Sarah Rubin: Ein Traum und zwei Füße Auf dieses Buch wurde ich durch die Buchbotschafter aufmerksam und nach der Schilderung meines ersten Leseeindrucks bin ich tatsächlich als einer der Testleser auserkoren worden, was mich sichtlich erfreut hat.Das Buch wird ab dem 24. August 2012 auf dem deutschen Buchmarkt (Verlag: Chicken House) erhältlich sein und ich kann es, vor allem für tanzbegeisterte Mädchen ab 12 Jahren, sehr empfehlen. Darauf deutet, meiner Meinung nach, bereits dieses Eleganz und Bewegung ausstrahlende Cover hin. Die Geschichte wird insbesondere von dem Mut und dem Willen der jungen Casey getragen. Ein Charakter mit Ecken und Kanten und der Gabe schon ein paar aneinandergereihte Klänge hingebungsvoll in einen mitreißenden Tanz zu verwandeln. ~ Rezension ~Wenn ein Wunsch Flügel verleiht …
USA in den späten 1950er Jahren: Casey Quinn steht kurz vor der High School, doch viel wichtiger erscheint ihr die Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches. Sie möchte sich, ihrer Mama und Omi und der ganzen weiten Welt beweisen, dass sie zur Tänzerin geboren ist.Doch ihre eher schlichten Lebensverhältnisse erlauben es nicht, an den Ballettstunden teilzunehmen, zu denen Ann-Lee, genannt Miss Protz, Caseys ärgste Widersacherin, schwebt, als gehöre ihr die Tanzschule. Allen Schikanen zum Trotz hält Casey an ihrem Traum fest und glaubt mehr an sich denn je.Eines Tages tut sich für Casey die Chance ihres Lebens auf, allerdings muss sie dafür einen hohen moralischen Preis zahlen. Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges ist alles andere als viel versprechend und Casey muss sich mit dem Gedanken an ein Scheitern auseinandersetzen, den Biss verliert sie dennoch nicht.Die Geschichte der tapferen, verbissen kämpfenden Casey Quinn unterstreicht, dass Willenskraft, Disziplin und das Überschreiten eigener Grenzen auf dem Weg zur Erfüllung eines Lebenstraumes wichtig sind. Talent macht nicht Halt vor von der Gesellschaft willkürlich gezogenen sozialen Barrieren.Sarah Rubin verleiht ihrer Hauptfigur eine starke Persönlichkeit, die von Verantwortungsbewusstsein, Pflichtgefühl und Selbstvertrauen, aber auch hier und dort von jugendlicher Naivität geprägt ist.Die Handlung wird getragen von Emotionen, die von allem überstrahlender Freude und Stolz bis hin zu tiefen Schuldgefühlen und Hass reichen. Das Schicksal führt manchmal auf seltsame Wege, die auf den ersten Blick Verwirrung und Unsicherheit stiften, doch im Nachhinein einen Fels in der Brandung darstellen.Besonders gefallen haben mir die zahlreichen bildhaften Vergleiche, welche der Ich-Erzählerin Casey in den Mund gelegt werden. Dadurch wird ein rundum stimmiges Bild gezeichnet, in dem der Leser seinen eigenen Platz finden kann.Ein Traum und zwei Füße trägt sowohl die Figuren als auch den Leser von der verstaubten Provinz auf die schillernden Bretter, die die Welt bedeuten. Dabei werden Vertrauen, Mut und Durchhaltevermögen als tragende Säulen formuliert. Denn hinter der federleicht aussehenden Traumerfüllung, steckt ein enorm harter Prozess des Wachstums. Eine Moral, die ehrlich ist, aber nicht weniger zum Träumen animiert.
F★ZIT: Lebensnah. Wirbelnd. Rhythmisch.