[Rezension] Kriegsgebiete von Roland Spranger

[Rezension] Kriegsgebiete von Roland Sprangerx Autor: Roland Spranger
x Titel: Kriegsgebiete
x Genre: Thriller
x Erscheinungsdatum: Mai 2012
x 224 Seiten
x Bookspot Verlag
x ISBN: 3937357548
x zum Trailer: *klick*
x Erste Sätze: Prolog. Provinz Kunduz (Afghanistan). Serpentine für Serpentine tasteten sich die drei Mowag Eagle talwärts. Langsam. So langsam, dass die Fahrer jeden Stein auf der Piste nach seinen wahren Absichten befragen konnten. Selbst dem afghanischen Dreck war nicht zu trauen. Das ganze Land war minenverseucht.

Klappentext:

Schwer traumatisiert kehrt Daniel aus seinem Afghanistan-Einsatz zurück in die Heimat, in der er sich nicht mehr zurechtfindet. Seine Ehe geht in die Brüche, seine Frau Melanie zieht mit der gemeinsamen Tochter zu ihrem neuen Freund. Daniels Leben hat einen absoluten Tiefpunkt erreicht.
Da geschehen in seinem Umfeld mehrere grausame Morde. Von der Polizei als Täter verdächtigt, beginnt er auf eigene Faust zu recherchieren, wer hinter den Verbrechen steckt. Oder ist er tatsächlich der Mörder? Ist er wirklich so schizophren, dass ein Teil seiner Persönlichkeit Verbrechen begeht, an die sich der andere Teil nicht erinnern kann?

Ein packender Thriller vor dem aktuellen Hintergrund weltweiter Krisenherde und den psychischen Belastungen der Soldaten, die Extremes erleben müssen.

Rezension:

In mattem blau und grau gehalten sieht “Kriegsgebiete” von Roland Spranger von außen bei Weitem harmloser aus, als einem schließlich mit der Geschichte entgegenschlägt.

Der Schreibstil des Autors ist einfach zu lesen und sehr spannend. Immer wieder werden Bilder aus dem Krieg in Afghanistan, in dem sich Protagonist Daniel befand, heraufbeschwört. Roland Spranger braucht dazu nicht viele Worte – im Gegenteil. Kurze aber harte Sätze bedrücken den Leser viel mehr, als es ausgeschmückte Sätze an dieser Stelle jemals könnten. Über eine besonders lange Zeit erstreckt sich die Handlung auch gar nicht – von Dienstag bis Freitag – und dafür ist man umso intensiver im Geschehen.

Neben der Schilderung, was Soldaten in Kriegsgebieten sehen und durchmachen müssen und wie sich dies auf ihre Psyche, ihr soziales Umfeld in der Heimat, ja, ihr ganzes Leben auswirkt, befinden wir uns in einem Thriller, bei dem bis zum Ende des Buches nicht wirklich klar ist, was wirklich passiert und ob Daniel schizophren ist und die Morde selbst begeht, oder ob ihm jemand etwas anhängen will. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich zumindest ahnte, worauf es hinauslaufen könnte – aber Gewissheit bekommt man eben erst am Ende und das auf eine recht erschreckende Art und Weise.

Geeignet ist “Kriegsgebiete” für Fans von Psychothrillern auf jeden Fall. Allerdings würde ich das Buch auch Menschen ans Herz legen, die überlegen, sich für die Bundeswehr auf lange Zeit zu verpflichten und sich somit auch für Auslandseinsätze bereit stellen. Idioten, die sich mit Sprüchen alá “Yeah, Krieg ist geil.” brüsten, werden nach diesem Buch garantiert – und wenn nur heimlich für sich alleine – nachdenken.

Fazit:

Packender Thriller mit der erschütternden Nebengeschichte, was der Krieg aus einem Soldaten und seinem Leben machen kann.

Bewertung:

[Rezension] Kriegsgebiete von Roland SprangerÜber den Autor (lt. Klappentext):

Roland Spranger, Jahrgang 1963, arbeitet als Betreuer in Wohneinrichtungen für psychisch Kranke und geistig Behinderte. Daneben betätigt er sich in Freien Theatergruppen und Live-Literatur-Projekten. 2002 erschien sein Roman “ThRAX” im Rake Verlag (Kiel), zudem hat er diverse Theaterstücke geschrieben, zuletzt “Das Comeback des Jahres”, das im März 2012 auf der Kinder- und Jugendbühne “Kaschlupp!” in Detmold erfolgreich uraufgeführt wurde. Roland Spranger lebt und arbeitet in Hof.
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Lieben Dank für das Rezensionsexemplar an den Bookspot Verlag : ).


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