[Rezension] Jeden Tag, jede Stunde von Natasa Dragnic

[Rezension] Jeden Tag, jede Stunde von Natasa Dragnic

Genau, merk dir das: Ohne mich gibt es nur noch drei Pünktchen.

Kennt ihr das? Wenn eure Eltern euch und eure Geschwister früher an einem verregneten Sonntagnachmittag ins Wohnzimmer geschleppt haben, den Dia Projektor schon aufgebaut und euch dann gefühlte 200 Kisten Dias aus „den guten alten Tagen“ zeigen wollen? Ja? Genauso erging es mir mit diesem Buch. Dora und Luka kennen sich von Kindesbeinen an und verlieren sich eines Tages aus den Augen, als Dora überraschend nach Frankreich zieht. Erst Jahre später sehen sie sich wieder und aus der Kinder Freundschaft ist umgehend Liebe geworden. Wann genau das passiert ist, bekommt man nicht so richtig mit. Der Diaprojektor ist schon beim übernächsten Bild.

Jedes der Bilder wird nur mit kurzen, knappen Sätzen beschrieben, oftmals auch nur mit einem seitenlangen Dialog zwischen den beiden, die allesamt vor lauter Kitsch schon beginnen, rosarot glitzern. Natürlich steht dem Glück der beiden auch nach dem Wiedersehen so einiges im Weg und das Schicksal ist ihnen alles andere als gnädig. Was größtenteils aber auch ihre eigene, insbesondere Lukas Schuld ist! Selten habe ich einen männlichen Protagonisten erlebt, der so wenig Rückrat hat.

Das Buch und ich hatten von Anfang an kein gutes Verhältnis zueinander. Schon im Prolog war mir klar, dass dieser Schreibstil einfach nicht meinen Geschmack treffen wird. Man kommt sich in der Tat wie ein kleines Kind vor, dem die Geschichte von Dora und Luka in einer für Kinder verständlichen Sprache erzählt wird. Nur sehr wenige Lichtblicke in Form von einzelnen Sätzen haben mich überhaupt zu einem zweiten Stern überzeugen können. Dadurch, dass die Kapitel so wahnsinnig kurz sind und die Szenen dadurch enorm schnell vergehen, hat man gar keine Chance richtig in die Geschichte einzutauchen. Man darf nicht dabei sein. Man darf sie sich eben nur in Form von einzelnen Standbildern kurz aufzeigen lassen. Die Hintergrund Story ist auf ein Minimum beschränkt.

Dementsprechend blieben meine Empfindungen sowohl Dora als auch Luka gegenüber äußert kühl bis hin zu gleichgültig. Ein Buch, welches in Kroatien spielt liest man nicht alle Tage und wenn ich es dann mit einer mir so unbekannten Kultur zu tun bekomme, dann freue ich mich jedes Mal, wenn ich während des Lesens gleichzeitig auch ein bisschen über das Land und Sprache lernen kann. In Jeden Tag, jede Stunde aber gänzlich Fehlanzeige! Man merkt kaum, wo Dora und Luka herkommen, geschweige denn erfährt man etwas über ihren kulturellen Hintergrund.

Ich kann das Buch leider gar nicht empfehlen. Sowohl die Story, ihre Figuren als auch der Schreibstil konnten mich nicht überzeugen. Wobei letzteres wirklich den größten Stolperstein für mich darstellte. Der einzige Vorteil ist, dass das Buch sich durch die kurzen, knappen Kapitel sehr schnell lesen lässt. Nach dem Zuschlagen des Buches hat man leider nur das Gefühl, dass die Diashow endlich vorbei ist. Das man endlich von der Couch aufstehen darf.

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