REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes


REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes LESEPROBE
Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Rowohlt Polaris (21. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499267039
ISBN-13: 978-3499267031
REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo MoyesLou & Will. Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt. Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird. Eine Frau und ein Mann. Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen. Die Liebesgeschichte von Lou und Will.
REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes 

Bücher berühren. Sie erzeugen Stimmung und, wenn es ein richtig gutes Buch ist, weckt esEmotionen im Leser. „Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein Roman, bei dem man, wenn man die Geschichte beendet hat, einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Wenn ich lese, dann kann ich mich fallen lassen und mich ganz auf die Story einlassen. Oft kommt es dabei vor, dass ich schmunzeln muss. Manchmal nage ich auch vor Spannung an meiner Unterlippe. Aber ganz selten rollen während des Lesens Tränen über mein Gesicht. Ganz selten… und einen dieser seltenen Momente erlebte ich, während ich „Ein ganzes halbes Jahr“ las.
Ich finde, es ist furchtbar schwer, für diesen Roman die richtigen Worte zu finden und eigentlich würde ich diese Rezension auch gleich wieder mit den Worten „lest und erlebt es selber“ beenden. Dennoch möchte ich euch natürlich ein klein wenig über die Art des Buches berichten. Ich werde es einfach versuchen....
Der Klappentext verrät und verspricht eine Liebesgeschichte. Und das ist sie in der Tat. Dennoch ist es eine Geschichte, die sich sehr deutlich von vielen anderen Storys absetzt. Louisa Clark erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und nur hin und wieder wird dies durch kurze Wechsel zu anderen Personen unterbrochen. Diese einigen wenigen Wechsel, warfen für mich noch einmal ein ganz anderes Licht auf die Geschichte und das hat mir ausgesprochen gut gefallen. So konnte ich noch tiefer eintauchen in die Hintergründe und Gefühle der einzelnen Personen. Jojo Moyes Schreibstil ist wundervoll und die Art, wie sie die Worte wählt um Gefühle und Ereignisse zu beschreiben ist einfach perfekt. Sie geht mit diesen besonderen Themen sehr klar und deutlich um, ist aber dennoch behutsam und sanft. Ihre Charaktere wirken einfach echt und gehen zu Herzen. Lou, ebenso wie Will, reifen und wandeln sich quasi von Seite zu Seite. Es sind starke Protagonisten, wie ich sie selten erlebt habe. Vielleicht ist auch die Geschichte als solches der Grund dafür. In jedem Fall sind es Protagonisten, die man nicht so schnell vergessen wird. Lou und Will sind sehr gegensätzliche Protagonisten. Er, aus gutem Hause, durch seine Behinderung aber zunächst mürrisch und in sich gekehrt. Er weiß, was es heisst zu Leben und dieses Wissen macht sein Leben unerträglich. Lou ist anders, ihre Familie hat nicht sehr viel Geld und Lou irgendwie „keinen Plan“ für die Zukunft. Sie ist liebenswert und ein wenig chaotisch. Ein Plappermaul. Doch auch ihre Seele ist nicht ganz unverletzt… Dieses Roman thematisiert die Sterbehilfe und Behinderungen – keine leichte Kost. Vor allem, weil hier die verschiedensten Facetten dieser Themen beleuchtet werden. Man kommt nicht umhin, seinen eigenen Gedanken nachzuhängen und sich damit auseinanderzusetzen. Liebe, Trauer und Hoffnung wechseln sich ab und obwohl dies wohl eine der tiefgängigsten Liebesgeschichten ist, die ich in letzter Zeit lesen durfte, so verzichtet Jojo Moyes jedoch auf jegliche Klischees oder Kitsch! Sie schafft es sogar, dem Roman, trotz aller Ernsthaftigkeit ein wenig Humor mitzugeben. Einfach toll!„Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein sanftes Buch, voller Hoffnung aber auch Trauer. Und auch soziale Gegensätze werden hier aufgezeigt. Die eine Familie – reich, aber in sich zerissen. Diese Familie wird dominiert von Lügen und Geheimnissen. Die andere muss jeden Pfennig dreimal umdrehen und doch halten sie zusammen und sind auf ihre Weise glücklich.Lou &Wills Geschichte ist ein Geben und nehmen und jeder verändert auf seine Art das Leben und die Gedanken des anderen. Es war einfach nur wunderschön und traurig zugleich, dies mitzuerleben.
REZENSION // Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes
„Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein Roman, den man nicht so schnell vergessen wird. Er berührt und lässt den Leser immer wieder gedankenverloren innehalten. Seite für Seite setzt er sich in deinem Herzen fest. Ich werde ihn wohl nicht mehr los lassen. Eine der bewegensten und schönsten Liebesromane, die ich je gelesen habe …und noch viel mehr!

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