[Rezension] Dein Blut auf meinen Lippen

[Rezension] Dein Blut auf meinen LippenDein Blut auf meinen Lippen

Erscheinungstermin: 01. September 2011

Autorin: Claudia Gabel

Verlag: Rowohlt

Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

Seiten: 240

ISBN-10: 3499257033

Originaltitel: Romeo and Juliet and Vampires

Leseprobe

Meine Bewertung

[Rezension] Dein Blut auf meinen Lippen

Inhalt: Transsilvanien im Jahr 1462. Julia lebt als Tochter des Vampirclans der Capulets in einem Schloss und steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Dies wird der Tag sein, an dem sie ein Verwandlungsritual vollziehen muss, um zum Vampir zu werden. Doch dies ist kein Leben, was Julia sich vorgestellt hat. Eigentlich möchte Julia kein Vampir werden und darüber hinaus zwingen ihre Eltern sie zur Hochzeit mit Graf Paris. Eines Tages veranstalten die Capulets einen Ball, auf den sich der junge Romeo Montague, der zum Clan der Vampirjäger gehört, schleicht. Dort verlieben sich Romeo und Julia, ohne von der wahren Identität des anderen etwas zu ahnen. Als sie es schließlich heraufinden, ändert dies nichts an ihrer Liebe zueinander. Sie wissen, ihre Beziehung ist verboten, trotzdem nehmen sie alle Gefahren auf sich.

Meine Meinung: Ich habe William Shakespeares ‘Romeo und Julia’ nie gelesen, habe allerdings die Verfilmung mit Claire Danes und Leonardo DiCaprio vor Ewigkeiten gesehen. Und selbst, wenn ich den Film nicht gesehen hätte, so kenne ich natürlich, wie wahrscheinlich jeder Mensch, die tragische Geschichte der verbotenen Liebe zwischen Romeo und Julia. Umso trauriger macht es mich, festzustellen, dass in ‘Dein Blut auf meinen Lippen’ die gesamte Handlung aus ‘Romeo und Julia’ noch einmal erzählt wird. Mit dem Unterschied, dass die Capulets Vampire sind und die Montagues Vampirjäger. Die Autorin hat beinahe alle Begebenheiten aus Shakespeares Werk übernommen und lediglich Nichtigkeiten verändert, wobei Letztere an Klischeehaftigkeit kaum zu übertreffen sind. Ich habe mir während des Lesens ununterbrochen gewünscht, dass die Anlehnung an ‘Romeo und Julia’ nicht so offensichtlich gewesen wäre. Ein Anfang wäre gewesen, den Figuren der Geschichte neue Namen zu geben, doch selbst diese unterscheiden sich nicht. Auch in ‘Dein Blut auf meinen Lippen’ heißen die Protagonisten Julia Capulet und Romeo Montague, die beiden werden von Bruder Lorenzo getraut, und so weiter. Während die Haupthandlung kein einziges Mal von William Shakespeares Werk abweicht, so stellt das Ende des Buches eine Abwechslung dar. Doch gerade hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin auch am Schluss am Original festhält, wenn sie schon in der Vorhandlung kaum eigenen Ideen einbringt. Einzig die Beschreibung des Wesens und der Eigenschaften der Vampire hat die Autorin sehr spannend und interessant gestaltet. Von diesem Ideenreichtum hätte ich mir mehr gewünscht.

Als weitaus lesenswerter hätte ich es empfunden, wenn die Autorin die berühmte Geschichte um das Liebespaar in eine moderne, ins 21. Jahrhundert passende, Variante umgewandelt hätte. Ich hatte den Eindruck, dass Claudia Gabel dies durchaus versucht hat, doch ist es ihr in meinen Augen nicht gänzlich gelungen. Während die Dialoge vom gehobenen Schreibstil her oftmals an das Werk Shakespeares erinnern, passt der restliche Text nicht dazu. Letzterer ist bei weitem zeitgemäßer verfasst, sodass die Gespräche der Figuren nicht im Einklang zum übrigen Buch sind. Der Unterschied des Schreibstils hat mich oftmals zum Lachen bringen müssen, nur glaube ich nicht, dass dies von der Autorin beabsichtigt war. Der ständige Bruch zwischen modern und altmodisch hat die Dialoge nicht glaubwürdig gemacht. Ich war irgendwann an einem Punkt angekommen, an dem ich die Geschichte nicht mehr ernst nehmen konnte. Und ab da habe ich das Buch auch nicht mehr als Tragödie gelesen, wie es ‘Romeo und Julia’ ja eigentlich ist, sondern als unausgereifte Komödie, was das Lesen etwas erträglicher gemacht hat.

Fazit: Aufgrund der kaum abgewandelten Handlung und dem unausgewogenem Schreibstil hat ‘Dein Blut auf meinen Lippen’ meinen Geschmack leider nicht getroffen.

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

[Rezension] Dein Blut auf meinen Lippen


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