Mary Kay Andrews: Die Sommerfrauen Eine erfrischend-illustre Auszeit
Der Umfang des Buches sollte keinesfalls als Abschreckung, sondern vielmehr als allumfassende Einladung gesehen werden. Ich hatte bereits einige positive Wortmeldungen zu diesem Roman gelesen, sodass ich mich früher oder später selbst von der Wirkung des Buches überzeugen wollte (= musste). Jetzt war es an der Zeit ... und ich wurde in keiner Hinsicht enttäuscht.
Klar, weder eine unendliche Tiefgründigkeit noch ein Schenkelklopfer nach dem anderen sind zu erwarten, dafür traf die eloquente Komposition aus Emotion, Humor und liebenswerter Eigenwilligkeit bei mir ins Schwarze.
~ Rezension ~
Die charismatisch und facettenreich gezeichneten Hauptfiguren sind mir im Handumdrehen ans Herz gewachsen. Sie punkten vor allem durch Lebensechtheit kombiniert mit pointiert abgestimmter Klischeehaftigkeit.Des Weiteren glänzt der Roman durch die bildhafte Sprache, ausgefeilt und dennoch kurzweilig beschriebene Situationen sowie eine Portion an Kuriosität.
Auch wenn eine gewisse Vorhersehbarkeit gegeben ist, fühlte ich mich stets bestens unterhalten. Denn der Fortgang der Geschichte lässt sich mit Fug und Recht als sprudelnd, ereignisreich und gewitzt bezeichnen.
Die Mischung aus Lebensfrohsinn und aufblühender Leidenschaft, freundschaftlichem Zusammenhalt und sich aufschaukelnde Brisanz macht die Einheit und Stimmigkeit des Gesamtbildes aus. Leichtigkeit trifft auf Schicksalshaftigkeit!Neben all den fiktiven Irrungen und Wirrungen, heben sich besonders ein erquickend-beiläufiger Humor sowie die echte Moral heraus: Das Leben ist nicht immer ein Honigkuchen, doch Freunde an der Seite reichen einem ein süßes Stück des Kuchens, wenn man dabei ist, den steilen Weg bergauf zu erklimmen.
Die Sommerfrauen - ein Roman, der einen erfolgreich dazu einlädt, sich eine Auszeit zu gönnen! Am liebsten würde man den Koffer in der Ecke verstauben lassen und ewig der Ereignisse rund um Ebbtide ausharren.
F★ZIT: Belebend. Knisternd. Mannigfaltig.