[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder

[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder
Einband: Hardcover
Seiten: 462
Verlag: Heyne fliegt
Veröffentlicht: 24. Januar 2011
ISBN-10: 345352800X
Preis: €16,99



Klappentext:

Sag mir, wo die Kinder sind
Die junge Gaia gehört mit ihrer Mutter zu den wichtigsten Menschen ihrer Gemeinschaft: Als Hebamme muss sie jeden Monat die ersten drei Neugeborenen an der Mauer der Stadt abgeben – so lautet das Gesetz. Noch nie hat jemand es gewagt, gegen dieses Gesetz und die Herrscher jenseits der Mauer aufzubegehren. Doch dann werden Gaias Eltern verhaftet, und das Mädchen begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Stadt jenseits der Mauer – und nach dem Schicksal der verschwundenen Kinder …

Über den Autor:


Caragh O'Brien wuchs in Minnesota auf und studierte Literatur und Kreatives Schreiben. Nach dem Studium begann sie als Highschool-Lehrerin zu arbeiten und entdeckte nebenbei die Freude am Schreiben. »Die Stadt der verschwundenen Kinder« ist ihr erstes Jugendbuch und hat in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien viel Aufsehen erregt. Caragh O'Brien ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie und zwei Wüstenrennmäusen in Connecticut.

Besonderheiten Buchaufmachung:


Im Buch ist gleich zu Anfang eine Karte abgebildet, auf der genau gezeigt wird, wo die Mauer verläuft und wo alle wichtigen Stationen, die im Buch vorkommen, zu finden sind.
[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder
Aber auch die Kapitelanfänge finde ich durch die Punkte, die auch einen Rolle in der Geschichte spielen, besonders gut gelungen.
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Meinung:


Gaia Stone ist 16 Jahre und lebt zusammen mit ihren Eltern auf der anderen Seite der Mauer, in ärmlichen Verhältnissen. Sie wird von ihrer Mutter gelehrt, eine gute Hebamme zu sein, genau wie sie es selber bereits ist. Ihre Aufgabe besteht darin, die ersten 3 Neugeborenen im Monat, der Entklarve vorzubringen. Hierfür werden sie mit Lebensmitteln und Wasser entlohnt. Verstoßen sie oder die wahren Eltern jedoch, gegen diese Auflage, müssen sie damit rechnen, erhängt zu werden. Gaia hinterfragt dies nie, denn sie kennt es nicht anders. Allerdings ändert es sich, als plötzlich ihre Eltern entführt werden und Gaia hinter das Geheimnis der vorgebrachten Kinder kommt.
Eine Freundin hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht und bereits der Klappentext verspricht eine aussergewöhnliche und spannende Geschichte zu liefern. Allerdings hat mich die Inhaltsangabe auch etwas verunsichert und skeptisch gemacht. Ein Buch in dem kleine Babys scheinbar von ihren Eltern entrissen werden, ist nichts was ich wirklich lesen muss. An dieser Stelle für alle Mit-Skeptiker: keine Angst. Den Babys passiert absolut nichts schlimmes. Ihr könnt es also beruhigt lesen.
Gleich zu Anfang wurde ich überrascht. Alles wirkte wir im Mittelalter. Der Kleidungsstil der Menschen, die Lebensweise der Menschen, wie die Geburten von statten gehen, bis hin zum eigentlichen Schreibstil. Auch der wirkt eher wie in einem historischen Roman als wie der einer Dystopie. Ich fand die Art sehr ungewöhnlich für dieses Genre und da ich selber nicht gerne historische Bücher lese, war es leider auch nicht ganz mein Fall. Trotz dieser Eigenart liest sich das Buch dennoch verständlich, wenn auch etwas anspruchsvoller als die meisten anderen Jugendbücher.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und vor allem überzeugend ausgearbeitet. Zu keiner Zeit habe ich ein Handeln in Frage gestellt oder als realitätsfremd emfunden.
Besonders Gaia fand ich sehr erfrischend und anders. Anders deshalb, weil sie mal nicht das naive, kleine, hübsche Mädchen ist, bei der nahezu alles perfekt läuft. Gaia ist ein Mädchen mit Narben! Und das sowohl mit Äußerlichen als auch Seelischen. Sie wird von Schicksalsschlägen überschüttet, ist auf der armen Seite der Entklave aufgewachsen. Mal hat sie Glück, mal hat sie Pech. Eben genau so, wie es das wirkliche Leben schreibt.
Das Buch wirkt ansich nicht wirklich temporeich. Wer auf Action und atemlose Spannung hofft, sollte vielleicht lieber zu einer anderen Lektüre greifen.
Gerade in der Mitte ist es ein sehr ruhiges Buch, wie es schon zu Anfang erwähnte Freundin, treffend beschrieben hat.
Dies ist auch der Grund, weshalb es mir leicht fiel, es ab und an, an die Seite zu legen. Es konnte mich  einfach nicht richtig an sich fesseln.
Was das Buch ausmacht sind sicherlich die Denkanstöße die die Story aufzeigt. Gerade auch für Jugendliche, für die dieses Buch ja vorrangig geschrieben wurde, sind hier einige wichtige Problematiken aufgeführt, mit der sich der ein oder andere in diesem Alter gerade beschäftigt. Da wäre zum einen, dass es nicht schadet auch mal Nein zu sagen und sich somit vielleicht auch mal gegen die Mehrheit stellt. Oder das Schönheit, Macht und Geld nicht immer erstrebenswert ist und schon gar nicht automatisch Glück und Zufriedenheit hervorruft.
Bis fast zum Ende des Buches, war ich mir nicht sicher, ob ich den 2. Teil dieser Trilogie unbedingt lesen will. Da mich die Geschichte nicht wirklich packen konnte.
Der Schluss allerdings, war dann schon wieder mehr nach meinem Geschmack und da doch noch einige ungeklärte Fragen in meinem Kopf umerherschwirren, habe ich den Folgeband doch auf meine Wunschliste gesetzt.
Ich werde ihn sicherlich mal lesen, auch wenn es nicht unbedingt direkt im Anschluss sein wird.

Fazit:


Wer auch mal streckenweise ohne atemlose Spannungssegmente auskommt und eine Protagonistin mag, bei der nicht immer alles nach Plan läuft, für den ist Die Stadt der verschwundenen Kinder sicherlich ein kleiner Schatz. Ein aussergewöhnlicher Plot, der mich persönlich auf Grund seiner ruhigen Art und dem mittelalterlichen Flair, leider nicht komplett fesseln konnte. Dennoch sicherlich ein wirklich gutes Buch, besonders für alle, die auch mal zu einem historischen Roman greifen.

Bewertung:


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