[REZENSION] "Eine Handvoll Worte"

 Cover


[REZENSION]

Quelle: Rowohlt

Die Autorin
Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.
*Produktinformation*
Broschiert: 592 Seiten
Verlag: rororo; Auflage: 4 (4. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499267764
ISBN-13: 978-3499267765
Größe und/oder Gewicht: 21 x 13,4 x 4,6 cm

Leseprobe
Quelle: rowohlt.de  *lies mich*

Die Geschichte... Journalistin Ellie arbeitet in der Feuilleton-Abteilung der Zeitung Nation und soll in einer Reportage über das Lebensgefühl der 60-er Jahr schreiben. Sie braucht unbedingt eine gute Story, denn ihre Chefin Melissa sitzt ihr im Nacken und seit ihrer Affäre hat leider auch ihr Arbeitseifer nachgelassen. Bei ihren Recherchen findet sie im Archiv der "Nation" einen Liebesbrief aus dem Jahr 1960, der Ellie an ihre eigene Situation erinnert und sie tief berührt. Aus diesem faszinierenden Liebesbrief, der aus dem Leben der verheirateten Jennifer berichtet, die sich 1960 in einen Journalisten verliebt hat, möchte sie unbedingt einen Zeitungsartikel machen, der über eine ganz besondere Liebe erzählt. Als sie bei ihren Nachforschungen den Archivmitarbeiter Rory kennenlernt, stellt sie bald fest, dass sie ihn sehr mag. Doch Ellie ist in den verheirateten Thrillerautor John Armour verliebt, der sie immer wieder vertröstet. Wird auch Ellie ihre wahre Liebe finden? Und welchen Ausgang hat die Geschichte von Jennifer und Boot genommen? Meine Meinung:
Nach "Ein ganzes halbes Jahr" (eines meiner Jahres-Highlights) war die Erwartung an "Eine Handvoll Worte" natürlich sehr hoch und ich muss leider sagen, dass dieses Werk von Jojo Moyses nicht daran herankommt. Nach dem Prolog beginnt die Story 1960 mit dem Leben von Jennifer, Teil 2 führt uns in das Jahr 1964 und Teil 3 in das Jahr 2003, wo Ellie an ihrer Reportage arbeitet. Der Schauplatz wurde nach Südfrankreich und nach London verlegt. Gleich vorweg: Die Geschichte handelt vorwiegend von Jennifer Sterling und spielt sich in den 60-er Jahren ab.
1960: Jennifer Sterling ist 26 Jahre jung, hübsch, blond und Ehefrau eines erfolgreichen Geschäftsmannes, der sein Geld mit Asbest verdient. Nach einem Autounfall erinnert sich Jennifer kaum mehr an ihr vergangenes Leben, auch ihr Ehemann Laurence ist ihr fremd und als sie im Haus Liebesbriefe eines gewissen Boot findet, versucht sie sich verzweifelt an ihren Geliebten zu erinnern... 2003: Die 31-jährige Ellie Haworth ist Journalistin bei der Zeitung "Nation" und kann sich seit ihrer Affäre mit dem verheirateten Autor John Armour nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, was sie schnell in Bedrängnis bringt, denn ihre strenge Chefin verlangt alles von ihren Mitarbeitern. Auf der Suche nach geeignetem Material findet sie im Zeitungsarchiv einen Liebesbrief, der sie fesselt. Sie versucht mehr über den mehr als 40 Jahre alten Brief herauszufinden und macht sich auf die Suche nach Jennifer und Boot.   Jennifer und Ellie sind zwar sympathische Hauptpersonen mit einigen Ecken & Kanten, denen es allerdings an Tiefe fehlt. So richtig überzeugen konnten mich auch ihre Handlungen und Taten nicht. Die Nebenfiguren wie z.B. in den 60-er Jahren Jennifers Ehemann Laurence, seine mustergültige Sekretärin Moira Parker, der charmante Auslandskorrespondent Anthony O'Hare und in der Gegenwart Ellies Kollegen, ihre Freunde, ihr Geliebter John und Archivar Rory sind interessante Charaktere, die sich ansprechend in die Handlung einfügen. Vor allem Anthony und Rory mochte ich auf Anhieb, jedoch sind in dieser Geschichte viele Nebencharaktere enthalten, was mir persönlich nicht so gefällt.   Leider sind die Zeitsprünge bzw. die Geschichten von Jennifer und Ellie auf Anhieb nicht klar erkennbar (eine Trennung durch Überschriften oder verschiedene Schriftarten wären toll gewesen), was mich etwas gestört hat, denn so muss man sich erst einlesen, um zu erkennen, in welcher Zeit man sich befindet. Jedes Kapitel beginnt mit Abschiedsbriefen, die der Autorin zur Verfügung gestellt wurden, was auch am Ende des Buches erklärt wird. Ebenso befinden sich im Anhang mehr Infos über das Buch mit Hintergründen und Diskussionsfragen.
 
Wer sich hier eine ähnliche Geschichte wie bei "Ein ganzes halbes Jahr" erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Die Grundidee ist zwar vielversprechend, hebt sich allerdings nicht von den vielen anderen Liebesgeschichten ab und auch an der Umsetzung habe ich einiges zu bemängeln. Leider muss ich auch gestehen, dass mich "Eine Handvoll Worte" nicht sonderlich berührt hat, irgendwie sind bei mir die tiefen Emotionen ausgeblieben und die Taschentücher in der Box geblieben.
"Eine Handvoll Worte" handelt von Liebesbriefen, Beziehungen und verpassten Gelegenheiten. Erwartungsvoll habe ich diesen Roman, der im Original 2010 erschienen ist, aufgeschlagen und wurde während des Lesens enttäuscht. Die Story kommt nicht richtig in die Gänge, die Handlung bietet ein paar überraschende Wendungen und Irrwege, ist aber stellenweise sehr zäh und langweilig, was vielleicht auch daran liegt, dass der Großteil der Geschichte von Jennifer handelt und bei Ellie nur die Fäden zusammenlaufen.   Am besten fand ich die letzten 200 Seiten, auf den Jojo Moyses richtig Gas gibt und es geschafft hat, die Geschichte zu retten. Allerdings kommt das Finale recht abrupt daher und lässt auch einige Fragen offen. **ACHTUNG SPOILER** Ist Laurence oder Anthony der Vater von Jennifers Tochter Esme? Kommen Jennifer und Anthony endlich zusammen? Wird Rory seine geplante Reise machen oder bei Ellie in London bleiben? **SPOILER ENDE**
Neben Haupterzählerin Jennifer (3. Person Präteritum) schildern auch Ellie (3. Person Präsens) und andere Nebenfiguren die Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Die verschiedenen Erzählperspektiven sind gewöhnungsbedürftig und verwirren etwas. Auch wenn mir die Geschichte mit den miteinander verwebenden Handlungssträngen nicht ganz liegt, ist der Schreibstil von Jojo Moyses ausdrucksstark und die 60-er Jahre wurden einem näher gebracht, obwohl ich für dieses Buch ganze 4 Tage gebraucht habe, was für mich lang ist.
FAZIT:
"Eine Handvoll Worte" kommt für meinen Geschmack nicht an "Ein ganzes halbes Jahr" heran und hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. "Eine Handvoll Worte" erzählt eine verwirrende und nicht alltägliche Liebesgeschichte, die mich leider nicht ganz begeistern konnte. Die Story, die sich meistens in den 60-er Jahren abspielt, steigert sich nur gemächlich, doch der Schluss reißt vieles wieder heraus, mit den Charakteren konnte ich mich nicht ganz anfreunden und die Erzählperspektiven sind ein wenig eigenwillig. Dafür vergebe ich schwache 3 (von 5) Punkten.    [REZENSION]
 

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