Preis: 14,99€
Broschiert: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (15. Juni 2015)
ISBN-10: 3453315863
ISBN-13: 978-3453315860 Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
Reihe: The Queen of the Tearling #1
Übersetzer: Kathrin Wolf
Meine Wertung: Goldstatus
Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea Glynn ein abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag gekommen, an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen Mutter an den Königshof zurückeskortiert wird, um die Herrschaft über das magische Königreich Tearling anzutreten. Doch Tearling ist ein armes Land, ständig bedroht von seinem mächtigen Nachbarn Mortmesne. Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss Kelseas Mutter einst einen verhängnisvollen Pakt. Einen Pakt, dessen Konsequenzen Kelsea nun zu spüren bekommt, denn es trachtet ihr nicht nur die Rote Königin von Mortmesne nach dem Leben, auch ihr Hofstaat, schlimmer noch, ihr eigenes Volk misstraut ihr. Nur wenn sie einen Weg zu ihrem magischen Erbe findet, kann Kelsea ihre Untertanen vor Mortmesne schützen. Falls sie lange genug auf dem Thron sitzt. Falls sie lange genug überlebt...
Kelsea Glynn verharrte reglos, während sie zusah, wie sich die Reiter ihrem Zuhause näherten.
Die Geschichte Ich habe schon ewig lange kein richtiges Fantasybuch mehr gelesen, weil ich gar keine Lust dazu hatte. Doch, als ich den Klappentext von diesem Buch gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme und wollte am liebsten sofort damit loslegen. Ich würde die Geschichte als High Fantasy beschreiben, da die Welt in der Kelsea lebt sich doch sehr von unserer Welt unterscheidet, auch wenn das eigentlich erst im Laufe der Zeit geschehen ist. Ich war von der ersten Seite an von der Geschichte gefesselt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Erika Johansen hatte eine mystische, magische und komplexe, aber auch düstere Welt erschaffen, die den Leser sofort begeistert und fasziniert. Ich wollte jedenfalls sofort mehr über Tearling und vor allem über Mortmesne erfahren. Die Geschichte ist spannend, teilweise echt grausam und vor allem dramatisch von der ersten bis zur letzten Szene. Erika Johansen hat eine Geschichte erschaffen, die süchtig macht und, die dem Leser lange im Gedächtnis bleibt. Eine Geschichte über die wahrhaftige und mutige Königin von Tearling.
Die Charaktere Am Anfang der Geschichte kommt eine Flut von Charakteren auf den Leser zu, die man dann erst nach und nach kennenlernt. Ich musste anfangs sogar manchmal nochmal nachgucken, welche Person denn jetzt zu dem Namen gehört und was für eine Rolle sie in der Geschichte spielt. Anfangs hatte ich besonders große Probleme damit die Mitglieder der Garde der Königin auseinander zu halten, aber im Laufe der Geschichte verleiht die Autorin jedem seine Eigenschaften und auch Eigenheiten, sodass man als Leser letztendlich genau weiß, wer wer ist. Allerdings sind einige Charaktere auch nach Beenden des Buches immer noch sehr schwammig und man weiß als Leser gar nicht so genau, was man von ihnen halten soll, aber um diese zu durchschauen hat man ja noch zwei weitere Bücher Zeit. Es gibt einige Charaktere, die es mir besonders angetan haben, weil sie auf ihre ganz eigene Art und Weise unglaublich faszinierend sind. Einer dieser Charaktere ist ganz klar die 19-jährige Kelsea, die ihr ganzes Leben im Exil verbracht hat, weil man immer damit rechnen musste, dass andere ihren Tod sehen wollen, denn sie ist die rechtmäßige Königin von Tearling. Von einen auf den anderen Tag muss Kelsea ein Land beherrschen und auch noch darauf achten, dass sie nicht gleich von einem ihrer zahlreichen Feinde getötet wird. Kelsea ist ein unglaublich starker und mutiger Charakter. Sie steht für die Sachen ein, die ihr wichtig sind und scheut keinen Kampf. Sie ist eine richtige Kickass-Königin, die man als Leser nur bewundern kann. Das genaue Gegenstück zu Kelsea ist die rote Königin von Mortmesne. Sie herrscht mit Angst und Schrecken und ist immer nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht. Ihre Untertanen sind ihr völlig egal und sie manipuliert alle um sich herum, um ihre Ziele zu erreichen.
Der Schreibstil Anfangs fand ich den Schreibstil ein wenig verwirrend und auch anstrengend, doch im Laufe der Geschichte habe ich mich immer mehr an ihn gewöhnt und war gerade im letzten Teil der Geschichte echt begeistert von der Schreibweise der Autorin. Die Geschichte ist aus der personalen Er-/Sie-Perspektive geschrieben und diese Sichtweise springt im Laufe der Geschichte auf unterschiedliche Charaktere. Diese Sprünge sind immer innerhalb eingegliederter Abschnitte des jeweiligen Kapitels, sodass man als Leser darauf vorbereitet ist, dass die Geschichte jetzt aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird. Besonders interessant fand ich, dass auch die Feinde von Kelsea zu Wort gekommen sind und man so ihre Absichten als Leser besser verstehen und nachvollziehen konnte. Den größten Redeanteil hat natürlich trotzdem Kelsea, sodass man sehr viel über ihre Vergangenheit und ihre Ansichten auf die Zustände in Tearling erfahren hat.
Die Gestaltung Das Cover ist einfach wunderschön. Ich liebe die Harmonie aus den dunklen Farben und dem klaren Gold. Besonders angetan haben es mir allerdings die Ranken bzw. Verzierungen rund um den Titel. Das Cover ist wirklich einer Königin würdig. Den Titel finde ich nicht ganz so passend, da "Schatten" nur einmal in der Geschichte erwähnt wurden und man nicht genau weiß, was damit gemeint ist. Da hätte mir die direkte Übersetzung des Originaltitels besser gefallen. Dann würde das Buch nämlich "Die Königin von Tearling" heißen.
"Die Königin der Schatten" von Erika Johansen ist ein Pageturner sondergleichen. Die Autorin hat eine mystische, magische, komplexe und düstere Welt erschaffen, die den Leser fasziniert. Dieser Roman ist ein einzig großes Abenteuer, das die Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und begeistert. "Die Königin der Schatten" macht süchtig!
...dem Heyne Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares :)