[Rezension] Halva, meine Süße

Halva

Süße Träume. Bittere Realität.

Inhalt

[Rezension] Halva, meine Süße Teheran 2004: Nachdem der Vater der 8-jährigen Halva Mansouri nur mit viel Glück der Willkür und Folter im iranischen Gefängnis entkommen ist, sieht die Familie keinen anderen Ausweg mehr, als aus dem Iran zu fliehen. Mit Hilfe ihres einflussreichen Bekannten Bijan setzen sie sich nach Augsburg ab. Zehn Jahre später: Halvas Familie hat sich in Deutschland eine erfolgreiche Existenz aufgebaut. Ihre Eltern führen ein gut laufendes Café, ihr Bruder Mudi hat gerade mit seinem Jurastudium begonnen und sie selbst steht kurz vor ihrem Schulabschluss. Auf einer Erstsemesterparty lernt sie Kai kennen, einen Kommilitonen von Mudi. Für Halva ist es Liebe auf den ersten Blick und auch Kai schwebt auf Wolke Sieben. Doch auf einmal beginnt ihre Familie, die Treffen mit Kai zu verhindern. Halva ist völlig verwirrt: Was stört ihre sonst so weltoffenen Eltern an der Beziehung zu Kai? Und was hat es mit den Briefen auf sich, die plötzlich aus Teheran eintreffen? Als Halva schließlich hinter das Geheimnis ihrer Familie kommt, wird ihr klar, dass nicht nur ihre Liebe zu Kai, sondern ihre gesamte Zukunft auf dem Spiel steht – so hoch war der Preis, den ihre Eltern damals für die Flucht aus dem Iran gezahlt haben …

Meinung

Halvas Familie und sie sind Flüchtlinge aus dem Iran, um genauer zu sein aus Teheran. Ihre Eltern wollen ihr eine bessere Zukunft ermöglichen ohne jegliche Angst, denn nach der Aussage ihrer Mutter ist man in Iran im Haus freier als draußen in der Natur. Dies macht Halva nachdenklich und verfolgt sie bis nach Deutschland. Nachdem ihre Familie geschafft hat in Deutschland Fuß zu fassen und ein gutes Leben zu führen, lernt sie Kai kennen und verliebt sich Augenblicklich in ihn. Durch die Liebe zu ihm kommen Wahrheiten ans Licht, die sie nicht für möglich gehalten hat und ihre Welt verändert. Doch hat die Liebe dennoch eine Chance?

Bei „Halva, meine Süße” habe ich mich auf eine Reise in eine andere Kultur eingestellt, sowie das Aufeinanderprallen zweier Länder, Kulturen, Sitten und Religion. Zum einen durch das orientalische Cover und den Klappentext sowie die Tatsache, dass Ellen Alpsten eine Journalistin ist, deren Schreibfeder bereits einige Bücher in solch einer Richtung erfüllt hat. Aufmerksam wurde ich jedoch auf die Autorin erst durch dieses Buch.

Die Anspielung des Namen der Protagonistin ist zuckersüß! Als ich den Titel gelesen hatte, musste ich wegen der Anspielung und Doppelbedeutung grinsen.

Zur Aufklärung:
Zum einen ist Halva eine Süßwarenspezialität, deren Ursprung auch aus Iran ist.  
Zum anderen ist die Protagonistin eine liebenswerte Charakterin, die ebenfalls 
aus dem Iran stammt und als liebenswert dargestellt wird.

Halvas (hierbei tatsächlich die Protagonistin und nicht die Süßwarenspezialität) Wordgewandt wird in der Geschichte dem Alter entsprechend angepasst. Sie wirkt erwachsen und vollkommen authentisch. Halva lernt durch Mudi, ihren Bruder, Kai kennen und verliebt sich in ihn. Kai lebt in Wohlstand und keines dieser Jungs, die durch Geld zu beeinflussen sind. Als es klar wird, dass sich die zwei ineinander verliebt haben, wird alles komisch. Ihre Familie bekommt immer wieder merkwürdige Briefe, Mudi wird auf einem Mal ebenfalls ganz anders und benimmt sich entsprechend. Er scheint nicht der Sonnenschein zu sein, bei dem Halva sich sicher fühlen kann. Nur bei ihrer jungen Tante Marya kann sie es. Zu ihr baut sie eine starke Verbindung auf und nur bei ihr kann sie sich öffenen, über ihre Probleme reden und alles erzählen.
Im Großen und Ganzen geht es in der Geschichte um diese Charaktere.

Der Schreibstil ist wunderschön. Die Sätze lassen sich wie ein Seidentuch umhüllen, vollkommen locker und gefühlsecht. Ellen Alpsten weiß mit Worten umzugehen und dem Leser ab der ersten Seite mit sich zu reißen. Die Gefühle der Verliebten kommen dabei nicht kurz, denn die Erzählung der Zuneigungen von Kai und Halva packen den Leser jedes Mal aufs Neue.
Der Einblick in eine neue Kultur wird zudem in dieser Geschichte gewährleistet mit all ihren Problemen von Tradition bis hin zur Politik. Somit hat mich das Buch in keinster Weise enttäuscht, sondern eher mirgerissen!

Fazit

Liebe. Kulturen. Tradition. Politik. Iran. Problematiken. Flüchtlinge.
-Begriffe, die ich mit dem Buch in Verbindung bringe.

„Halva, meine Süße” ist ein romantisches Jugendbuch, welches mit Emotionen geprägt ist und den Leser mit Halva leiden, aber auch schöne Momente miterleben lässt. Ich kann das Buch nur jeden ans Herz legen, denn als Leser liest man nicht nur über eine Liebesgeschichte auf schwierigem Wege entstehen sehen, sondern lernt zudem auch eine andere Kultur mit ihren Problematiken kennen.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Autor

[Rezension] Halva, meine Süße Ellen Alpsten wurde 1971 in Kitale in Kenya geboren . Dort lebte sie mit ihren Eltern bis sie 1991 nach Deutschland zurückkehrten. So machte sie in Deutschland ihr Abitur, studierte erst in Köln dann in Paris – Jura, Politik, Philosophie und Wirtschaft. Heute lebt Alpsen mit ihren 3 Söhnen und Mann in London. Dort ist sie als Moderatorin für N24 tätig. Seit 2004 arbeitet Ellen Alpsten als freie Schriftstellerin und Journalistin, u.a für die FAZ, Spiegel Online, die Madame und mehrere britische Publikationen wie das politisch-kulturelle Magazin Standpoint.

Infos

Titel: Halva, meine Süße
Genre: Jugendroman
Autor: Ellen Alpsten
Verlag: Coppenrath
ISBN: 978-3649605980
Preis: 16,95€
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Bewertung

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