[Rezension] Grace & Josephine — Eingeschneit (N. Dela & M. Inusa)

Nadine Dela & Manuela Inusa: Grace & Josephine — Eingeschneit 

Allein die Kurzbeschreibung der ersten Geschichte rund um Grace und Jo ließ mich die Ohren spitzen. Denn gegen einen Abstecher unter Freunden ins vorweihnachtliche New York hatte ich absolut nichts einzuwenden. 
[Rezension] Grace & Josephine — Eingeschneit (N. Dela & M. Inusa)Als mich Nadine Dela dann selbst fragte, ob ich das Buch von ihr und ihrer Autorenfreundin Manuela Inusa lesen wollen würde, musste ich schlicht und ergreifend zusagen, nicht wahr? Denn a) mag ich Romane mit Inhalt wie diesem sehr gern, b) war es (für mich) an der Zeit, einen ersten vorweihnachtlichen Hauch abzustauben und c) ist es mir geradezu ein Bedürfnis, Werke von Autoren zu lesen, die gerade im Begriff sind, sich mit der Veröffentlichung eines Buches, einen großen Traum zu erfüllen.

Bereits wenig später durfte ich dann schon mit Grace und Jo, die mindestens genauso herzlich sind wie die beiden Autorinnen, die ihnen ihre Stimmen verliehen, Spuren im New Yorker Schnee hinterlassen ... Ein großes Dankeschön dafür!


~ Rezension ~

Freundschaft auf den ersten Klick
Grace und Josephine verbindet so einiges: die Liebe zur Lyrik, zu Hershey's Chocolate, zur Musik von 30 Seconds to Mars. Die beiden Frauen teilen sich seit ihrer ersten virtuellen Begegnung ziemlich alles mit, denn es scheint zwischen ihnen dieses unsichtbare Band der unerschütterlichen Freundschaft zu existieren. Wenngleich weder Grace noch Jo bisher an etwas wie Seelenverwandtschaft geglaubt haben. Jetzt, nach herben Niederlagen und Vertrauensbrüchen, scheint es das Schicksal doch mit beiden doch einmal gut gemeint zu haben.
Mitten in der Weihnachtszeit steckend und von ihren Familien ermutigt, haben sich die beiden Freundinnen nun zu einem gemeinsamen Wochenendausflug ins stimmungsvolle New York verabredet. Doch bevor es überhaupt zu einem ersehnten leibhaftigen Treffen kommen kann, müssen Grace und Jo den Widrigkeiten trotzen, die ihnen ein ausgewachsenes Schneechaos bereitet. Dabei verrinnen die Stunden gnadenlos ...
Grace und Josephine — Eingeschneit ist das erste Gemeinschaftswerk der Autorinnen Nadine Dela und Manuela Inusa. Mit ihrer Zusammenarbeit wurden die beiden zu Botschafterinnen der wahren, vorbehaltslosen und aufrichtigen Freundschaft.
Mit Grace und Jo hauchte das Autorenduo zwei Protagonistinnen Leben ein, deren große Stärke eine ansteckende Emotionalität ist. Sowohl Grace als auch Jo wissen, was es heißt, vom Leben enttäuscht zu werden. Umso mehr schätzen die beiden auch das schiere Glück ihrer Freundschaft. Ein große Portion Einfühlungsvermögen, ein Schuss Risikobereitschaft und eine Prise Melodramatik charakterisieren die Persönlichkeiten der beiden Figuren. Doch in der Summe überstrahlt ihre Menschlichkeit alles.
Die Geschichte, die im steten Wechsel der zwei Perspektiven von einem außenstehenden Erzähler wiedergegeben  wird, wurde in die Kulisse des winterlichen New Yorks sehr einladend eingebettet. Die Autorinnen lassen den Leser auf diese Weise die im Licherglanz erstrahlende und im Schnee versinkende Metropole durch Grace' und Jos Augen sehen und erleben.
Mir hat besonders gefallen, dass ich während des Lesens gespürt habe, dass dieses Buch seinen Verfasserinnen eine echte Herzensangelegenheit war. Denn eine Vielzahl von Details, die in die Handlung eingeflochten wurden, spiegeln persönliche Nuancen der Freundschaft zwischen Nadine Dela und Manuela Inusa wider.
Der Reiz dieses Buches ist es folglich, in eine Geschichte einzutauchen, welche die Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit ausradiert.
Der leicht eingängige Schreibstil des Buches garantiert Lesemomente, die erfreuen. Hand in Hand arbeitend — oder besser: Zeile um Zeile schreibend — kreierten die Autorinnen eine Geschichte, deren Trumpf eine einnehmende Warmherzigkeit darstellt. Das Lachen, das Vergießen von Tränen und die Betonung einer Seelenverwandtschaft sind hierbei Dreh- und Angelpunkt.
Der Fortgang der Handlung ist gespickt von einer Reihe niedlicher, aber auch rührender Anekdoten, die es ebenso gut verdient hätten, noch ein wenig ausgeschmückt zu werden. Meiner Meinung nach verlieh besonders das Finale samt der kleinen Weihnachtswunder der Geschichte das gewisse Etwas. Sehr possierlich!
Alles in allem der gelungene Auftakt einer Reihe, die durch in diesem ersten Teil gemachte Andeutungen einen Raum für Entfaltung bietet und zum anderen neugierig auf die Fortsetzung macht. Doch in allererster Linie eine Hommage an die Unbezahlbarkeit einer Freundschaft, die jedem Einzelnen von uns im wahren Leben vergönnt sein sollte.
FZIT: Herzlich. Verspielt. Harmonsich. 

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