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‘Feuer und Glas:
Der Pakt’
by Brigitte Riebe
..
First Sentence:
‘Er hörte Schritte hinter sich und ging schneller. Konnten sie ihn aufgespürt haben.’
Last Sentence:
‘ “Darauf kannst du wetten.” Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. “Willst du sie hören, Luca?” ‘
Inhaltsangabe:
Venedig im Jahr 1509: Ein machtvolles Glasartefakt und die letzte Erinnerung an einen verschwundenen Vater … Eine uralte Fehde zweier verfeindeter Völker … Und ein Mädchen, das nicht ahnt, dass es den Schlüssel zur Rettung Venedigs in seinen Händen hält…
Für die sechzehnjährige Milla scheint die Zeit stehen zu bleiben, als sie an einem heißen Frühlingstag dem jungen Gondoliere Luca begegnet. Wie ein Aristokrat aus einer anderen Zeit gleitet er, gemeinsam mit einer Katze, auf einer blauen Gondel durch einen stillen Kanal. Milla ist verzaubert und kann den jungen Mann nicht vergessen. Als kurze Zeit später dieselbe geheimnisvolle Katze im kleinen Lokal ihrer Mutter und Tante auftaucht, folgt sie ihr durch die Gassen Venedigs. Sie gelangen zu einem reichen Stadthaus – und Milla sieht Luca wieder. Er ist jedoch nicht allein, und plötzlich wird Milla in den Strudel dunkler Vorkommnisse um das Ende der mächtigen Lagunenstadt gezogen. Stammt sie wirklich von den Feuerleuten ab, die seit jeher gemeinsam mit den Wasserleuten Venedig beschützen? Was empfindet Luca, einer der Wasserleute, wirklich für sie? Und hat all das mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun? Zwischen Liebe und Zweifel hin- und hergerissen, kann Milla niemandem vertrauen – außer einer Katze und ihrem Gespür für die Wahrheit… (Source: Goodreads.com)
Meine Gedanken zum Buch:
Das Buch war schwierig für mich: schwierig zu lesen, schwierig mich in die Charaktere oder in die Zeit zu versetzten und schwierig, es überhaupt zu beenden.
Eigentlich habe ich das Buch mit Vorfreude gestartet, doch schon nach einem Kapitel war mir klar, dass es vom Sprachlichen und vom Schreibstil einfach kein Buch für mich ist. Die Schreibweise von Riebe ist sehr theatralisch und übertrieben, wirkt auf mich viel zu gekünstelt und hochtrabend, was nicht zu einem Jugendbuch passt und außerdem nicht leicht zu verdauen ist. Was mich weiters gestört hat, abgesehen von den unnatürlichen, hochtrabenden Begriffen, die immer wieder dazwischen vorkommen, war die Tatsache, dass sie oft Sätze oder Dialoge mit einem Ausrufezeichen beendet hat oder schrieb, sie/ er ‚rief‘ – obwohl die Figuren nebeneinander standen. Ich konnte oftmals nur den Kopf schütteln oder die Augen verdrehen, weil ich mir das bildlich vorgestellt habe, wie sie neben ihm steht und ‚rief‘…. Ach nein, da kommt schon wieder das ‚Fremdschämen‘. Geht es hier nur mir so oder bekommt ihr da nicht das gleiche ungewollt witzige Bild in den Kopf?
Hier zwei Beispiele:
Beispiel Ausrufzeichen: ‘Unter dem steinernen Grund waren doch nur die unzähligen Holzpfähle in den schlammigen Boden gerammt, auf denen Venedig errichtet war! ‘
Beispiel mit ‘rief‘: ‘ “Zweifelnd sah Milla ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. »Und wenn schon«, rief sie. »Mein Vater würde niemals so weit gehen, die Ruhe eines Heiligen zu entweihen!” ‘
Trotzdem habe ich dem Buch eine Chance gegeben und wollte es auch objektiv betrachtet weiterlesen und mich, wenn schon nicht vom Schreibstil, wenigstens vom Inhalt oder den Charakteren überzeugen lassen. Doch auch hier gab es einige Schwächen, die für mich das Buch zu einer weiteren Tortur gemacht haben.
Zu einem konnte ich überhaupt keine Verbindung zur Hauptfigur Milla aufbauen, da sie sich teilweise wie ein junges Gör verhalten und gejammert hat und dann wieder einfach stur und starköpfig losgelaufen und ihre Sachen durchgezogen hat. Ich fand diese Konstellation nicht spannend, sondern eher gekünstelt. Besonders ist es mir auf den Nerv gegangen, dass sie ständig hin und her gelaufen ist. Sprich: einmal nachhause, dann zum Restaurant, später zu Luca und wieder von ihm weg, nur um gleich darauf wieder zu ihm zu laufen, sobald sie zuhause war. Es kam mir ganze Geschichte über fast die so vor, als liefe Milla immer nur in Venedig herum, kreuz und quer, damit die Autorin die Chance hat, die ganzen Plätze und Kirchen zu nennen und zu beschreiben.
Luca war in dieser Hinsicht kein Deut besser, denn so einem zerrissenen Charakter bin ich schon lange nicht mehr begegnet. Er ist schön – eh klar – ein Latino mit dunklen Locken, aber blauen Augen, der Milla von der ersten Sekunde an verzaubert, obwohl er nur in seiner Gondel steht. Aber okay, so etwas nennt man wohl unerklärliche Liebe auf den ersten Blick. In einer Minute küsst er sie, dann stößt er sie wieder weg und was noch witziger ist, auch er ruft ihr ständig etwas zu, obwohl sie nebeneinander stehen! *lol*
Mit Marco hat sich ganz zu Beginn ein Liebestriangel abgezeichnet, aber zum Glück an die Autorin wenigstens davon wieder Abstand genommen. Marco ist ein hitziger Charakter, den man in meine Augen nicht ganz einteilen kann, zumindest nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, als er sich endlich für eine Seite entscheidet.
Was mich außerdem noch sehr gestört hat, neben Schreibstil, der generellen Handlung und den Charakteren, war der Ausgang der Geschichte. Ich wusste wirklich nicht, dass dies der erste Teil einer Trilogie ist und war dementsprechend enttäuscht, als es zwar zu einem, wie soll ich sagen, mehr oder weniger gelungenen Ende kam, das aber trotzdem vieles offen und noch viel Raum und Fragen für weitere Teile ohne positive Antworten stehen ließ.
Ab der Hälfte des Buches war ich zwar soweit in der Geschichte gefangen, dass ich die Schreibeweise von Riebe ignorieren konnte, und dann auch wissen wollte wie es endet, aber das Buch gefiel mir leider nicht so sehr, dass ich weitere Teile, geschweige denn weitere andere Bücher von dieser Autorin in Zukunft lesen werde. Leider hat es für mich nicht funktioniert, was ich sehr schade finde. Aber man kann nicht jedes Buch oder jeden Autor lieben, jeder ist verschieden und das hier war für mich schlicht und einfach nicht das Richtige.