Autor: Jostein Gaarder
Titel: Der Geschichtenverkäufer
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN: 3 423 13250 7
Eine Leseprobe findet ihr auf der Info-Seite des Verlages.
"Die Spinne", das ist Petter, der mit seiner überbrodelnden Phantasie Geld macht. Schon als kleines Kind hatte er Spaß daran riesige gedankliche Konstrukte zu bauen. Die Ideen fliegen im einfach so zu, der Strom scheint schier endlos zu sein. Petter beginnt sich in Autorenkreisen zu bewegen. Doch er will keinesfalls selbst Bücher veröffentlichen, nein, er verkauft seine Ideen für viel Geld an uninspirierte Schreiberlinge. Er hat eine Marktlücke entdeckt und spinnt ein immer enger werdendes Netz.
Auf der Buchmesse in Bologna wittert Petter Gefahr. Verlagsangestellte verhalten sich auffallend, man hört Gerüchte. Petter fühlt sich verfolgt und bedroht. Droht das Netz der Spinne zu reißen?
Dies war bereits mein zweiter Versuch, den Roman zu lesen und diesesmal habe ich bis zum Ende durchgehalten. Der Klappentext suggeriert eine schneller Handlung, als es dann tatsächlich der Fall ist. Das Leben des Protagonisten wird recht langatmig erzählt, vom Kindergartenalter über den Tod seiner Mutter bis hin zur ersten großen Liebe. Es folgen lange Erklärungen über die von Petter entdeckte Marktlücke und der Phantasielosigkeit vieler Autoren. Der Ich-Erzähler spricht selbst seine Fähigkeiten "um den heißen Brei herumzureden" (S. 157) an. Auch vergisst Petter nicht immer wieder zu betonen, dass er ja nie selbst einen Roman schreiben wollte. Wären die ersten 180 Seiten kürzer gefasst worden, weniger ausschweinfend, weniger Wiederholungen, wäre ich sicher mit mehr Interesse und Aufmerksamkeit dabei geblieben. Denn die erwartete Gefahr lauert dann erst im letzten Drittel der Erzählung.
Gaarder selbst zeigt sein umfassendes Erzähltalent, indem er seinem Protagonisten nicht nur fragmentarische Romanideen in den Mund legt, sondern auch ganze Kurzerzählungen einstreut.
Die Grundidee des Romans ist durchaus interessant, doch fehlt mir die schlüssige Umsetzung und auch das weitgehend offene Ende lässt mich unbefriedigt zurück.
♥♥2 von 5 Punkten
Titel: Der Geschichtenverkäufer
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN: 3 423 13250 7
Eine Leseprobe findet ihr auf der Info-Seite des Verlages.
"Die Spinne", das ist Petter, der mit seiner überbrodelnden Phantasie Geld macht. Schon als kleines Kind hatte er Spaß daran riesige gedankliche Konstrukte zu bauen. Die Ideen fliegen im einfach so zu, der Strom scheint schier endlos zu sein. Petter beginnt sich in Autorenkreisen zu bewegen. Doch er will keinesfalls selbst Bücher veröffentlichen, nein, er verkauft seine Ideen für viel Geld an uninspirierte Schreiberlinge. Er hat eine Marktlücke entdeckt und spinnt ein immer enger werdendes Netz.
Auf der Buchmesse in Bologna wittert Petter Gefahr. Verlagsangestellte verhalten sich auffallend, man hört Gerüchte. Petter fühlt sich verfolgt und bedroht. Droht das Netz der Spinne zu reißen?
Dies war bereits mein zweiter Versuch, den Roman zu lesen und diesesmal habe ich bis zum Ende durchgehalten. Der Klappentext suggeriert eine schneller Handlung, als es dann tatsächlich der Fall ist. Das Leben des Protagonisten wird recht langatmig erzählt, vom Kindergartenalter über den Tod seiner Mutter bis hin zur ersten großen Liebe. Es folgen lange Erklärungen über die von Petter entdeckte Marktlücke und der Phantasielosigkeit vieler Autoren. Der Ich-Erzähler spricht selbst seine Fähigkeiten "um den heißen Brei herumzureden" (S. 157) an. Auch vergisst Petter nicht immer wieder zu betonen, dass er ja nie selbst einen Roman schreiben wollte. Wären die ersten 180 Seiten kürzer gefasst worden, weniger ausschweinfend, weniger Wiederholungen, wäre ich sicher mit mehr Interesse und Aufmerksamkeit dabei geblieben. Denn die erwartete Gefahr lauert dann erst im letzten Drittel der Erzählung.
Gaarder selbst zeigt sein umfassendes Erzähltalent, indem er seinem Protagonisten nicht nur fragmentarische Romanideen in den Mund legt, sondern auch ganze Kurzerzählungen einstreut.
Die Grundidee des Romans ist durchaus interessant, doch fehlt mir die schlüssige Umsetzung und auch das weitgehend offene Ende lässt mich unbefriedigt zurück.
♥♥2 von 5 Punkten