[REZENSION] "Die Mädchenwiese"

Cover
[REZENSION] Der Autor
Martin Krist ist das Pseudonym eines erfolgreichen Schriftstellers. Geboren 1971, arbeitete er als leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften. Seit 1998 lebt er als Schriftsteller in Berlin.www.martin-krist.de ProduktinformationLink zu Amazon
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548283535
ISBN-13: 978-3548283531
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 3,2 cm
Leseprobe
Quelle: Martin Krist  *lies mich*

 

Die Geschichte... In einem kleinen Ort im Spreewald verschwindet die 16-jährige Lisa Theis spurlos, obwohl sie doch ihrem kleinen Bruder versprochen hat, nach dem Wochenende wieder heimzukommen. Im Zimmer von Lisa finden sich kostspielige Geschenke und alles deutet zunächst darauf hin, dass das rebellische Mädchen von zu Hause weggelaufen ist. Doch Laura, die Mutter von Lisa und Sam, glaubt nicht daran und überredet ihren Schwager Frank, einen Polizeibeamten, zu einer Suchaktion. Und auch der Dorfwirt Alex Lindner, ein ehemaliger Kommissar, ist beunruhigt, denn er sieht Parallelen zu alten Fällen, die ihn seine Karriere als Gesetzeshüter gekostet haben. Und es scheint, als ob der Serienmörder, den Lindner gejagt hat, nach 3 Jahren Pause wieder aktiv wird...
Meine Meinung:
Wegen unzähliger hochgelobter Rezensionen konnte ich als Thriller-Fan an diesem Buch mit ansprechend gestaltetem Cover nicht vorbeigehen. Den Schauplatz hat der Autor in das idyllische Dörfchen Finkenwerda im Spreewald verlegt. Laura Theis ist geschieden, die Mutter der 16-jährigen Lisa und des 8-jährigen Sam. Die Callcenter-Angestellte hat eine Affäre mit einem Kollegen und ist mit der Situation als alleinerziehende Mutter überfordert, was sie gern an ihren Kindern auslässt. Vor allem der aufgeweckte Sam leidet häufig an Lauras Gefühlsausbrüchen. Alex Lindner ist Ex-Polizist, der vor 3 Jahren am Fall der Bestie gescheitert ist und nun die Kneipe seiner Eltern in Finkenwerda übernommen hat. Als Lisa verschwindet und plötzlich ein totes Mädchen auftaucht, erinnert alles an den ungelösten Fall des Serienmörders junger Frauen.
Die mitwirkenden Charaktere bleiben etwas blass und agieren für meinen Geschmack oft unrealistisch, obwohl ich mich (als Mutter eines 16-jährigen Mädchens) gut in Laura hineinversetzen kann. Leider kann ich das vom 8-jährigen Sam nicht behaupten, denn der nervt total und begibt sich mehrmals in gefährliche Situationen, ohne sich der Gefahr überhaupt bewusst zu sein...
"Die Mädchenwiese" beinhaltet eine interessante, aber bereits dagewesene Grundidee, deren Umsetzung mich nicht ganz überzeugen konnte, da mir der Plot sehr konstruiert erscheint und kleine Logikfehler birgt. Leider hat sich der Thriller von Martin Krist nicht als erhoffter Pageturner entpuppt. Durch unnötige Szenarien und überaus ausgeschmückte Beschreibungen wird der Lesefluss häufig gebremst, was auch das Lesevergnügen trübt. Außerdem hätte ich mir authentischere Protagonisten und mehr überraschende Wendungen gewünscht.
In diesem Thriller werden die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln präsentiert. Vorwiegend schildern Alex und Laura die rasanten Ereignisse (in der 3. Person) aus der jeweiligen Warte, aber auch Nebenfiguren wie der kleine Sam oder eine lange unbekannte Person berichten über die Begebenheiten. Allerdings erfolgt der Perspektivenwechsel oftmals sehr plötzlich, was mich vor allem anfangs irritiert hat und wodurch es eine Weile dauert, bis man in die Story richtig hineinkommt.
Neben den verschiedenen Erzählperspektiven gibt es ebenso viele Handlungsstränge:
* Laura, die verzweifelt nach ihrer Tochter sucht und die Hoffnung nicht aufgibt
* Sam, der etwas über das Geheimnis seiner Schwester weiß und dem niemand zuhört
* Lisa, die sich in den Fängen eines Monsters befindet und nur überleben will
* Alex, der vor 3 Jahren einen gravierenden Fehler gemacht hat und diesen nun wieder gut machen möchte
* Berta, die zurückgezogen lebt, als Hexe bezeichnet wird und in Rückblenden über ihre Vergangenheit berichtet
Allmählich verweben die Handlungsstränge miteinander und werden gegen Ende immer abstruser. Den Täter hatte ich schon lange vor der Auflösung im Visier und echte Hochspannung (was ich mir von einem Thriller, der "Gänsehaut auch bei 36 Grad" verspricht, erwarte) ist auch selten aufgekommen. Vielleicht bin ich in Sachen Spannungsliteratur zu verwöhnt? Auch die Schreibweise von Martin Krist hat es nicht wirklich geschafft, mich an die 416 Seiten zu fesseln.
FAZIT: Leider haben sich meine hohen Erwartungen an "Die Mädchenwiese" nicht erfüllt. Stattdessen glänzt dieser Thriller mit einigen blutigen Szenarien, viel Psychoterror, leicht farblosen Charakteren sowie einem spannungsarmen Schreibstil. Leser, die sich Hochspannung am laufenden Band und haufenweise grausam verstümmelte Leichen mit viel Ermittlungsarbeit erwarten, werden wahrscheinlich (wie ich) enttäuscht sein. Nun bin ich eine Erfahrung reicher und vergebe deshalb mittelmäßige 2 1/2 (von 5) Punkte.
[REZENSION]


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