[Rezension] Die Sommerfrauen (Mary Kay Andrews)

Mary Kay Andrews: Die Sommerfrauen 
[Rezension] Die Sommerfrauen (Mary Kay Andrews)

Der Umfang des Buches sollte keinesfalls als Abschreckung, sondern vielmehr als allumfassende Einladung gesehen werden. Ich hatte bereits einige positive Wortmeldungen zu diesem Roman gelesen, sodass ich mich früher oder später selbst von der Wirkung des Buches überzeugen wollte (= musste). Jetzt war es an der Zeit ... und ich wurde in keiner Hinsicht enttäuscht.
Klar, weder eine unendliche Tiefgründigkeit noch ein Schenkelklopfer nach dem anderen sind zu erwarten, dafür traf die eloquente Komposition aus Emotion, Humor und liebenswerter Eigenwilligkeit bei mir ins Schwarze.



~ Rezension ~

Eine erfrischend-illustre AuszeitDorie, Ellis und Julia kennen sich seit ihrer Kindheit. Endlich ist es ihnen gelungen, wieder einmal einen gemeinsamen Urlaub zu arrangieren. Dazu beziehen sie für vier Wochen ein Strandhaus. Doch was als ausgelassenes Vergnügen pur geplant war, lässt so manche Welle hochschlagen. Denn jede der drei Frauen muss eine Entscheidung treffen. Dies wird umso deutlicher, als sie gemeinsam Bilanz ziehen.Dann machen sie auch noch Bekanntschaft mit der abweisend wirkenden Madison und dem attraktiven Garagenmann von nebenan. Schon kann von reinem Sommeridyll keine Rede mehr sein.Mary Kay Andrews bietet dem Leser einen Kurzurlaub von 525 Seiten. Eine herrliche Kulisse, in die sowohl die Protagonistinnen als auch der Leser abtauchen, trifft auf eine flockige und gleichermaßen aufbrausende Handlung.

Die charismatisch und facettenreich gezeichneten Hauptfiguren sind mir im Handumdrehen ans Herz gewachsen. Sie punkten vor allem durch Lebensechtheit kombiniert mit pointiert abgestimmter Klischeehaftigkeit.Des Weiteren glänzt der Roman durch die bildhafte Sprache, ausgefeilt und dennoch kurzweilig beschriebene Situationen sowie eine Portion an Kuriosität.

Auch wenn eine gewisse Vorhersehbarkeit gegeben ist, fühlte ich mich stets bestens unterhalten. Denn der Fortgang der Geschichte lässt sich mit Fug und Recht als sprudelnd, ereignisreich und gewitzt bezeichnen. 

Die Mischung aus Lebensfrohsinn und aufblühender Leidenschaft, freundschaftlichem Zusammenhalt und sich aufschaukelnde Brisanz macht die Einheit und Stimmigkeit des Gesamtbildes aus. Leichtigkeit trifft auf Schicksalshaftigkeit!

Neben all den fiktiven Irrungen und Wirrungen, heben sich besonders ein erquickend-beiläufiger Humor sowie die echte Moral heraus: Das Leben ist nicht immer ein Honigkuchen, doch Freunde an der Seite reichen einem ein süßes Stück des Kuchens, wenn man dabei ist, den steilen Weg bergauf zu erklimmen.

Die Sommerfrauen - ein Roman, der einen erfolgreich dazu einlädt, sich eine Auszeit zu gönnen! Am liebsten würde man den Koffer in der Ecke verstauben lassen und ewig der Ereignisse rund um Ebbtide ausharren.

F★ZIT: Belebend. Knisternd. Mannigfaltig.


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