Titel: Für immer die Seele
Autor/in: Cynthia J. OmololuVerlag: DresslerOriginaltitel: Transcendence
Seitenzahl: 384
Preis: 17,95 € (D)
ISBN: 978-3-7915-1505-2
Klappentext:
Als die 16-jährige Cole den Londoner Tower besichtigt, wird sie von einer unglaublich realistischen Vision heimgesucht: Sie erlebt eine Jahrhunderte zurückliegende Enthauptung! Und dieses Erlebnis bleibt kein Einzelfall. Wohin Cole auch geht, was sie auch berührt, seit Kurzem fühlt sie sich ständig in andere Zeiten und an fremde Orte versetzt. Wird sie vielleicht verrückt? Nur einer scheint sie zu verstehen: der Amerikaner Griffon, den sie in London kennenlernt. Doch Stück für Stück entdeckt Cole, welch dunkles Geheimnis sie und Griffon verbindet. Kann sie dem Jungen, den sie liebt, wirklich vertrauen?
Ich wollte es nicht lesen, ich sollte es lesen. Irgendwie glaube ich, das kann bei mir nie gut gehen.
Eigentlich sah ich schon mit dem ersten Blick auf den Klappentext, dass auch dieser Roman wieder zu den Büchern gehören würde, die ich lese und in eine Schublade mit vielen anderen Titeln legen kann. Aber wenn man mir es so wärmstens empfiehlt, wie soll ich da nein sagen?
Machen wir uns nichts vor, fast immer scheinen die Jugendbücher für junge Mädchen nach dem gleichen Muster zu verlaufen: gewöhnliche Protagonistin trifft superheißen Typen, der sich dann auf mysteriöse Weise auch zu ihr hingezogen fühlt. Das Glück scheint perfekt, aber dennoch gibt es Bürden zwischen dieser jungen Liebe, die unüberwindbar scheinen.
Tjaja, auch Für immer die Seele macht da keine Ausnahme und brachte mich besonders mit der ersten Hälfte fast zur Weißglut. Ich bin es langsam Leid einem rosarot-verliebten Mädchen zu folgen und all ihre naiven Gedanken ertragen zu müssen. Auch wenn man bei Cole (normalerweise Nicole) zuerst glaubt, dass es sich hier um eine Heldin mit Köpfchen handelt - nicht umsonst ist sie ja ein musikalisches Naturtalent und scheint sich auch kulturell sehr für die Geschichte ihres und anderer Länder zu interessieren - so enttäuschte sie mich doch schon nach den ersten Kapiteln. Das Cello, welches vorher ihr ein und alles war, rückt in den Hintergrund und macht einer neuen Liebe Platz: Griffon. Der Junge, den sie kaum kennt, bei dem sie sich aber so unglaublich sich und geborgen fühlt, dass sie ihm erst einmal von ihren irren Visionen erzählen muss. Ja, es gibt glaubhaftere Bücher.
Aber kommen wir zum eigentlich Kern des Romans, auch wenn dieser neben der einnehmenden Liebesgeschichte manchmal in Vergessenheit geraten kann. Frau Omololu nimmt sich diesmal ein Thema vor, was noch nicht ganz so durchgekaut ist und deswegen auch ein bisschen frischen Wind in manches Bücherregal bringen sollte. Zwar kennen wir die Idee der wandernden Seelen bereits aus Büchern wie Silberlicht und Seelen, aber die Thematik Wiedergeburt, Reinkarnation und das Erinnern an diese früheren Leben scheint in meinen Augen doch recht neu zu sein (oder jedenfalls noch nicht sonderlich oft verwendet). Aus diesem Grund kann ich hier fast nur Pluspunkte verteilen, weil alles Neue irgendwie auch anziehend wirkt und sie bei einigen Szenen in Coles letzten Leben wirklich gute Arbeit geleistet hat und eine Geschichte schuf, die mitreißend war.
Trotzdem, man stellt sich beim Lesen doch schon logische Fragen, die diese Welt langsam ins Wanken bringen: Wie soll ein Mensch denn all diese Erinnerungen verkraften? Wie kann man sich überhaupt noch normal verhalten, wenn man all das Leid gesehen hat? Wie kann ein Mann, der scheinbar über hundert Jahre alt ist, sich in ein Mädchen von 16 Jahren verlieben? Aber vielleicht sollte man da gar nicht weiter drüber nachdenken...
Trotzdem, war es wirklich nötig wieder den gleichen Handlungsstrang wie in tausend Jugendbüchern davor zu verwenden? Gibt es keine originellen Ideen mehr? Keine starken Protagonistinnen, die sich wehren und auch ohne einen hinreißenden Jungen an ihrer Seite existieren können? Muss es immer gleich die Liebe auf den ersten Blick sein? Kann man sich nicht mal etwas Zeit lassen, wenn es doch sowieso eine Trilogie wird? Scheinbar nicht. Aus diesem Grund werde ich diese Reihe wohl nicht weiterlesen, wünsche aber allen, die sich darin verliebt haben, viel Spaß dabei. Es besteht sicherlich noch viel Potential in der Geschichte, welches ausgearbeitet werden kann.
Die Schulleiterin setzt Margo die Tiara auf den Kopf.
Das Gewicht überrascht sie.
Natürlich sind die Strasssteine keine Diamanten, trotzdem hatte Margo immer gedacht, die Tiara wäre aus Metall.
Ist sie nicht.
Sie ist aus Plastik.
Mit einem Mal wird auch Margo (schönste Schülerin aus der 12. Klasse) bewusst, wie scheinheilig und lächerlich das ganze Aufsehen eigentlich ist. Deshalb auch der Vergleich mit der Tiara.
Sie wusste zwar, dass sie nicht echt ist, aber dass sie dann doch so billig und falsch auf ihrem Kopf thront, hätte sie nicht gedacht. Genauso verhält es sich mit ihrem Platz auf der Liste. Sie wusste, dass es nicht sooo bedeutend ist als Schönste darauf zu stehen, wie einige vielleicht glaubten. Aber dass es so unbedeutend ist, hätte auch sie nicht gedacht.
Hätte man sich nicht zu sehr an den so gewöhnlichen Verlauf und die so bekannte Lovestory geklammert, hätte hier etwas wirklich Spannendes entstehen können. So muss ich dem Buch aber den Stempel der Mittelmäßigkeit aufdrücken.
Das deutsche Cover ist schön, keine Frage, aber es ist leider auch nichtssagend und kein wirklicher Eyecatcher. Wenn ich mir dann allerdings das Original anschaue, bin ich froh, dass es uns noch so glimpflich getroffen hat, denn so ein Buch will ich wirklich nicht in meinem Regal zu stehen haben. Ich finde ja Mädchengesichter schon schlimm, aber hier auch noch beide Figuren abzudrucken, wuahhh.... da zieht sich bei mir alles zusammen.
Da sieht man auch mal wieder, wie anders man sich Charaktere vorstellen kann. Wurde Griffon wirklich so dunkel beschrieben? Und Cole, sollte die nicht immer ungeschminkt herumlaufen? Tjaja.
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Die Autorin:
Cynthia J. Omololu wurde in New Jersey geboren und ist in Kalifornien aufgewachsen, wo sie auch heute noch lebt. Sie hat schon als Kind Bücher nur so verschlungen – aber trotzdem nie daran geglaubt, dass sie selbst einmal welche schreiben würde. Nach ihrem Englischstudium an der Universität von Santa Barbara arbeitete sie in der Marketingabteilung einer Wochenzeitung in San Francisco. Und dann, kurz nach der Geburt ihrer Kinder, hat Cynthia gemerkt, dass sie eine Menge spannender Geschichten zu erzählen hat. Für immer die Seele ist ihr erstes Jugendbuch und der Auftakt einer Trilogie.