~ Melancholisch - Emotional - Tiefgründig ~.: Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks :.(Cynthia Hand)
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~ Kurzbeschreibung ~
Es war der zwanzigste Dezember. Hinter mir lagen genau sechs Monate mit Steven. 183 Tage voller Küsse, bevor die Gleichung sich änderte. Unwiderruflich. Das letzte Mal, dass Lexie glücklich war, war davor. Als sie einen wunderbaren Freund hatte, den Traum, Mathematik zu studieren, und einen Bruder. Tyler. Nun ist sie für die anderen nicht mehr das Zahlengenie, sondern nur noch das Mädchen, dessen Bruder sich umgebracht hat. Um mit der Trauer fertigzuwerden, beginnt Lexie, ihre Gefühle aufzuschreiben. Doch leider ist das Leben keine Gleichung, sonst könnte sie die quälende Ungewissheit auflösen: Tyler hat ihr vor seinem Tod eine SMS geschickt, die sie nicht beachtet hat. Hätte sie alles ändern können? Der Gedanke verfolgt Lexie wie ein Schatten. Bis sie erfährt, was es braucht, um ihr Glück wahrscheinlicher zu machen.
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~ Über Cynthia Hand - Autorin ~
Die New York Times-Bestsellerautorin Cynthia Hand unterrichtete mehrere Jahre lang Kreatives Schreiben an der Pepperdine University nahe Los Angeles, bevor sie sich hauptsächlich dem Schreiben widmete. Vor kurzem ist sie mit ihrer Familie zurück in ihre Heimatstadt in Idaho gezogen, wo sie die klare Luft genießt und an neuen Romanen schreibt.
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~ Schreibstil Leicht und locker. Für ein Jugendbuch genau richtig. Selbst Leser, die mit Zahlen nicht so können, sind die auf Mathematik basierte Passagen einfach erklärt. Tiefgründige Sätze werden mit der Mathematik verbunden und lassen uns Leser darüber Nachdenken, was die Protagonistin Alexis, uns mit ihren Rechnungen sagen möchte.
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~ Zitat ~Alles vergeht. Ich begriff nicht, dass ich diesen Augenblick... hätte genießen müssen,
ich wusste nicht, wie wunderschön und außergewöhnlich er war, wie zerbrechlich, wie flüchtig.
Dieser Augenblick, in dem Ty glücklich war.
In dem wir alle glücklich waren, zusammen und in Sicherheit.
Ich habe es nicht gewusst.
Ich habe es nicht gewusst.
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~ Die Geschichte ~Alexis nimmt uns mit in ihre Welt. In eine Welt der Gefühlslosigkeit. Sie kann nicht mehr weinen, nichts mehr gutes fühlen, sie ist einfach nur leer. Das war nicht immer so. Einst war sie fröhlich und sehr glücklich. Sie hat sich nicht viel Gedanken über Dinge gemacht, die ihr jetzt aber sehr wichtig erscheinen. Das alles begann an einem 20. Dezember, als ihr Bruder Tyler Selbstmord begangen hat.
Lexie erzählt uns ihre Story und zeitgleich schreibt sie ein Tagebuch, dass ihr, so sagt es ihr Therapeut Dave zumindest, helfen soll, über die Geschehnisse reden zu können, denn das kann und möchte Lexi nicht. Selbst nach zwei Jahren schafft Lexie es nicht, drüber hinwegzukommen. Schuldgefühle plagen sie. Wut auf ihren Bruder. Hass auf ihren Vater. Sorge um ihre Mutter. Sie blockiert sich selbst und denkt, sie wird niemals wieder aus ihrem Dilemma herausfinden.
Wie auch. Sie kann die Anwesenheit ihres Bruders immer noch spüren, das Parfum von ihm richen, und ab und an sieht sie ihn sogar. Sie scheint verrückt zu werden... Verrückt vor Einsamkeit, denn das ist das einzige konstante Gefühl, dass sie noch verspürt. Die ewige Einsamkeit, die ihr Ty hinterlassen hat.
Sie zieht sich zurück. Liest sehr viel. Mit Freunden trifft sie sich schon lange nicht mehr. Und auch mit Steven hat sie Schluss gemacht. Ihr altes Leben gibt es nicht mehr.
Doch dann trifft sie nach Jahren wieder auf Sadie. Als Kinder haben sie immer zusammen gespielt, bis sich ihre Wege im Jugendalter getrennt hatten. Lexie die Streberin, Sadie die Rebellin.
Doch beide haben etwas gemeinsam. Beide haben einen Menschen verloren, den sie innig geliebt haben. Das verbindet sehr. Eine vergessene Freundschaft blüht auf und stärkt beide mehr als sie ahnen.
~ Meine Meinung ~Trotz des ernsten Themas, erzählt uns Lexie wunderbar ungezwungen. Ihre Gedankengänge sind zwar sehr deprimierend aber zu einhundert Prozent authentisch und verständlich. So kam mir Lexie nicht negativ eingestellt rüber, sondern genau so wie die Situation ist - Ein Mädchen das um ihren Bruder trauert und ihre Umgebung nun anders wahr nimmt und nicht einfach so weiter machen kann wie bisher. Nein. Das kann und will Lex nicht. Auch das Rumgetue der Anderen geht ihr gewaltig auf die Nerven.
~ Zitat ~
Gott wie ich diese Pause hasse, in der die Leute nach einer möglichst unverfänglichen Formulierung für gestorben suchen, als wäre es weniger furchtbar, wenn man es bei einem anderen Namen nennt: Ausdrücke wie seine letzte Ruhe gefunden, als wäre der Tod eine Art Nickerchen. Von uns gegangen oder heimgegangen, als wäre es nur ein Urlaub...
Die Gedanken in ihrem Tagebuch an ihrem Bruder haben mir am besten gefallen. Ich musste sogar oft Lachen, weil die Beiden wundervoll zusammen wirken und sich gegenseitig ständig necken. Spaßig und gleichzeitig sehr emotional beschrieben. Auch die Träume, die Lexie von und mit Tyler hat, sind sehr witzig, obwohl sie immer mit dem Verlust von Tyler enden. Träume die sehr tiefgründig und traurig sind, aber zugleich die Vitalität und die Vertrautheit der beiden Kinder zeigt.
Der Wandel von Alexis hat mir sehr gut gefallen. Wir Menschen brauchen einen bestimmten Moment, der alles zum positiven verändern kann. Eine Sekunde und alles ändert sich. Die Sichtweise. Die Denkweise. Das Handeln. Von da an, ist nichts mehr wie es war.
Lexie weiß nicht, wie stark sie tatsächlich ist. So ist das meistens. Und wer kann sie aus dieser ertrinkenden Lage befreien, außer sie selbst?!?!
~ Fazit ~Eine sehr tiefgründige Geschichte über den Verlust, die Trauer, und dem Weitermachen.
Es ist kein Buch zum heulen. Nur einmal bekam ich feuchte Augen, aber eher vor Freude.
Dennoch ist es sehr emotional und traurig. Und obwohl das Thema sehr ernst ist hatte ich auch schöne und spaßige Lesestunden, denn wie Alexis uns die Erinnerungen von ihrer Kindheit mit ihrem Bruder Tyler erzählt, ist wunderbar kindlich. Richtige Geschwister eben.
Ein Buch, dass uns beim lesen etwas melancholisch stimmen lässt, aber uns mit dem Gedanken entlässt, dass jeder nach einem schweren Verlust weitermachen kann und das auch im positiven Sinne. Es muss nur der richtige Moment kommen und auch erkannt werden.
Ich vergebe 4 von 5 Notrufzellen~ Mein Bewertungssystem ~
Es grüßt die Sasija aus der TARDIS :-)