[Rezension] Federwelt

[Rezension] Federwelt

Vorsicht, diese Rezension enthält Spoiler in Bezug auf den Vorgängerband. Bitte nur weiterlesen, wenn ihr Band 1 bereits kennt.


Autor/in:
Elisabeth Denis
Verlag: Oetinger 34
Seitenzahl: 302 Seiten
Genre: Jugendbuch / Fantasy
Reihe: Internat Hainpforta-Dilogie, Band 2
Rezension zu Band 1 (Federherz)

Ich falle. Werde nach oben geschleudert.
Ich will mich festhalten, finde aber keinen Halt.
Stimmen. Wir drehen uns wie verrückt im Kreis. Farben rasen vorbei.
Hitze weicht Feuchtigkeit, die in trockene Kälte übergeht. Braun wandelt sich zu hellen Sandtönen. Eisstarres Weiß blendet.
Plötzlich tauchen wir in eine Zone heller Rottöne. Die Temperatur steigt.
Dann verblasst das Rot. Ich stehe endlich wieder auf eigenen Beinen.
Mitten in einer anderen Welt.

- S. 17


Inhalt in einem Satz:

Es ist an der Zeit für Mischa, ihre dreitägige Reise nach Hain anzutreten, und eigentlich freut sie sich schon auf den kurzen Besuch in der geheimnisvollen Parallelwelt, wo sie endlich ihren verschwundenen Vater wiedersehen wird - doch Mischa hat nicht damit gerechnet, dass etwas schiefgehen und sie in Hain in große Gefahr geraten könnte…

“Du stellst die Verbindung her. Du bist ein Wunder.
Allein deine Existenz zeigt, dass sich unsere Welten vereinigen können.
Du hast die Macht, verfeindete Völker zu versöhnen.
Du bist eine Aden.”

- Mischas Vater, S. 123


Meine Meinung:

Mit dem Vorgängerband Federherz ist es Elisabeth Denis vor Kurzem gelungen, mich wieder ein bisschen mehr für das Fantasy-Genre zu gewinnen, in dessen komplexen, verwirrenden Welten ich mich sonst eher selten wohlfühle. Doch in diesem Buch wurden die fantastischen Elemente angenehm dosiert und mit einer großen Portion Internatsgeschichte und einer kleinen Prise Liebe bereichert, und somit für mich zu einem absoluten Lesehighlight.

Umso gespannter war ich, ob mich auch der Folgeband Federwelt wieder so sehr begeistern würde und ob hier die Fantasyelemente ebenso authentisch und stimmig sein würden wie zuvor. Denn dass es nun fantasylastiger werden würde, war offensichtlich, aber ich wollte mir Mischas spannende Reise auf keinen Fall entgehen lassen und so stürzte ich mich mutig in Band 2. ;)

Dort lernen wir gemeinsam mit der sympathischen Protagonistin, die ich bereits im Vorgängerband liebgewonnen hatte, die fremde Welt der Aden, Lykoten, Floraner und vieler anderer mystischer Wesen kennen. Sie alle haben ganz verschiedene Fähigkeiten und unterscheiden sich auch durch ihr Aussehen, leben aber alle in den unterschiedlichen Gegenden Hains und werden von einer gemeinsamen Regierung davon abgehalten, aufeinander loszugehen - denn einige der Völker sind miteinander befeindet.

Da Mischa von einer Menschenfrau und einem Aden gezeugt wurde, ist auch sie gewissermaßen ein Teil der Parallelwelt, und diese setzt große Hoffnung in sie. Doch Mischa hat kein Interesse daran, die Bevölkerung Hains zu vereinen. Denn sie möchte nur schnellstmöglich zurück nach Hause, in ihr vertrautes Leben. Doch das Schicksal hat andere Pläne für sie…

Wie ich es mir erhofft hatte, hielt auch Federwelt wieder eine spannende Geschichte parat, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Der Schreibstil der Autorin war leicht und kurzweilig, die mystische Welt interessant gestaltet und auch für mich Fantasymuffel greifbar.

Dadurch, dass Mischa von Anfang bis Ende nicht weiß, wem sie vertrauen kann, bangt man mit der Protagonistin mit, ob sie es schaffen wird, sich aus Hain zu befreien. Für mich persönlich wurde diese Verwirrung fast etwas zu lange ausgedehnt, denn auf diese Weise gab es zwar jede Menge Handlung, aber man wurde daraus einfach nicht schlau. Es wäre ganz schön gewesen, zwischendurch ab und zu wenigstens ein paar kleine Hinweise zu erhalten, in welche Richtung das Ganze gehen soll, denn sonst dreht man sich als Leser immer wieder im Kreis.

Was mich noch ein bisschen gestört hat, war das fast komplette Fernbleiben der Liebesgeschichte, die sich in Band 1 angebahnt hat. Diesmal spielt Basil kaum eine Rolle, und persönlich bekommen wir ihn leider so gut wie gar nicht zu Gesicht. Dafür lernt man hier allerdings einige neue interessante Charaktere kennen - teilweise sympathisch, teilweise sehr unsympathisch - und manche bereits bekannte Person entpuppt sich sogar als völlig anders, als man sie zuvor eingeschätzt hat… Und so hält Federwelt für uns Leser die eine oder andere sehr überraschende Wendung bereit.

“Wir haben zwar unsere Autos, doch mit denen müssen wir auf den Wegen bleiben, die uns vorgegeben sind.
Wir haben Flugzeuge, doch die sind an ihre Zeiten und Strecken gebunden.
Ihr seid frei mit euren Flügeln und Hufen.
Hain bedeutet Freiheit.
Und Gefahr.”
- Mischa, S. 228


Mein Fazit:

Alles in allem war Federwelt meiner Meinung nach eine gelungene Fortsetzung, die für mich nicht ganz mit Band 1 mithalten konnte, mich aber dennoch gefesselt und gut unterhalten hat. Insgesamt eine tolle Reihe für jugendliche Leser, die spannende Stories mit Fantasyanteilen mögen.

Bewertung: 📖 📖 📖 📖 (4/5) 

Ganz vielen herzlichen Dank an den Oetinger-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! :)


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