Rezension: Die Backfee – Süß & Salzig

Manuela Kjeilen ist Norwegerin und hat eine große Schwäche für gutes Gebäck. Ihren Blog habe ich schon öfter mal besucht, ihre Gebäcke dort sehen immer umwerfend aus und heute möchte ich euch ihr zweites Backbuch vorstellen: „Die Backfee – Süß & Salzig“ heißt es. Ein passenderer Titel hätte vielleicht noch das Wörtchen „Hefe“ verbaut, denn darum geht es in dem Buch in allererster Linie: Hefegbäck in verschiedensten Formen und Geschmacksrichtungen.

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Eine Kapiteleinteilung gibt es im Buch nicht, was ich etwas anstrengend für die Übersicht finde. Vor allem, da das Buch über 200 Seiten umfasst, verliert man so leicht mal den Überblick. Grob kann man sagen, dass es ein paar Brote und Brötchen gibt, dann einige Schnecken (wie Zimtschnecken und ähnliches), einige gefüllte, süße Brötchen und zwei Pizzateige. Zusätzlich gibt es dann noch einmal belgische Waffeln (ebenfalls mit einem Hefeteig zubereitet) und Homemade Granola (ehrlich gesagt passte das für mich so überhaupt nicht zu den anderen Rezepten und irritierte mich etwas). Die Rezeptauswahl ist entsprechend sehr hefelastig, aber dabei sind einige sehr lecker klingende Kombinationsmöglichkeiten und gerade, wenn man Hefeschnecken und gefüllte Hefeteilchen liebt, gibt einem dieses Buch eine Menge neuer Ideen.

Die meisten Rezepte nehmen vier Seiten ein: Eine für ein großes Bild des Gebäcks, eine für die Zutatenliste und einen persönlichen Einleitungstext und zwei für Schritt-Für-Schritt-Bilder und die Beschreibung der Zubereitung. Das ist sehr ausführlich, aber auch schön, dass hier nicht gespart wurde und man wirklich durch das Rezept geführt wird. Immer wieder werden in den Rezepten auch auf ein paar Grundteige verwiesen, die an anderer Stelle im Buch schon einmal vorgestellt wurden. Hier hätte man vielleicht auch noch etwas mehr Struktur ins Buch bringen können, wenn man alle Rezepte, die den Brioche-Teig verwenden auch gesammelt hintereinander geschrieben hätte. Dann hätte man ein paar der Variationen eventuell auch schlicht als Variationen sammeln können.

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Die Bilder der Gebäcke gefallen mir im Großen und Ganzen gut: Immer steht das Gebäck zentral und ist wirklich Mittelpunkt des Bildes. Der Hintergrund ist oft pastellig und angelehnt an die amerikanischen 50er Jahre dekoriert, aber nie zu viel, sodass es störend wird. Dass ich kein Fan davon bin, wenn die Autorin oder der Autor zu oft im Buch abgebildet ist, hatte ich ja schon öfter erwähnt. Hier huscht Manuela Kjeilen auch immer mal wieder durch’s Bild, diese Aufnahmen hätten man für mich einfach streichen können. Toll finde ich dafür wiederum, dass jedes Rezept Schritt-Für-Schritt-Bilder der Zubereitung beinhaltet und man sich so an keiner Stelle fragen muss, wie man nun genau den Teig rollen, füllen oder ähnliches soll. Dieser Punkt spricht wieder sehr dafür, dass dieses Buch auch Anfängern gerecht werden soll.

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Negativ an dem Buch finde ich, dass die Rezepte öfter nicht zu 100 % ausformuliert wurden. Beispielsweise wird mehrfach in der Zutatenliste eine Grammangabe Feta aufgeführt und in der Zubereitung steht dann einfach „alle Zutaten des Teiges vermischen“. Da ich stark bezweifle, dass der Feta als ein großer Klotz in den Teig kommen soll, fehlt der Hinweis, dass man ihn zerkleinern soll. Außerdem gibt es zwar zu Beginn des Buches die „Tipps für gelungenes Hefegebäck“, allerdings fehlt dort beispielsweise der wichtige Hinweis, dass Hefeteig es schön warm und vor Zugluft geschützt mag und sonst nicht aufgeht. Auch später in den Rezepten steht einfach nur, dass man den Teig gehen lassen soll. Was das so genau heißt, steht leider nicht im Buch. Das finde ich sehr schade und hätte es mir für ein Buch, das sich fast ausschließlich mit Hefegebäck beschäftigt, auch anders gewünscht.

Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:

Fluffy Dinner Rolls: Oh Mann, schade, dass es keinen Geruchscomputer gibt. Diese Rolls waren der absolute Hammer! So fluffig, aromatisch, weich und einfach perfekt! Wie eine Art Milchbrötchen, was man gern kleinen Kindern gibt, aber einfach noch viel aromatischer. Am Liebsten hätten meine Kleine und ich das ganze Blech direkt nach dem Backen leergefuttert.

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Favorite Pizza Crust: Wer liebt sie nicht: Die Pizza. Der Lieblingspizzateig von Manuela Kjeilen enthält neben den üblichen Zutaten auch noch etwas Gewürze und zerkleinerten Feta. Ehrlich gesagt schmeckte man von dem aber nach dem Belegen und Backen der Pizza nicht mehr viel. Der Boden war aber schön weich und gleichzeitig knusprig, das ist die Hauptsache.

Mediterranean Style Breakffast Buns: Diese wunderbar fluffigen Brötchen bekommen ebenfalls etwas Feta und dazu noch fein geriebene Kartoffel mit in den Teig. Herauskommt ein weiches, flaumiges Brötchen. Nur das Mehl-Flüssigkeitsverhältnis stimmte hier vorn und hinten nicht und ich brauchte rund doppelt so viel Mehl, bis ein (immer noch recht feuchter) Teig heraus kam.

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Mein Fazit: Kommen wir erst einmal zu dem Wichtigsten: Den Rezepten! Die Ergebnisse haben mich alle überzeugt. Besonders von den Fluffy Dinner Rolls schwärme ich noch immer und die gab es sicherlich nicht das letzte Mal. Die Bilder und vor allem auch die Schritt-Für-Schritt-Darstellungen finde ich sehr gelungen, man fühlt sich perfekt durch das Rezept geleitet. Leider gibt es bei den Zubereitungsschritten aber immer mal wieder Unklarheiten, Teilschritte fallen einfach unter den Tisch und so kann man schon mal verwirrt werden. Besonders schade finde ich, dass der Hinweis fehlt, wie man Hefeteig richtig gehen lässt, denn dies ist nun einmal in einem Buch, in dem es zu über 90 % der Fälle nur um Hefegebäck geht, entscheidend. Insgesamt finde ich das Buch etwas zu unübersichtlich. Aber: Es macht Freude darin zu blättern, sich inspirieren zu lassen und die Ergebnisse gelangen allesamt sehr gut!

Noch ein kleiner Hinweis: Ich habe – als ich diese Rezension schon fast fertig geschrieben und auch bereits einiges nachgebacken hatte – mitbekommen, dass das erste Buch von Manuela Kjeilen wohl recht schlecht bei vielen angekommen ist und sie so entsprechend vorsichtig an dieses zweite Buch heran gegangen sind. Da ich das tatsächlich erst jetzt mitbekommen habe und auch das erste Buch „Zuckersüß“ nicht kenne, war ich vollkommen unvoreingenommen.

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Das Buch „Die Backfee – Süß & Salzig“ von Manuela Kjeilen umfasst gute 200 Seiten, kostet 24,95 Euro und ist bei Busse Seewald erschienen.

Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.


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