[rezension] Die sechste Farbe des Glücks


[rezension] Die sechste Farbe des Glücks
Die Sechste Farbe des Glücks
Johanna Wasser 
Danke an http://www.bloggdeinbuch.de/! Und noch größerer Dank an Johanna Wasser! :)
Petit Coeur Verlag, 345 Seiten
0,99 € als eBook

Klappentext

Die öffentlichkeitsscheue Besteller-Autorin Isabell lässt sich von ihrem Verlag zu einem Buchblogger-Treffen überreden. Zwei Dinge ahnt sie dabei nicht einmal: Sie wird bald auf den wichtigsten Menschen ihres Lebens treffen. Und ihr Leben wird sich dadurch für immer verändern. Was sie dagegen weiß: Sie benötigt dringend Inspiration, um den dritten Teil ihres Erfolgsromans "Rainbowland" zu schreiben. Und: Seit langer Zeit liebt sie wieder.

Inhalt in eigenen Worten

Isabell hat mit den ersten beiden Teilen ihres Fantasy-Romans "Rainbowland" total ins Schwarze getroffen. Die öffentlichkeitsscheue Autorin weiß schnell eine absolut treue Fangemeinde hinter sich, ahnt davon jedoch kaum etwas. Erst als der Verlag, der ihr wegen des dritten Bandes im Nacken hängt, ein Bloggertreffen vorschlägt, wird ihr bewusst wie viele vor allem  junge Mädchen ihr Buch lieben. Unter den möglichen Kandidaten für das Bloggertreffen mit der begehrte Autorin  ist auch Sara, ein eher unscheinbares Mädchen mit einem unpopülären Blog. Doch genau dieses Mädchen soll beim Treffen dabei sein, entscheidet Isabell. In Vorbereitung auf das Treffen lernt sie Gärtner Alex kennen. Schnell fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ihre Welt wird jedoch erst in allen Grundfesten erschüttert, als Sara in ihr Leben tritt. Es beginnt eine herzzereißende Geschichte über Sehnsucht, Liebe und Wahrheit.

Meinung

Meine Meinung über das Buch hat sich Seite für Seite sehr gewandelt. Beim ersten Anblick dachte ich dasselbe, was meine Mutti kurze Zeit später auch aussprach als sie das Buch sah: "Ein Kitschroman?" Auch ich glaubte zuerst, dass Isabell eben dieses Bloggertreffen hat und jemanden kennen lernt und dann leben sie glücklich bis ans Lebensende. Gott, was hab ich mich getäuscht! Schon nach wenigen Kapiteln wird die eigentliche Tragweite und Tiefe, die Tragik  des Romans klar. Das Buch zieht einen vollkommen in seinen Bann. Ich ärgerte mich jedes Mal maßlos, wenn ich wegen etwas anderem das Buch kurze Zeit weglegen musste.
Aber mal der Reihe nach:
Die sechste Farbe des Glücks würde ich keinem genauen Genre zuordnen wollen. Es handelt vor allem von zwischenmenschlichen Beziehungen, sei es Partnerschaft oder Eltern-Kind oder Freundschaft. Dabei handelt es sich um ein Buch mit tragischen Elementen. Taschentuchalarm vom Feinsten! Dabei verliert die Geschichte aber nichts an seiner Leichtigkeit und irgendwie schwingt in jedem tragischen Element dieses Buches auch Hoffnung mit. Mit seinen gerade einmal 345 Seiten würde ich das Buch weder kurz, noch umfangreich nennen. Es lässt sich sehr flüssig und schnell lesen. Die Handlung des Buches umfasst, wenn man den Nachtrag mit einberechnen möchte, etwas mehr als ein Jahr. Die Geschichte spielt in Mitteldeutschland. (Ich konnte mir alles so richtig schön vorstellen, kann aber auch daran liegen, dass ich nicht ganz so weit entfernt liege :) )
Die Figuren der Handlung sind wundervoll und liebenswert Jeder einzelne hat auch so eine Art hervorstechende Eigenschaft. Alex ist zum Beispiel der Mann mit den unglaublichen blauen Augen. Sara die unschuldige, junge Frau die sich gerade ihren Weg ins Leben bahnt. Mo der coole Sänger, der jedoch viel mehr ist als nur sein hübsches Gesicht. die vielen Facetten der Figuren lassen sie so lebendig werden, dass man unweigerlich jeden Schmerz und jedes Glück mitempfindet.
Die Perspektiven im Roman finde ich sehr, sehr gelungen. Die Kapitel, in denen wir Isabell begleiten, werden aus der Ich-Perspektive erzählt. Jene, in denen Sara in den Mittelpunkt rückt, werden von einem allwissenden Erzähler berichtet. Am Ende tritt in einem Kapitel eine kleine Änderung ein, die ich jedoch nicht weiter diskutieren möchte, da sie sehr viel der Handlung verrät. Auf jeden Fall aber ist dieser Wechsel der Perspektiven keinesfalls negativ oder störend, ganz im Gegenteil. Auffallend ist auch, dass viele Kapitel, die von Sara handeln, mit einem passenden Zitat aus Isabells Roman eingeleitet werden. Vom Erzählerischen ist dieses Buch definitiv meisterlich. Die Zeitsprünge, die Perspektivwechsel, einfach alles. Ich frage mich ehrlich gesagt schon ein bisschen, ob Johanna Wasser genauso wie ich und auch ihre Hauptfigur Isabell Germanistik studiert hat. Es würde mich bei diesem unglaublichen Umgang mit Sprache nicht wundern!
Die Sechste Farbe des Glücks wird zwar gern als Jugendroman eingestuft, ich persönlich finde diesen Roman jedoch für jedes Alter empfehlenswert.

Fazit

"Die sechste Farbe des Glücks" würde ich mit einem Zitat Kafkas über Prag vergleichen wollen: "Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen." Auch Johanna Wassers Roman wird lange in mir nachhallen. Diese Geschichte ist intelligent, einfühlsam, leise, traurig und doch steht über allem das wichtigste im Leben: Liebe, Hoffnung, Glück.
[rezension] Die sechste Farbe des Glücks

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