{Rezension} Holly-Jane Rahlens: Stella Menzel und der goldene Faden


{Rezension} Holly-Jane Rahlens: Stella Menzel und der goldene Faden
Autor: Holly-Jane Rahlens

Titel: Stella Menzel und der goldene Faden

Teil einer Reihe?: Nein

Seitenzahl: 160 Seiten

Verlag: Rowohlt Rotfuchs Verlag

ISBN: 978-3-499-21661-9

Preis: 16,99€ [Hardcover]

Genre: Kinderbuch

Veröffentlichung: 1. Oktober 2013

Altersempfehlung: Ab 9 Jahren

Leseprobe
Stella Menzel und der goldene Faden

Inhalt:

Das Mädchen Stella hat eine Decke aus blauem Seidensatin von ihrer Ururgroßmutter geerbt. Sie liebt sie aber nicht nur, weil sie so schön aussieht, sondern auch weil sie auf ihre ganz eigene Weise magisch ist und eine wundervolle Geschichte sie zu Stella gebracht hat. Eine Geschichte, die vom alten Russland, vom Berlin der 20er Jahre, von der Flucht einer jüdischen Familie nach New York handelt und wie diese später wieder einen Neuanfang in Berlin wagt. Und jetzt wird auch Stella Menzel Teil dieser einen zauberhaften Geschichte!

Aufmachung:

Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet.
Das Cover ist einfach nur wundervoll und das Buch ist mit vielen, schönen Illustrationen ausgeschmückt. Auch zieht sich durch die ganze Geschichte ein goldener Faden, der auf jeder Seite zu sehen ist.
Durch die große Schrift ist das Buch auch ideal für Kinder zum selber lesen.

Aufbau, Schreibstil und Perspektiven:

Das Buch ist in 14 kurze Kapitel unterteilt.
Der Schreibstil der Autorin ist kindgerecht gehalten, sodass es auch für Kinder zum selber lesen und vorgelesen bekommen geeignet ist, und sehr liebevoll. Allein deswegen macht es schon Spaß es zu lesen. Man wird gekonnt durch die Geschichte geführt.Die Autorin schafft es, beim Lesen eine Atmosphäre aufrecht zu erhalten, die einen ein permanentes Lächeln auf die Lippen zaubert, selbst wenn die Geschichte mal etwas trauriger ist.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Stella in der personalen Erzählperspektive geschrieben. Man durchläuft die Geschichte mit den Augen des kleinen Mädchens und erfährt hautnah, wie sie immer größer wird und was sie mit der Decke alles erlebt.Wenn Stellas Großmutter aus der Vergangenheit erzählt, dann ist dies ebenfalls in der personalen Erzählperspektive geschrieben und aus der Sicht von dem, der eben gerade die Decke besitzt oder damit in Berührung kommt.

Meine Meinung:

„Stella Menzel und der goldene Faden“ ist einfach ein wundervolles Kinderbuch!
Schon auf der ersten Seite taucht man in diese traumhafte Geschichte ein, in der man sich in jedem Moment wohl und geborgen fühlt.Sehr schön finde ich, dass sich durch die ganze Geschichte ein roter Faden – bzw. in dem Fall ein goldener Faden – mit der Decke von der Autorin gesponnen wurde. Dies ist auch nötig, denn die Geschichte – selbst die Perspektive von Stella – springt sehr oft in der Zeit und ohne die Decke und den goldenen Faden würde da dann komplett der Zusammenhang fehlen.Man erlebt mit, wie Stella Menzel groß wird und was ihr mit der Decke alles widerfährt. Der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem Buch habe, ist, dass, sobald wieder etwas mit der Decke passiert, immer genau die gleiche Konversation zwischen Stella, Stellas Mutter und ihrer Großmutter stattfindet – also Wort für Wort die gleiche Konversation. Das mag bei dem zweiten und dritten Mal noch eine schöne Idee sein, doch danach überliest man es einfach immer.Die Geschichte spielt nicht nur in unserer heutigen Zeit, sondern auch im Russland zur Zeit der Oktoberrevolution, im Berlin der 20er Jahre und im New York während des zweiten Weltkrieges. Alles liebevoll verbunden mit Stellas Decke. Es werden auch sehr wichtige Themen wie die Judenverfolgung im Dritten Reich angeschnitten, allerdings so kindgerecht verpackt, dass sie einem keine Albträume bescheren könne.Aber man erfährt nicht nur etwas über Geschichte, sondern auch über das Leben einer jüdischen Familie und allgemein den jüdischen Glauben.Doch bei all den schweren historischen Themen und bei den Dinge, die ein Kind hier lernen kann, verliert die Geschichte nie ihre Leichtigkeit.
Dies ist auch Stella zu verdanken. Sie ist ein junges Mädchen, mit erfrischenden Gedanken und einer so liebevollen Art, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.Allgemein sind die Protagonisten und Nebencharaktere in „Stella Menzel und der goldene Faden“ realitätsgetreu ausgearbeitet, sodass man sie der Autorin voll und ganz abnimmt.
Auf der letzten Seite ist man richtig enttäuscht, dass es schon vorbei ist.Das Ende ist insoweit offen gehalten, dass man Stella und ihre Decke nur bis zu einem bestimmten Punkt begleitet und dann die Geschichte aufhört, sodass dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, sich selber zu überlegen, wie es nun weiter geht.

Mein Fazit:

„Stella Menzel und der goldene Faden“ ist ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch für die ganze Familie. Ein einfach gehaltener Schreibstil und eine junge Protagonistin ermöglichen es auch Kindern dieses Buch zu lesen. Doch auch für Ältere ist diese wundervolle Geschichte geeignet. Man reist in die Vergangenheit und erfährt gleichzeitig, wie Stella immer größer wird, alles verbunden mit einem goldenen Faden. Ich bin also wirklich froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, auch wenn es eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre ist.
{Rezension} Holly-Jane Rahlens: Stella Menzel und der goldene Faden

Mein Bild im Kopf:

Ich sah diesem Mädchen schon seit geraumer Zeit dabei zu, wie sie mit einer Decke aus blauem Seidensatin, die aussieht, als wäre sie übersät mit Sternen und Schneeflocken, spielt. Ihr Lachen schallte bis in meinen Garten hinüber und ließ mein Herz aufgehen. Man merkte, dass ihr die Decke mehr bedeutete, als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Was sich wohl dahinter verbarg?

Die Autorin:


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Bildquelle

Holly-Jane Rahlens kam nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Theater Arts aus ihrer Heimatstadt New York nach Berlin.                                                                                                      Mit Funkerzählungen, Hörspielen und Solo-Bühnenshows machte sie sich dort in den achtziger und neunziger Jahren einen Namen. Außerdem arbeitete sie als Journalistin, Radiomoderatorin und Übersetzerin.Holly-Jane Rahlens hat bereits acht Romane veröffentlicht. «Prinz William, Maximilian Minsky und ich» wurde 2003 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und kam 2007 in einer Drehbuchadaption der Autorin ins Kino. Bei rotfuchs sind außerdem die Jugendbücher «Mauerblümchen» und «Mein kleines großes Leben» erschienen.                                                      Die Autorin lebt heute mit Mann und Sohn in Berlin-Charlottenburg. [Quelle: Rowohlt Verlag]

Dank:

Mein herzlichster Dank gilt Pia Mortensen und dem Rowohlt Verlag für die überaus freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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