Autor: E.M.TippettsTitel: Nicht mein MärchenOriginaltitel: Someone Else's FairytaleTeil einer Reihe?: Ja, erster Teil (Someone Else's Fairytale #1)Seitenzahl: 350 SeitenISBN: 9781479381050 Preis: 10,69€ [Taschenbuch] 2,99€ [eBook]Genre: Contemporary, Romance, Young Adult
Inhalt:
Die Studentin Chloe wird von ihrer Freundin dazu überredet, Statistin bei einem neuen Jason Vanderholt Film zu sein. Als dieser dann bei den Statisten vorbeischaut, bekommen alle Frauen weiche Knie – außer Chloe. Für sie ist Jason nur irgendein Typ mit einem seltsamen Job. Doch Chloe erinnert Jason an jemanden, weshalb er mit ihr nach dem Dreh sprechen möchte. Er findet sie interessant, doch Chloe kann erst einmal gar nichts mit ihm anfangen.Aufmachung:
Auf dem Cover sieht man (wahrscheinlich) Chloe, die von einigen Reportern interviewt wird bzw. die Reporter versuchen sie zu interviewen. Die goldene Verzierungen, die man ganz oben und ganz unten sehen kann, tauchen auch wieder im Buch auf.Aufbau, Schreibstil und Perspektiven:
Das Buch ist in 34 Kapitel unterteilt, die alle noch einmal einzeln betitelt sind und auch eine angenehme Länge haben.Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr angenehm zu lesen. Er ist leicht und passt einfach zu der Geschichte. Die Autorin erschafft eine Atmosphäre, in der der Leser sich wohl fühlt und in der er gerne länger verweilt.
Das Buch ist aus der Sicht von Chloe in der Ich-Form geschrieben, was eine besondere Verbundenheit mit der Protagonistin ermöglicht.
Meine Meinung:
Ich bin gerade richtig enttäuscht, dass das Buch schon zu Ende ist. Es ist einfach so schön, da hätte ich noch Stunden weiterlesen können. Aber von vorne:Schon auf den ersten Seiten lernt man Chloe lieben. Sie hat eine so bodenständige Art und ihr Sarkasmus bringt einen immer wieder zum Lachen. Sie gehört nicht zu diesen kreischenden Fans von Jason Vanderholt, die bei seinem Anblick in Tränen ausbrechen. Das Ganze lässt sich irgendwie kalt. Auch ist Chloe eine unheimlich starke Frau, die vieles in ihrem Leben durchgemacht hat, wo man erst einmal schlucken muss. Ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin Lori, die zwar bei Jasons Anblick nicht in Tränen ausbricht, aber dennoch von ihm sehr angetan ist. Sie ist die Freundin, die Chloe immer mit Klatsch und Tratsch versorgt, den Chloe eigentlich gar nicht haben will. Trotz ihrer Oberflächlichkeit in diesem Bereich, ist sie einem doch auch sehr sympathisch. Auch unterläuft sie im Buch einer grundlegenden Wandlung, zu der ich jetzt allerdings leider nicht mehr sagen kann, um nicht zu spoilern.Matthew ist der dritte im Bunde. Er ist der religiöse, der einen Keuschheitsring trägt und immer für Chloe da ist. Er ist der einzige, den ich im Verlauf des Buches irgendwann nicht mehr leiden kann. Eigentlich schon ganz früh hat sich bei mir herauskristallisiert, dass ich mit ihm nicht ganz grün bin. Besonders das, was er am Anfang und in der Mitte des Buches macht, hat dafür gesorgt, das ich ich irgendwann einfach nur noch unsympathisch fand. Doch das stört überhaupt nicht, denn auch im wahren Leben gibt es eben Personen die man mehr mag und welche, die man weniger mag. Jason Vanderholt habe ich, wenn auch nicht ganz so schnell wie die anderen, ins Herz geschlossen. Das liegt wohl daran, dass er sich am Anfang des Buches etwas seltsam verhält. Doch als er dann immer für Chloe da ist, gewinnt man ihn richtig lieb, auch wenn er manchmal etwas schwer von Begriff ist und ich ihn dann am liebsten etwas angeschoben hätte.Alles in allem kann man aber sagen, dass die Personen alle ihre Macken haben, die sie noch realistischer wirken lassen. Sie sind nicht perfekt, sondern haben Ecken und Kanten wie normale Menschen eben auch.
Die Autorin spielt mit einem Klein-Mädchen-Traum: ein eigener Prinz, der sich nur für sie interessiert und sie zur Prinzessin macht. Hier ist der Prinz zwar ein Schauspieler, aber das tut im Grunde nichts zur Sache. Man taucht in die Welt von Jason Vanderholt ein. Alle Klischees werden bedient: die kreischenden Fans, die aufdringlichen Paparazzi und und und. Natürlich ist die Geschichte stellenweise kitschig. Aber ganz ehrlich: irgendwie will man das doch auch in einem Liebesroman, solange es nicht übertrieben wird. Und bei „Nicht mein Märchen“ wird es definitiv nicht übertrieben. Außerdem geht es eben nicht nur um die (Vielleicht-) Beziehung zwischen Jason und Chloe, sondern auch um Chloes Vergangenheit, die oft alles andere als schön war.
Die Geschichte hat auch einen unheimlichen Reiz auf mich ausgeübt, sodass ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Sie ist einfach so schön, dass sie viel zu kurz ist und man am liebsten noch viel mehr gelesen hätte. Das Buch hat mich teilweise auch ein bisschen an „Kirschroter Sommer“ erinnert. Damit meine ich jetzt keine Person oder irgendetwas, was passiert. Sondern das Gefühl, das beim Lesen aufkommt, ist ein ähnliches. Genauso schön, genauso wundervoll.