[Rezension] Hannah Harrington – Saving June

 

[Rezension] Hannah Harrington – Saving June

 

::: Deutscher Titel: – ::: Genre: Jugendbuch ::: Verlag: Harlequin ::: Erschienen: Mai 2011 ::: 322 Seiten ::: :::

 

Inhalt

June begeht neun Tage vor ihrem High School-Abschluss Selbstmord. Und ausgerechnet ihre jüngere Schwester Harper findet ihren leblosen Körper auf. Die ganze Familie ist schockiert, ihre Mutter am Boden zerstört und in Harper klafft eine Lücke, die sie nicht zu füllen weiß. Die Trauer und das Misstrauen ihrer Mutter bringt sie schließlich um den Verstand. Was zunächst als Verzweiflungstat in ihrem Kopf zu brodeln beginnt, setzen Harper und ihre beste Freundin Laney jedoch schnell in die Tat um: zusammen begeben sie sich auf eine Reise quer durch die USA, um June’s Asche in Kalifornien zu verstreuen, den Ort an dem June schon immer hin wollte, und ihr diesen letzten Dienst zu erweisen. Kurz bevor die beiden aufbrechen, stößt jedoch ein Überraschungsgast in die Runde: Jacob. Auch er kannte June, doch seine Beziehung zu ihr will er aus unerfindlichen Gründen nicht genauer erläutern. Zu dritt beginnt schließlich ein Roadtrip, den alle Beteiligten nicht so schnell vergessen können…

Beurteilung

Mir hat leider gleich zu Beginn der Draht zur Geschichte gefehlt. Und das hat sich selbst im Laufe des Geschehens nicht bessern können. Über das komplette Buch hinweg hatte ich eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die es mir unmöglich machte richtig in die Story eintauchen zu können. Konstant hatte ich das Gefühl, ich lese gerade ein Buch (das mag sich vielleicht bekloppt anhören, war für mich aber wirklich ein großer Minuspunkt). Die Personen existieren nur auf Papier, sagen genau das, was sie in den Mund gelegt bekommen und tun auch nur ausschließlich das, was jetzt in die Geschichte passt. Wie kleine Marionetten hoppelten sie durch die Seiten und ich habe es nicht geschafft die nervenden kleinen Seilchen an Händen, Kopf und Beinen aus meinen Gedanken zu streichen.

Der Hauptgrund für dieses Problem ist m.E., dass Harper und Jacob einfach zu viele Jugendbuch-Klischees bedienen, die so in diesem Genre herumschwirren. Sie ist die jüngere Schwester mit den vielen Nachsitz-Strafen in der Schule, den ständigen Standpauken der Mutter oder den Belehrungen der Tante, während June schon immer die perfekte Tochter darstellte. Und weil das eben so ist, muss Harper eben noch mehr Unfug bauen, weil sowieso schon Hopfen und Malz verloren ist und dies der einzige Weg zu sein scheint, um Aufmerksamkeit erlangen zu können. Er dagegen ist der typische Outsider mit problembehafteter Vergangenheit, der raucht und kaum soziale Kontakte pflegt, während Musik das einzige in seinem Leben ist, dass für ihn einen Sinn ergibt. Zusammengewürfelt ergibt sich damit ein Paar, dass sich vor Missverständnissen, musikalisch-poetischen Ergüssen und peinlich berührten Situationen kaum retten kann. Ich wusste ziemlich schnell was mich in den kommenden Kapiteln erwarten würde.

Zusätzlich kam ich mit Harper’s Persönlichkeit einfach nicht zurecht, was in Anbetracht der Tatsache, dass alles aus ihrer Sicht erzählt wird, nicht hilfreich war. Sie reagierte mir viel zu häufig viel zu kindisch und ich konnte nie wirklich nachvollziehen, wieso Jacob überhaupt Interesse an ihr hatte. Eigentlich habe ich die Beziehung beiderseits nie so wirklich verstanden. Harper zickt von Beginn an ziemlich häufig und hat eher selten mal etwas nettes zu sagen. Auch wenn ich berücksichtige, dass Harper durch den Tod der Schwester eine schwierige Zeit durchmacht, bringt mir dies kein bisschen mehr Verständnis. Jacob fand ich durch und durch aufgesetzt. Als hätte die Autorin im “Handbuch für Jugendbuch-Helden: wie kreiere ich den Rebellen nach Schema F?” gewühlt und darauf aufbauend Jacob erschaffen. Für mich hat hier nichts greifbar gewirkt, seine Liebe zur Musik erschien mir nicht echt und sogar das verschmitzte Lächeln an den “typischen” Stellen ging mir irgendwann auf den Keks. Leider.

Die Story selbst hat eigentlich gar nicht mal schlecht begonnen. Auch das Ende fand ich nicht übel. Der Mittelteil war jedoch kaum spannend und konnte nicht wirklich mein Interesse wecken. Stattdessen hatte ich immer mal wieder einzelne Szenen beim Lesen mit Post-Its beklebt, weil ich so stark den Kopf schütteln musste. Aber ich möchte an dieser Stelle ja auch niemandem das Buch vermiesen und Euch nicht mit Details langweilen. Soweit ich weiß, bin ich auch die einzige, die von diesem Buch nicht vollkommen hin und weg ist.

Fazit

Mein Fall war es leider nicht. Das Buch war zwar nicht von Grund auf schlecht, aber zu sehr nach Schema F strukturiert und mit weitaus mehr Klischees verpackt, als ich ertragen kann. Die Distanz zu den Charakteren, die durch ihr marionettenhaftes Verhalten einfach nicht weichen wollte, hat viel vom Lesespaß eingebüßt und konnte mich daher überhaupt nicht überzeugen. Sehr schade, denn die Grundidee hat durchaus Potential und konnte zumindest einen netten Anfang und ein schönes Ende vorweisen.

[Rezension] Hannah Harrington – Saving June

Weitere Meinungen

::: Miss Bookiverse 4/5 ::: Dear Author [EN] B ::: Bewitched Bookworms [EN]  5/5 :::

 


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