[Rezension] Jean Johnson, Die Söhne der Insel

[Rezension] Jean Johnson, Die Söhne der InselOriginaltitel: The Sword (01)Originalverlag: Berkley, New York 2007Taschenbuch, Broschur, 432 Seiten, 11,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-442-37419-9€ 8,95 [D] | € 9,20 [A] | CHF 15,50
Inhalt:Eine Prophezeinung verbietet dem mächtigen Magier Saber für alle Zeiten, die Liebe zu erfahren - oder seine Welt ist dem Untergang geweiht. Bis eines Tages die temperamentvolle Kelly Doyle nach einer Reise durch die Zeit auf Nightfall Isle landet und sein Leben abenteuerlich auf den Kopf stellt. Bald können sie sich dem Ruf ihrer Herzen nicht mehr widersetzen - und so treffen Kelly und Saber eine mutige Entscheidung. Kann ihre Liebe dem Fluch trotzen, oder müssen sie sich tatsächlich den bösen Mächten, die sie gerufen haben, beugen?
Zum Buch:Der jüngste der acht Brüder von Nightfall Isle holt die (relativ) junge Kelly Doyle durch ein Weltenportal auf seine Insel. Dort ist alles anders, als Kelly es gewohnt ist. Es herrschen mittelalterliche Verhältnisse, aber die Magie ist vollkommen alltäglich und auch sonst scheint es sich um eine ganz andere Welt mit anderer Geschichte zu handeln.Kaum angekommen, lernt Kelly den ältesten Bruder Saber kennen und erkennt gleich: Hier handelt es sich um einen Rüpel und Macho. Schnell lebt Kelly sich in den Alltag der acht Brüder ein und findet sich auch damit ab, dass die Brüder die einzigen Einwohner der Insel sind. Wie praktisch, dass Kelly in ihrer Welt den "Mittelalter Freunden" angehört hat und so recht gut weiß, ohne technische Hilfe auszukommen. Und Macho Saber entpuppt sich auch bald als Traummann - wenn bloß nicht die verhängnisvolle Prophezeiung wäre ...
Was man hier erwarten darf? Viel Kitsch. Aber auch ein bisschen was zum Lachen. Wer durchklügelte Plots mag und auch ein wenig mehr als nur eine Liebesgeschichte haben möchte, ist hier wahrscheinlich falsch. Denn die Geschichte ist recht flach und all die großen Ideen sind zwar schön erdacht, aber nicht so schön umgesetzt.
Kelly ist zwar ein recht netter Charakter, allerdings vollkommen flach und unglaubwürdig. Sie akzeptiert sofort, dass sie nun in einer anderen Welt, allein mit acht Männern, ist. Was für ein Zufall, dass sie Spitze klöppeln kann und auch sonst eine sehr praktisch veranlagte Frau ist! Und sie ist dazu noch ein emanzipiertes Hausfrauchen. Wer hier Sarkasmus riecht, hat eine gute Nase: gerade dieses hin und her zwischen emanzipierter, moderner Frau und liebeskrankem, schutzbedürftigem Weibchen kann zuweilen nervtötend sein. Das Recht der Frau ist es natürlich, jederzeit die Meinung zu ändern - aber doch nicht den Charakter alle zwei Minuten?
Saber und seine Brüder haben mir da schon besser gefallen. Tatsächlich sind die acht mit ihren teils recht schrägen Eigenarten sogar liebenswert und zuweilen auch lustig. Auch die verschiedenen magischen Kräfte haben der Idee nach Potential.
Eine Rahmenhandlung gibt es - und zwar die Prophezeiung, doch die ist recht lasch umgesetzt. Was da so als Unheil proklamiert wird, wirft wahrlich nicht um und sorgt für mäßigen Spannungsaufbau. Am interessantesten ist wohl noch das Ende, der deswegen ganz gefinkelt ist, weil dieser Teil der Handlung von der Autorin erst einige Romane später aufgefasst wird (da es für jeden Bruder in chronologischer Reihenfolge einen eigenen Roman gibt; allerdings nur die ersten beiden auf Deutsch).
Leser, die gern mal durch ein Buch hindurchplätschern wollen, sich dabei nicht anstrengen wollen und einfach nur ein bisschen Liebesgeschichte mit mittelalterlichen & magischen Elementen haben wollen, bedienen sich bitte hier. Ansonsten gibt es genügend Romane des Genres, die nicht ganz auf ein wenig dramatische Finesse verzichten.
[Rezension] Jean Johnson, Die Söhne der Insel
Herzlichen Dank anPenhaligon 

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