© Fischer Verlag
Eine Studie in Scharlachrot| Arthur Conan Doyle |Verlag: Fischer Verlag 2016 (Ersterscheinung 1887)
Seiten: 176 ISBN: 9783596035632MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-Watson meets SherlockDr. Watson kehrt aus den Kolonien nach London zurück. Er trifft unversehens durch einen alten Bekannten einen Sonderling: Sherlock Holmes. Ab sofort teilen sie sich eine Unterkunft und Dr. Watson wird durch seinen detektivischen Mitbewohner laufend auf's Neue verblüfft."Eine Studie in Scharlachrot" ist der Reihenauftakt um den berühmten Sherlock Holmes, und gleichzeitig Holmes und Watsons erster gemeinsamer Fall.
Bei Sherlock Holmes geht man mit bestimmten Erwartungen an die Story heran. Sein Bild ist durch Fernsehen und ähnlich anmutende Literatur geprägt. Daher war es interessant, endlich einmal das Original um die scharlachrote Studie zu lesen. Es ist ein Werk, das mich durchaus begeistert hat.
Dr. Watson ist in London und benötigt eine Unterkunft. Er trifft einen alten Bekannten, der ihn an Sherlock Holmes vermittelt, mit dem er fortan leben, wohnen und ermitteln wird.
Das Zusammentreffen von Sherlock Holmes und Dr. Watson war charmant. Man merkt, dass die beiden Herren nicht von kleinauf als Team aufgetreten sind. Watson ist von seiner Zeit in den Kolonien stark angeschlagen, und lässt sich gern auf den verblüffenden Sonderling ein.
Sherlock Holmes beeindruckt mit seiner unnachahmlichen Kombinationsgabe. Während andere dabei sind, das Ergebnis zu begutachten, ist er schon längst hundert Schritte weiter, und versucht seine Theorie zur Ursache zu beweisen.
"Sie haben die Ermittlung so nahe an eine exakte Wissenschaft herangeführt, dass sie kaum noch in dieser Welt zu übertreffen ist". (S. 59)
Damit wird Sherlock Holmes als Urmodell des modernen CSI geoutet, der den Hergang anhand diverser Spuren zur Ursache rückverfolgt.
In diesem ersten Fall - den Holmes selbst als ‚Eine Studie in Scharlachrot‘ bezeichnet - wird ein Mann vergiftet aufgefunden, und über der Leiche prangt das Wort 'Rache' mit Blut geschrieben.
Während sich Scotland Yard abmüht, den Tathergang zu rekonstruieren, hat Holmes den Mörder schon längst im Visier.
Der Roman, der Krimi, wird von Dr. Watson erzählt. Dazu dienen ihm Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Zeitungsausschnitte und Berichte, die im Endeffekt das Gesamtbild um den Fall ergeben.
Der Fall selbst ist interessant, wenn er auch meinem Empfinden nach viel zu schnell aufgelöst wird. Sherlock Holmes benötigt keine großartigen Hilfestellungen, um Motiven auf die Schliche zukommen. Er denkt kurz darüber nach, und lässt den Mörder in seinem Wohnzimmer erscheinen.
Arthur Conan Doyle begnügt sich zum Glück nicht damit, sondern nimmt den Leser auf eine Reise ins entfernte Utah in die USA mit. Erst dadurch versteht man, wie es dazu kommen konnte, dass eine vergiftete Leiche unter blutgeschmierten Lettern in London liegt.
Insgesamt hat mir der erste Fall um Sherlock Holmes und Dr. Watson großen Spaß gemacht. Ich mag den einzigartigen Sonderling Holmes, der schneller denkt als Strom fließen kann, den loyalen Watson, der sich von Holmes Intellekt gefordert fühlt, und den Blick auf das damalige London - das auf mich greifbar wirkt.
Meiner Meinung nach ist „Eine Studie in Scharlachrot“ zurecht ein Krimiklassiker, der hoffentlich noch viele weitere Leser den Auftakt der Krimi-Reihe um Sherlock Holmes miterleben lassen wird. Klassiker-Empfehlung!
________________MEINE BEWERTUNG★★★★★
Chronologische Reihenfolge der Romane und Erzählungen um Sherlock Holmes:1887 Eine Studie in Scharlachrot1890 Das Zeichen der Vier1892 Die Abenteuer des Sherlock Holmes (Erzählungen)1893 Die Memoiren des Sherlock Holmes (Erzählungen)1902 Der Hund der Baskervilles [Rezension lesen]1904 Die Rückkehr des Sherlock Holmes (Erzählungen)1915 Das Tal der Angst1917 Seine Abschiedsvorstellung1927 Sherlock Holmes’ Buch der Fälle
Eine Studie in Scharlachrot - Arthur Conan Doyle
*Affiliate-Link = Für mich fallen ein paar Cents ab, wenn du hier kaufstMehr dazu in der Datenschutzerklärung.