schick finde ich, dass die Vögel am Umschlag glänzen.

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Eine gute, frische Idee, die mir gefallen hat und die man noch etwas mehr hätte ausbauen können. Dafür brilliert aber die Umgebungsbeschreibung, wodurch man sich oft wie vor Ort fühlte… nur hakte es ein wenig bei der Bindung zu den Charakteren, was aber wieder dadurch wett gemacht wurde, da es spannend war und man es schnell lesen wollte. Ein Buch, das ich weiter empfehle, wenn man fantasievolle Dystopien mag.

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

3,5 of 5 points – (I really liked it)

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel


[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel(© Siegmund)

Seltsam, wie schnell sich das Bild, das man von jemandem hatte, ändern konnte. Wenn Flynn nur daran dachte, was er mal für diesen Mann empfunden hatte, der ihn nun wie einen tollwütigen Hund jagte, wurde ihm übel. Durfte man das überhaupt, einem Menschen das Menschsein absprechen? Oder war es gerade etwas zutiefst Menschliches, sich wie eine Bestie aufzuführen?
(Flynn)

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[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel
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[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

[Rezension] LÚM: Zwei wie Licht und Dunkel

© Random House/Isabelle Grubert

Eva Siegmund:
Eva Siegmund, geboren 1983 im Taunus, stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Kirchenmalerin und studierte dann Jura an der FU Berlin. Mit dem ersten Staatsexamen in der Tasche begann sie 2011 als Volontärin bei einem Hörbuchverlag in der Lizenzabteilung. Doch schon bald wurde ihr Textgespür entdeckt und so wechselte sie ins Lektorat. „LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ihr Romandebüt.
(Source: randomhouse.de/Autor/Eva_Siegmund)

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Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares an:

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© Random House

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