Nach Band 2 „Kyler" war ich tatsächlich der Meinung, dass ich Riders Geschichte auslassen möchte, dann kam „Flame" an die Reihe und ich änderte meine Meinung. Und ich bin so froh darüber! Das Buch hat mich überrumpelt, mitgerissen und völlig fertig gemacht!
RIDER unterscheidet sich insofern zu den anderen Bänden der Reihe, weil Rider kein Mitglied der Hades' Hangmen mehr ist. Den Grund dafür erfährt man ja in „Styx" und das hängt Rider immer noch nach. Zudem erfährt man viel über den Orden und die Wahrheit, wie diese kranke Glaubensgemeinschaft gegründet worden ist, wird enthüllt! Endlich oder sollte ich sage: Ach du meine Güte!
Rider oder eigentlich Cain steckt dabei im Kerker, da er - laut seinen Bruder -bereuen soll. Tag ein Tag aus wird er gemaßregelt, er versinkt in Selbsthass und Selbstkritik.
" Heute ließen sie mein Gesicht in Ruhe, aber bei jedem Schlag, bei jedem Treffer, lächelten sie, und ich sah die Verachtung in ihren Mienen. Doch ich konnte sie nicht hassen. [...] Sie glaubten an unsere Sache, zu einhundert Prozent. In ihren Augen war ich ein Sünder, der vom Teufel vom rechten Weg abgebracht worden war. Vielleicht war ich ja einer. "
[Zitat Rider, „Hades' Hangmen 4 - Rider" von Tillie Cole; Seite 47/313 eBook]
Dass Rider vielschichtig ist, habe ich bereits in Band 2 mitbekommen. Mittlerweile kann ich ihn für all seine Taten gar nicht mehr hassen, denn so wie die Verfluchten Töchter der Eva wurde auch er sein Leben lang für diese Sache manipuliert worden. Je mehr ich über Rider las, desto mehr brach mir das Herz, denn er hasste sich wirklich dafür, was er zugelassen hat. Nicht nur das, was mit Mea passiert ist, sondern vor allem wegen Lilah und den göttlichen Teilhaben.
Und dann tauchte plötzlich Harmony auf. Ich hatte einen Wunsch wer der Love Interest von Rider sein könnte, immerhin wird sie im Klappentext nicht namentlich erwähnt worden. Ob mein Wunsch wahr geworden ist? Tja...das könnt ihr nur herausfinden, wenn ihr das Buch liest xP.
Mit Harmony gibt es die erste starke weibliche Protagonistin in der Reihe. Harmony ist taff, lässt sich nur selten den Mund verbieten und das obwohl sie in der Gemeinde aufgewachsen ist. Beeindruckend und manchmal grenzt es an Wahnsinn, oder wie würdet ihr es nennen, wenn sie ihre große Klappe dazu einsetzt den Anführer eines Outlaw MC die Meinung zu geigen. Hach...sie ist so toll!
" Aber was Rider noch nicht an mir klar geworden war, war die Tatsache, dass ich nur selten tat, was man mir sagte. Das war der Grund für alle meine persönlichen Kämpfe. Ich war nie in der Lage gewesen, mich unterzuordnen. "
[Zitat Harmony, „Hades' Hangmen 4 - Rider" von Tillie Cole; Seite 207/313 eBook]
Harmony ist bist jetzt meine liebste Protagonistin der Reihe. Mae, Lilah und Maddi mag ich immer noch unglaublich gerne, aber Harmony ist einfach anders als die drei. Sie ist stark, mutig, taff und Kämpft für alles was ihr wichtig ist.
Unglaublich, aber wahr, aber es gab Momente, da hatte ich plötzlich einen Groll gegen die Hangmen! Ich meine, das ist doch abgefahren, oder? 3 Bände fieberte ich mit ihnen mit und plötzlich sowas. Rider ist aber auch kein Mitglied der Hangmen. Nicht mehr. Und das machte den Unterschied.
Man erfährt so viel über den Orden, wie die Religion zu Stande gekommen ist und Rider hasst sich dafür so sehr. Rider hat mir Stück für Stück das Herz gebrochen.
Und die Hangmen...die sind nachtragend. Irgendwie konnte ich es ja nachvollziehen, aber ich war so in Riders und Harmonys Welt gefangen, dass alle, die gegen die beiden agierten für mich zu einem Feindbild wurden.
Aber der eigentliche Feind ist und bleibt der Orden und mittlerweile Judah. Das Judah grausam ist, hat er bereits bei Lilah eindrucksvoll bewiesen und dennoch schafft er es, das zu toppen. Wenn man Judah als Bruder hat, braucht man echt keinen Feind, denn dann hat man bereits ein schlimmes Leben.
Oh man...ich könnte noch ewig so weiterschreiben! Die Charaktere waren wie immer authentisch, lebhaft und haben mich entweder zur Verzweiflung gebracht oder rasend vor Wut. Aber auch Liebe, Vertrauen und Vergeltung kommt in „RIDER" vor. Es ist anders als die Vorgänger, da es eben mehr in der Gemeinde spielt. Anders, aber nicht schlechter. Ich wage sogar zu behaupten, dass es bis jetzt einer der brutalsten Bände der Reihe ist!
Flüssig, mitreißend, zerstörerisch, denn ich litt mit Harmony und Rider mit und beide hatten es im Orden wahrlich nicht leicht. Ich litt, fieberte, hoffte und versuchte nicht zu zerbrechen. Tillie Cole schafft es Worte so zu wählen, dass sie einem mitten im Herzen treffen, aber sie geht nie so weit, dass man selbst daran zerbricht.
Eine hatte die Reihe bis jetzt immer gemeinsam, die Protagonisten waren am Ende für eine Momentaufnahme glücklich. Ein kleines Happy End sozusagen.
Hier ist es...etwas anders. Würde ich sagen.
Meine Wut auf die Hangmen - vor allem auf Styx und Ky - ist noch nicht verraucht, aber durch dieses Ende kann ich Band 5 „AK" kaum noch erwarten. Riders Geschichte ist noch nicht zu Ende, bzw. hoffe ich, dass ich immer noch etwas in den anderen Bänden über ihn erfahren werde.
Aber im Moment bin ich zufrieden und lächle Seelig vor mich hin, jedenfalls so lange, bis mich der nächste „Hades' Hangmen" Teil Stück für Stück mein Herz zerbricht und es wieder zusammensetzt!