[Rezension] Im Namen meines Vaters

[Rezension] Im Namen meines Vaters

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[Rezension] Im Namen meines Vaters

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 ‘Im Namen meines Vaters’

von Barry Lyga

Jasper Dent #3


[Rezension] Im Namen meines Vaters

Das fulminante Finale der Thriller-Trilogie

Jazz Dent wurde angeschossen und totgeglaubt in New York City zurückgelassen. Seine Freundin Connie befindet sich in der Gewalt von Jazz’ Vater, dem brutalen Serienkiller Billy. Sein bester Freund Howie ist schwer verletzt und droht zu verbluten. Trotz alldem müssen die drei irgendwie wieder zusammenfinden, um Billy endlich zur Strecke zu bringen. Und dann tut Jazz genau das, wovor er sich immer am meisten gefürchtet hat. Und alle Welt fragt sich: »Ist der Sohn aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sein Vater?
(Source: Goodreads.com)

[Rezension] Im Namen meines Vaters

(Spoiler-Warnung: Ich versuche, möglichst spoilerfrei zu bleiben. Da diesem Buch schon zwei Bände voraus gegangen sind, kann es trotzdem passieren, dass kleine Dinge durchrutschen.)

Es ist nicht leicht, der Sohn des schlimmsten Serienkillers aller Zeiten zu sein. Noch dazu, wenn man von düsteren Gedanken, schrecklichen Albträumen und grausamen Erinnerungsfetzen gequält wird, die in Jasper Dent immer wieder die Frage aufwerfen: Bin ich genauso wie mein Vater? Wie mein Vater, der mich geformt, geprägt, zum Killer ausgebildet hat? Steckt sein Wahnsinn auch in meinem Blut?
Wie die Vorgängerbände auch ist Blut von meinem Blut die Geschichte eines Teenagers, der krampfhaft gegen sein dunkles Erbe ankämpft und sich nicht immer sicher ist, ob er diesen Kampf überhaupt gewinnen kann oder gar will.

Das ist natürlich nicht alles, was das Buch mit sich bringt, schließlich haben wir hier kein Psychodrama, sondern einen ausgewachsenen Thriller, der seinem Genre alle Ehre macht.
Die Story setzt da ein, wo der Vorgänger aufgehört hat – mit einem Dreifachcliffhänger – und so steckt man vom ersten Moment an knietief in Trubel, Action und Spannung. Die drei Hauptfiguren (oder auch Möchtegerndetektive) Jasper, Connie und Howie befinden sich getrennt voneinander in prekären, um nicht zu sagen todbringenden Situationen, aus denen sie sich irgendwie befreien müssen, um das kranke Spiel zu beenden, das ein gnadenloser Serienkiller, genannt Krähenkönig, gemeinsam mit seinen Serienkiller-Untertanen spielt, und um Billy Dent, Jaspers Vater (der der Krähenkönig sein könnte oder auch nicht), ein für alle Mal zu vernichten. Das ist ganz besonders Jaspers oberstes Ziel – seinen Vater ein für alle Mal zur Stecke zu bringen für das, was er ihm, seiner Freundin, seinen Opfern und offensichtlich auch seiner Mutter angetan hat. Und dafür ist Jazz bereit, sich seiner dunklen Seite hinzugeben, zu lügen, zu betrügen und all das Wissen einzusetzen, das ihm sein Vater eingetrichtert hat, und dabei alles aufs Spiel zu setzen, das ihn erdet und davon abhält, tatsächlich wie Billy Dent zu werden.
Bosheit, Tod, Verrat, bittere Wahrheiten und fiese Lügen reichen sich in diesem Buch die Hände und lassen sie nicht mehr los. Es wird ein durchgehend hohes Spannungslevel gehalten, das sich zum Ende hin sogar noch aufschaukelt, dabei ist es rasant und packend und unglaublich düster (für ein Jugendbuch jedenfalls). Aufgebrochen wird das Ganze zum Glück immer wieder durch ordentliche Portionen Sarkasmus und Humor, letzteres ist hautsächlich Jaspers Freund Howie zu verdanken.

Die Story ist clever gestrickt und wird immer wieder auf geschickte Art mit Informationen zu real existierenden Serienkillern aus Geschichte und Gegenwart ergänzt, sodass man vielleicht mehr über kranke Geister erfährt, als man eigentlich will, aber auch ein rundes und schlüssiges Bild vermittelt bekommt, das mögliche Zweifel daran, dass es Menschen wie Billy Dent und seine Fans wirklich geben könnte, verblassen lassen und tief verborgene Ängste schüren, was dem Thriller-Gedanken noch mal ordentlich Feuer unter dem Hintern macht (als ob er das nötig hätte ^^).

Die Charaktere haben mir unglaublich gut gefallen, waren facettenreich und authentisch dargestellt. Das ganze Ensemble war toll, ich werde sie alle vermissen. Allen voran natürlich die Wichtigsten.
Obwohl Jaspers Freundin Connie, bodenständig, ehrlich, direkt, und sein bester Freund Howie, durchgeknallt und furchtbar witzig und schlichtweg genial, aus gewissen Gründen diesmal nicht ganz so große Rollen spielen, tragen sie einen wichtigen Teil zur Geschichte bei und versuchen Jasper zu helfen, wo sie nur können, und ihm klarzumachen, dass er kein Psychopath, kein Monster ist.
Jasper selbst war großartig. Die Entwicklung, die er durchmacht, seine Selbstzweifel, der schmale Grat, auf dem er wandelt. In ihm tobt er wahre Kampf zwischen Gut und Böse. das hat alles so intensiv und echt gewirkt, hat den Charakter greifbar und extrem menschlich gemacht.
Am faszinierendsten war allerdings Billy Dent. Was für ein genialer Fiesling. So liebe ich mir meine Bösewichte – charismatisch, intelligent, wortgewandt, auf clevere Art manipulativ, Furcht einflößend, verdorben und durch und durch böse. Barry Lyga hat ein überzeugendes, vielseitiges Monster erschaffen.

Am Schreibstil habe ich nur wenig auszusetzen. Ein paar Satzkonstrukte haben sich sehr oft wiederholt, was allerdings auch als Stilmittel durchgehen könnte. Der Einsatz von „das Cola“ statt „die Cola“ war etwas gewöhnungsbedürftig. Ist zwar nicht falsch, klingt aber sehr fremdartig. Das war‘s auch schon.

Als Kritik könnte ich anbringen, dass sich gestandene FBI Leute und Polizisten vielleicht nicht unbedingt Hilfe von einer Horde Teenagern holen, aber irgendwie leuchtet dies dann doch ein und kann notfalls auch unter künstlerischer Freiheit verbucht werden.
Als nächstes wären da noch die Serienkiller-Jünger, die ihrem Idol nacheifern und für ihn töten. Klingt weit hergeholt, leuchtet aber ebenfalls ein, wenn man bedenkt, was zum Beispiel Charles Manson für Leute um sich geschart hat und was die für ihn getan haben.
Zuletzt wäre da noch der Punkt der Vorhersehbarkeit, denn obwohl die Geschichte mit nicht wenigen Twists glänzen konnte, war der größte davon schon meilenweit gegen den Wind zu riechen. Das ist letztendlich aber nicht weiter schlimm, weil die sich daraus ergebenden Psychospielchen immer noch nervenaufreibend genug sind.


[Rezension] Im Namen meines Vaters

Das Cover ist genial und so viel schöner als das Originale. Die Krähe, die Farbgestaltung, die dürren Zweige und die wie in die Oberfläche gekratzten Buchstaben passen bestens zum Buch und fangen die Stimmung darin prima ein.


[Rezension] Im Namen meines Vaters

Das Finale der Jasper Dent Trilogie ist von vorn bis hinten gelungen. Ich hatte hohe Erwartungen, welche mehr als nur erfüllt wurden. Es gab zwar kleine Schwächen und Plotbestandteile, die ein bisschen überzogen waren, aber insgesamt war nichts dabei, das das unbändige Lesevergnügen trüben, die Spannung mindern oder den Spaß verpuffen lassen konnte.
Blut von meinem Blut – der großartige Abschluss einer großartigen Jugendthriller-Reihe, dem ich auch nach einigen Tagen sacken lassen trotz der kleinen Mängel einfach nur die volle Punktzahl geben kann.


[Rezension] Im Namen meines Vaters

5 of 5 points – (I LOVED it – buy it!)
[Rezension] Im Namen meines Vaters
[Rezension] Im Namen meines Vaters

(© Lyga)

Howie hatte dank des Mittels, das Dr. Mogelof ihm gespritzt hatte, den größten Teil des Abends geschlafen, und so war er jetzt hellwach.
Die Ideale Zeit zum Spionieren.
„Ich bin der beste Sidekick in der Geschichte der Sidekicks“, murmelte er vor sich hin, als er die Beine aus dem Bett schwang. „Demnächst werde ich zu einem echten Actionhelden befördert werden. So viel ist sicher.“

Schweigen. Sie hätte es gern ausgedehnt, damit er gezwungen war zu antworten. Aber sie ertrug die Stille nicht.
„Weißt du noch, was ich einmal gesagt habe? Ich habe gesagt, wenn du ihn tötest, gewinnt er.“
„Und ich habe geantwortet, wenn ich ihn töte, ist er tot.“

Liebste Grüße

[Rezension] Im Namen meines Vaters

von anjaisreading.com



[Rezension] Im Namen meines Vaters

#1: Barry Lyga – Ich soll nicht töten
#2: Barry Lyga – Blut von meinem Blut

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(© goodreads.com)

Barry Lyga:
Barry Lyga hat bereits mehrere in den USA gefeierte Jugendbücher geschrieben. Seit den Recherchen für seinen Debüt-Thriller Ich soll nicht töten weiß er beunruhigend gut über alle Methoden Bescheid, wie man eine Leiche verschwinden lassen kann. Der Autor lebt und arbeitet in New York City.
(Source: randomhouse.de/blanvalet)

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Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares an:

blanvalet

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