[REZENSION] "Grabesgrün" (Band 1)

Cover[REZENSION]
Die Autorin
Mit der jungen irischen Autorin Tana French betritt ein außergewöhnliches Erzähltalent den Tatort. Sie wuchs in Irland, Italien und Malawi auf und lebt seit 1990 in Dublin. Tana French machte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitet für Theater, Film und Fernsehen. Ihr erstes Buch Grabesgrün wurde mit dem Edgar Allan Poe Award für das beste Debüt ausgezeichnet.Ulrike Wasel, geboren 1955, arbeitet als Übersetzerin angloamerikanischer Literatur.
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Broschiert: 704 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 9 (21. August 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596175429
ISBN-13: 978-3596175420
Originaltitel: In the Woods
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,6 x 4,2 cm
Leseprobe
Quelle: Fischer Verlag  *es darf probiert werden*
Die Geschichte...
Der Prolog beginnt 1984, als im irischen Knocknarree der 12-jährige Adam Robert Ryan blutbesudelt im Wald aufgefunden wird. Von seinen beiden gleichaltrigen Freunden fehlt jede Spur und Adam kann sich an nichts mehr erinnern...Die eigentliche Geschichte startet in der Gegenwart: Inzwischen ist der überlebende Junge um die 30, nennt sich Rob Ryan und arbeitet seit ein paar Monaten Ermittler beim Dubliner Morddezernat, als die 28-jährige Cassie Maddox zur Truppe stößt. Die beiden Detectives sind auf einer Wellenlänge und arbeiten 2 Jahre lang Seite an Seite, bis sie zu einem Fall nach Knocknarree bei Dublin gerufen werden. Genau auf dem Gelände, wo damals Rob gefunden wurde, wird die Leiche eines Mädchens bei Ausgrabungen entdeckt. Das Opfer ist die 13-jährige Katy Devlin, eine begabte Balletttänzerin mit einer glänzenden Zukunft. Hängen die Ereignisse vor über 25 Jahren mit dem Mord an Katy zusammen? Rob und Cassie machen sich auf die langwierige Suche nach dem Täter...
**Achtung SPOILER** Zum Lesen bitte Text markierenDie Nachforschungen gestalten sich zäh und lange tut sich kaum etwas (denn alle Spuren, angefangen von der Gemeindepolitik bis hin zur familiären Situation der Devlins, werden natürlich verfolgt), bis schließlich Schwung in die Ermittlungen kommt. Weiters wissen nur sehr wenige Leute von Robs Vergangenheit und das Erlebnis im Wald, was eigentlich auch so bleiben sollte, doch durch den aktuellen Fall kommt wieder einiges hoch und Rob versucht nun krampfhaft, alles unter einen Hut zu bringen. Unterstützt wird er dabei von seiner Partnerin Cassie.Der Fall wurde dann eigentlich nur durch einen Zufall und nicht wegen der tollen Detektivarbeit der Polizisten aufgelöst. Was mich eigentlich nicht wundert, denn manchmal ist mir wegen der übermäßigen Vergangenheitsbewältigung von Rob glatt entfallen, dass es sich bei "Grabesgrün" um einen Krimi handelt. :( Außerdem lässt mich das Buch mit einigen ungeklärten Fragen zurück....
Meine Meinung:"Grabesgrün" heißt der 1. Band rund um die Ermittler Rob Ryan, Cassie Maddox und Frank Mackey. Und aufgrund der durchwegs positiven Bewertungen habe ich mir dieses Buch bereits vor Monaten gekauft und wollte eigentlich anschließend den 2. Band lesen. Aber warum nun alles anders gekommen ist, könnt ihr gleich nachlesen...
Es hätte so spannend sein können, denn die Grundidee gibt einiges her, nur die Umsetzung ist nicht so gut gelungen. So dauert es eine Weile, bis man sich in die Handlung einfindet und hat man es geschafft, wird man von den elendslangen Recherchen erschlagen. Tana French hätte gut daran getan, den knapp 700 Seiten-Wälzer um 150-200 Seiten zu kürzen. Aber so wird über unzählige Kleinigkeiten (die für den Fall überhaupt nicht von Bedeutung sind) berichtet - zwischendurch habe ich im Fall "Katy Devlin" sogar den Faden verloren und musste nochmals nachschlagen, was ca. 50 Seiten vorher genau passiert ist. :(
Die Hauptpersonen wurden am Anfang noch sympathisch und interessant dargestellt, doch im Laufe der Story hat sich dieser Eindruck leider verflüchtigt und vor allem der große, schlanke Rob mit seiner bewegten Vergangenheit (die immer und immer wieder erwähnt wurde) ging mir immer mehr auf die Nerven. Außerdem konnte ich oftmals Handlungen oder Dialoge nur schwer nachvollziehen. Dagegen sind die Nebenfiguren richtig gut gelungen und machen einiges wieder wett.
Detective Rob Ryan erzählt die Geschehnisse mittels Ich-Form aus seiner Warte und bringt seine Gedanken & Gefühle schonungslos zum Ausdruck. Leider schweift er oft von den Ermittlungen, dem eigentlichen Kern eines Kriminalromans, ab. Wie schon erwähnt, wartet der Debütroman von Tana French mit einer derartigen Detailverliebtheit und extrem vielen überflüssigen Szenarien auf, dass ich manchmal an dem Buch fast verzweifelt bin. Die Geschichte dauert nach dem Auffinden von Katy über 1 Jahr.
Irland als Handlungsort gefällt mir immer gut und dank der bildhaften Landschaftsbeschreibungen kann man sich den kleinen Ort Knocknarree wunderbar vorstellen. Der Schreibstil von Tana French lässt sich fast als blumig & sehr ausgeschmückt beschreiben, was für einen Krimi doch untypisch ist und so wenig Spannung aufkommen lässt.
FAZIT:Meine hohen Erwartungen an "Grabesgrün" wurden leider nicht erfüllt, da mich weder die Handlung, noch die Protagonisten wirklich überzeugen konnten und ich mir unter einem richtigen Kriminalroman etwas anderes vorstelle. Deshalb gibt es für das Debüt von Tana French nur 2 (von 5) Punkte.
[REZENSION]

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