Warum ist die gläserne Gondel so wichtig? Welchem Jungen soll Milla ihr Herz schenken und was ist mit ihrem Vater geschehen? So viele Fragen stehen im Vordergrund bei dem Buch "Feuer und Glas" von Brigitte Riebe. Die Geschichte spielt im alten Venedig und verbreitet einen ganz besonderen Charme. Sie ist abwechslungsreich, voller Facetten und angefüllt mit liebevollen Beschreibungen...
Das Buch: Milla ist 16 Jahre alt und lebt in Venedig. Geschrieben wird das Jahr 1509 und in Venedig ist nichts mehr, wie es war. Millas Vater ist verschwunden, sie muss mit ihrer Mutter zu ihrer Tante flüchten und zu allem Übel lernt Milla auch noch Luca kennen. Der junge mit der blauen Aura scheint ein ganz besonderer Mensch zu sein, doch warum fühlt sich Milla auch von Marco angezogen, was ist das Geheimnis der blauen Gondel und wie kann Milla ihren Vater retten?
Meine Meinung: Ein Buch wie ein Feuerwerk! Millas Vater wird von allen Menschen nur der „Feuerkopf“ genannt, denn er gehört zu den Feuerleuten, die auf Murano in den Glaswerkstätten arbeiten. Eines Tages verschwindet er jedoch spurlos und keiner hat ihn mehr gesehen. Nur Milla trägt einen Brief von ihm bei sich, der ein Geheimnis zu verbergen scheint. Luca dagegen ist Teil der Wasserleute, die in einem ewigen Streit mit den Feuerleuten liegen.
„Mein Herz ist aus Feuer. Und wer ihm unerlaubt zu nah kommt, wird sich jämmerlich daran verbrennen!“ (Zitat Milla)
Luca ist ein geheimnisvoller Junge, der so wandelbar wie das Wasser selbst zu sein scheint. Immer wieder tauchen er und seine Katze in Millas Leben auf und er nimmt sie mit zu den Wassermenschen, wo Milla das erste Mal in Berührung kommt mit den Feinden der Feuerleute. Hier lernt sie nette Menschen kennen und findet auf einer alten Karte eine Insel vor Venedig, die es gar nicht zu geben scheint. Was ist das Geheimnis dieser Insel? Milla erscheint mir ein wenig naiv und von kindlicher Neugier getrieben aber dennoch auch sehr sympathisch. Ebenso wie Luca. Er bleibt geheimnisvoll und scheint dennoch nur das Beste im Sinn zu haben.
Marco buhlt um Millas Aufmerksamkeit und arbeitet dennoch für den Admiral von Venedig, der Milla Schaden zufügen möchte. Er ist ebenso ein Protagonist, der ein wenig im Schatten bleibt und schlecht einzuschätzen ist. Das macht ihn jedoch nicht zu einem unsympathischen Menschen sondern nur zu einer Figur mit vielen Facetten.
Interessant finde ich auch Millas Tante Ysa, die mehr zu wissen scheint, als sie preis gibt. Als Schwester von Millas Vater steckt sie tief in der Geschichte und behält dennoch wesentliche Informationen für sich.
Spannend ist die Geschichte zwischen den Wasser- und den Feuerleuten, auch wenn sie ein wenig zu kurz kommt und es nicht so richtig deutlich wird, welche Kräfte sie eigentlich in sich tragen. Auch die Beschreibungen von Venedig sind wunderbar und helfen dabei, sich schnell in das Buch einzufinden.
Fazit: Ein schöner Roman für zwischendurch mit dem richtigen Schuss Fantasy, einer klaren Sprache und jeder Menge schöner Details. Vier von fünf Kleeblättern.