[Rezension] Die Honigtöchter

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Autor/in: Cristina Caboni
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 415 Seiten
Genre: Roman
Weitere Bücher der Autorin: Die Rosenfrauen

“Ich habe das Gefühl, Margherita hat mir nicht nur das Haus, sondern eine ganze Welt hinterlassen.” -
“Dann entdecke diese Welt für dich. Vielleicht gefällt sie dir, vielleicht ist das dein Schicksal.”
- S. 152


Inhalt in einem Satz:

Als die freiheitsliebende Imkerin Angelica vom Tod ihrer geliebten Patin Margherita erfährt, muss sie sich entscheiden, ob sie das Erbe der sardischen Honigtöchter annimmt und fortführt - selbst wenn dies mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist.

“Die Bienen sind die Wächterinnen der Blüten, mein Kind. Sie sind sehr klug und wissen alles über uns. Sie ernähren uns, sie heilen uns, sie übermitteln uns ihr Wissen. Man muss ihnen nur zuhören. Du darfst keine Angst vor ihnen haben.”
- Jaja, S. 21


Meine Meinung:
Wer Cristina Cabonis Debütroman Die Rosenfrauen gelesen hat, wird auch in ihrem neuen Buch ihren unverwechselbaren Stil wiedererkennen. Die Autorin verarbeitet in ihren Geschichten persönliche Erfahrungen, denn sie züchtet selbst sowohl Rosen als auch Bienen, und so vermittelt sie den Lesern neben Kenntnissen über diese Themen auch ihre eigene Traditions- und Naturverbundenheit.

Wir begleiten in Die Honigtöchter die sympathische Protagonistin Angelica, die mit dem Tod ihrer Patin Margherita (genannt Jaja) konfrontiert wird und dadurch die dreiste Lüge ihrer Mutter aufdeckt, welche ihr immer weismachte, dass Jaja schon vor Jahren gestorben sei. Angelica fällt aus allen Wolken, denn Jaja war es, bei der sie einen Großteil ihrer Kindheit verbrachte und alles über Bienen und die Kunst der Honigherstellung lernte. Und die ihr nun das Cottage in Abbadulche, die Bienenstöcke und die traditionellen Rezepte vermacht hat.

Doch nicht jeder Inselbewohner gönnt Angelica dieses Erbe, und während sie selbst noch vor der Entscheidung steht, ob sie bereit ist, wieder in ihrer Heimat sesshaft zu werden, stellen sich ihr nicht nur neidische Verwandte, sondern auch ein großes Bauunternehmen in den Weg, welches Jajas Gelände in ein Touristendorf verwandeln will. Und dieses Unternehmen gehört ausgerechnet den Grimaldis, der Familie von Angelicas Jugendliebe Nicola. 

Wie man schon an meiner ausschweifenden Inhaltsbeschreibung erkennt, ist Die Honigtöchter ein sehr facettenreicher Roman, der unterschiedlichste Problematiken anspricht, dabei aber nie den roten Faden verliert. Die mal melancholische und bedrückende, mal romantische, aber durchweg naturverliebte Stimmung kommt sehr gut zur Geltung. So lassen sich auch viele Passagen mit schönen Zitaten und Lebensweisheiten finden, von denen ich einige in diesem Beitrag für euch gesammelt habe. 

Ein Kritikpunkt war für mich allerdings, dass manche Inhalte etwas konfus wirkten. Ich kann es gar nicht so genau erklären, aber manche Zusammenhänge empfand ich als etwas verwirrend, oft fanden sich wichtige Informationen nur zwischen den Zeilen, während unwichtigere im Vordergrund standen. Auch manche Charaktere blieben recht blass oder änderten ihre Einstellung von einem Moment auf den nächsten völlig.

Im Großen und Ganzen hat mir Cristina Cabonis zweiter Roman jedoch wieder sehr gut gefallen und ich freue mich auf weiteren Lesestoff von ihr. Ich bin schon gespannt, über welches Thema sie nach Rosen und Honig nun als Nächstes schreiben wird. 

“Hüte das Wissen, pflege und vertiefe es, wo immer es geht, und gib es weiter. Die Antwort liegt im Bienenstock. Die Antwort liegt in dir.”
- Jaja, S. 104


Fazit:

Eine vielseitiger Roman, der sich mit einer schwierigen Familiengeschichte befasst und zugleich ein Bewusstsein für die Natur schafft. Wer auf der Suche nach einem Wohlfühl-Roman ist, dem es dennoch nicht an Tiefe mangelt, wird hier mit Sicherheit fündig.

Bewertung: 📖 📖 📖 📖 (4/5)

Vielen herzlichen Dank an das Bloggerportal und an Blanvalet für das Rezensionsexemplar!


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