|Rezension| "Linkshänderland" von Lara de Simone

| Baumhaus | Hardcover | 352 Seiten | €12,99 | Amazon | BloggdeinBuch |


Eine computergesteuerte Welt, die das Leben auf der Erde simuliert? Eine Welt, zu der nur Linkshänder Zutritt haben und in der man schon mit zwölf Jahren volljährig ist? Die 13-jährige Trix ist wie vom Schlag getroffen, als sie von diesem mysteriösen Linkshänderland (LHL) erfährt. Über zwei Mikrochips in ihrem Gehirn ist sie mit dem LHL vernetzt und kann ihren Avatar steuern. Sie muss lediglich in Gedanken den Wunsch formulieren, sich ins LHL einzuloggen und schon sieht es in der realen Welt so aus, als würde sie schlafen. Wie ihr Mentor Liam, 16, beginnt sie eine Ausbildung zur Spionin. Und schon bald stecken die beiden in einem gefährlichen Auftrag, bei dem sie an eine Untergrundgruppe geraten, die sich gegen das LHL auflehnt. Damit setzen sie nicht nur ihre Freundschaft, sondern vor allem auch ihr Leben aufs Spiel.
Es ist vielleicht nicht das netteste, das man über ein Buch sagen kann, aber vermutlich wird allein mit diesem Satz schon relativ deutlich, was ich über "Linkshänderland" denke: Puh, endlich durch! Die dystopisch angehauchte Geschichte von Trix, Liam und Jannik hat mich über Wochen aufgehalten und schlicht gesagt einfach nur gelangweilt - so sehr, dass ich danach schon gar keine Lust mehr hatte, irgendein anderes Buch zu lesen und das ist wohl eines der größten K.O.-Kriterien für eine Geschichte. Woran das lag? An einer sehr abgehackt klingenden und gewollten Sprache, an pubertierenden, auf cool gemachten, aber leider nicht cool wirkenden Figuren und einer  konstruierten Story, der ich bis zum Ende nicht wirklich folgen konnte. Was am Ende dabei herauskam? Lediglich die Freude, endlich durch zu sein und der langatmigen und leider auch relativ sinnfreien Geschichte entkommen zu sein, die weder besonders originell, noch wirklich mitreißend war.
Was das Buch schon auf den ersten Seiten falsch macht, sind die wenigen Informationen, durch die allein schon der Einstieg in die Geschichte wahnsinnig schwer fällt. Man ist augenblicklich verwirrt - von den vielen unterschiedlichen Perspektiven, aber auch von dem sogenannten Linkshänderland, dessen Funktion und Sinn bis zum Ende ungeklärt bleibt - was zum Inhalt der Geschichte gehört, mich als Leser aber furchtbar aufgeregt hat. Diese Computersimulation war einfach derart sinnentleert (bzw. denke ich, dass die Autorin sich schon etwas dabei gedacht hat, nur in diesem Teil - scheint eine Trilogie zu sein - wurde dies eben nicht aufgeklärt!), dass ich leider schlichtweg das Interesse verloren habe. Dinge, die merkwürdig, aber faszinierend sind und dabei auf irgendeine Art und Weise auch Sinn ergeben, können mich durchaus fesseln, aber in diesem Fall entzog sich der Grund durchweg meinem Verständnis. Da haben wir dann auch schon Grund Nummer eins, warum das Linkshänderland in Zukunft für mich geschlossen bleibt: Ich verstehe es einfach nicht.
Ebenso wenig glaubwürdig wirken die Protagonisten auf mich - insgesamt gibt es drei Perspektiven und jeder der Figuren war mir unsympathisch. Da ist einmal die hyperaktive Trix, die sich mit ihren dreizehn Jahren meinem Altersverständnis wohl völlig entzog, die aber auch als einzige (anfangs zumindest) an dem ganzen Quatsch gezweifelt hat, dann gibt es Liam, der wohl cool wirken sollte, in meinen Augen aber wie ein unreifer Junge wirkte, der weder nach vorne, noch nach hinten denkt und Jannik, der durch seine ängstliche Art ein wenig unterging. Prinzipiell blieben die Figuren schwarze Tintenflecke auf bedrucktem Papier: eindimensional, langweilig, ohne Konturen, blass. Ebenso wie alles andere: die Rebellion beispielsweise - eine lächerliche Ansammlung erwachsener Menschen, die sich aufführen, als wären sie Jugendliche. Sowieso wirkt die ganze Geschichte sehr kindlich und simpel - vielleicht daher eine Empfehlung für jüngere Leser, obwohl ich das Buch vermutlich auch vor zehn Jahren nicht interessant gefunden hätte. Keine Spannung, kein Nervenkitzel, nur langweilige Figuren, die in einer sinnlosen Simulation sinnentleerte Dinge tun.
"Linkshänderland" ist ein gutes Beispiel dafür, wie man eine Jugenddystopie nicht schreiben sollte. Nachdem ich mich einige Wochen mit der Geschichte herumgeschlagen habe, war ich mehr als froh, ihr endlich entfliehen zu können - mit einer sinnfreien Story, blassen und konstruierten Figuren und einem relativ langatmigen Schreibstil hat dieses Buch tatsächlich nichts, was mich bei Laune halten konnte. Von mir gibt es in diesem Fall (leider) ein klares: Das muss man nicht lesen!

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