Lilli Beck – Liebe auf den letzten Blick
Kurzbeschreibung:
Vier Umzüge und ein Todesfall: Mathilde und ihre Freundinnen gründen eine WG, um dem drohenden Seniorenheim zu entrinnen. Doch offensichtlich ist man mit 60 nicht viel schlauer als mit 20, und der schöne Plan schlägt fehl. Statt in der Oldie-Idylle finden sich die vier plötzlich im Mehrgenerationen-Chaos wieder. Und dass die Hormone genauso verrücktspielen wie früher, merken sie nicht nur an Hitzewallungen.
Liebe auf den ersten Blick!
Dieses Buch hat mich schon nach den ersten paar Seiten daran erinnert, dass Lilli Beck eine unvergleichliche Art hat, das Älterwerden auf die Schippe zu nehmen. (In Erinnerung an „Reich heiraten! – Oder wie ich mit 58 meine Hippie-Ideale über Bord warf“).
Sie macht das mit viel Humor und Selbstironie, bewahrt sich dabei aber immer ihre Selbstachtung.
Der Schreibstil ist locker, leicht und lustig.
Die Geschichte wird am ehesten von der Protagonistin und ihren wahrhaft unterschiedlichen Mitbewohnern getragen. Sie sind keineswegs die Prototypen einer klischeebehafteten Rentner-WG. Zwar findet sich mal ein Gebiss, mit dem hören ist es auch nicht mehr so wunderbar, aber schon beim Kleidungsstil entstehen große Abweichungen. Dann kommen die unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten hinzu, schon sitzt man inmitten von Blumenröcken und Haschkeksen auf einem gemütlichen Sofa.
Nimmt man das alles mit der großen Portion Humor, die Lilli Beck hier locker-flockig in die Seiten gestreut hat, dann hat man nichts anderes als ein wunderbar unterhaltendes Buch vor der Nase.
„Liebe auf den letzten Blick“ ist eine Hommage an das Finden der Liebe, wenn man schon längst nicht mehr damit rechnet. Das Buch zeigt auf, dass auch eine Frau über 50 noch etwas von sich halten kann und dass sie noch nicht mit der großen Liebe abgeschlossen haben sollte.
Wer bis jetzt noch nichts von Lilli Beck gelesen hat, sollte das schleunigst mit diesem Buch ändern!
Bewertung: