Rezension – James Kimmel: Was danach geschah

Kimmel-was danach geschah

Leseprobe

Inhaltsangabe:

Brek Abigail Cuttler findet sich auf dem verlassenen Bahnhof von Schemja wieder. Sie weiß nicht, wie sie dort hingekommen ist, sie kann sich an nichts weiter erinnern, als an den Namen ihrer Tochter. Plötzlich taucht ein Mann vor ihr auf, der sie an verschiedene Personen erinnert. Langsam begreift Brek, dass sie gestorben ist. Als der Mann sie zu dem Haus ihrer Großeltern führt, wo sie von ihrer längst verstorbenen Großmutter empfangen wird, beginnt sie sich, an ihr Leben zu erinnern und auch an den Tag, an dem sie getötet wurde …

Bewertung:

So einfach fällt mir die Bewertung dieses Romans nicht, da ich etwas Vergleichbares noch nicht gelesen habe. Die Grundindee, sich über den Verbleib von Seelen nach dem Tod Gedanken zu machen, klingt zunächst spannend. So erlebt man zu Beginn, wie Brek mit dieser neuen Situation umgeht. Dabei trifft sie viele Personen aus ihrer Vergangenheit, die Stück für Stück die Geschichte ihres Lebens erzählen.

Aber dabei bleibt es nicht. In der Rolle der Verteidigerin lernt Brek die Schicksale vieler ihr offensichtlich unbekannten Menschen kennen. Dabei stellt der Leser immer mehr fest, dass es insbesondere um den Holocaust geht, welcher sich immer mehr zum zentralen Thema des Romans entwickelt. Hierbei geht es Kimmel besonders um die Frage nach Schuld, Gerechtigkeit und Verantwortung vor Gott. So kommt er zum Beispiel auch nicht umhin, die Frage nach der Wahrheit philosophisch zu betrachten, wenn auch nur oberflächlich. Schnell bekommt die Lektüre dabei einen belehrenden Charakter, der kaum Raum für eigene Schlüsse, besonders wenn diese jenseits des Religiösen liegen. Dies hinterlässt beim Lesen einen komischen Beigeschmack.

Die Struktur des Romans selbst ist ebenso gewöhnungsbedürftigt. Zunächst stellt man fest, dass er in vier Teile untergliedert ist, wobei Teil eins sich mit der Ankunfts Breks beschäftigt, Teil zwei und drei mit der Ausbildung zur Präsentarorin und Teil vier mit dem Tod Breks. Während Teil eins und vier spannend zu lesen sind, weisen die anderen Teile doch ihre Längen auf, die der Leser zu bewältigen hat. Auch der Puzzlecharakter des Romans kann durchaus verwirrend sein, so sind Gedankensprünge zwischen den gerade vorgestellten Personen zu Breks Gedanken keine Seltenheit.

Sprachlich bietet der Roman dem Leser durchaus Lesegenuss. James Kimmel versteht es, sich dem sensiblen Thema einfühlsam zu nähern, wobei er auf gut recherchiertes geschichtliches Grundwissen zurückgreift und dies in einem angenehm zu lesenden Stil.

Fazit:

Ein Roman mit einer guten Idee, vielen spannenden und interessanten Momenten, aber einer sehr religiösen Ausrichtung, die wenig Spielraum für eigene Ansätze lässt.

Ich bedanke mich recht herzlich beim Internetforum Vorablesen.de für die Bereitstellung und Organisation des Rezensionsexemplars.

Daten:Rezension – James Kimmel: Was danach geschah

James Kimmel: Was danach geschah
Verlag: Ullstein-Verlag
ISBN: 978-3548284835Seitenzahl: 448Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2012
Originaltitel: The Trial of fallen Angels


Bewertung:

3.5 Sterne


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Zusatzinformationen

Autor:

James KimmelJames Kimmel ist Anwalt und beschäftigt sich insbesondere mit der Verbindung zwischen Gesetz und Spiritualität. Außerdem hilft er psychisch Kranken und Drogenabhängigen im Umgang mit dem Strafjustizsystem. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Pennsylvania.

Weitere Informationen zum Autor finden sich hier.

Quellenangaben:

Cover: UllsteinVerlag;  Autoreninformation und Autorenbild: Ullstein-Verlag

 


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