Rezension: Das Rosie Projekt

Herz aus SteinDon Tillmann, hochintelligenter Professor für Genetik analysiert sich selbst sehr treffend als:

 …  neununddreißig Jahre alt, groß, durchtrainiert und intelligent, mit relativ hohem gesellschaftlichem Status und überdurchschnittlichem Einkommen als Assistenzprofessor. Gemäß den Gesetzen der Logik sollte ich für eine ganze Reihe von Frauen attraktiv sein. Im Reich der Tiere würde ich mich erfolgreich vermehren.“
(S. 9)

Für sein neues Vorhaben, das Ehefrau-Projekt, sucht er anhand eines ausgefeilten Fragebogens mit mehr als 100 Fragen die Partnerin, die nach allen Gesetzen der Logik am besten zu ihm passt. Und dann kommt Rosie in sein Büro geschneit. Sie ist jung, hübsch, lebendig, aber auch Raucherin, notorisch unpünktlich, unbegabt in Mathe und erfüllt somit keinen seiner Kritierien. Dennoch verbindet die beiden eine gemeinsame Aufgabe: Sie begeben sich per DNA-Test auf die Suche nach Rosies leiblichen Vater.

Graeme Simsion

Graeme Simsion ist ein begabter IT-Spezialist, der sich nebenher mit Theaterproduktionen beschäftigt. Das Rosie-Projekt ist sein erster Roman und erstürmte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerlistern. Graeme Simsion lebt mit seiner Familie in Melbourne.

Meine Meinung

Mit dieser Rezension beteilige ich mich an Daggis Buchchallenge 2014 und erfülle damit die Aufgabe Nummer 12:  Lese ein Buch, dessen Cover Dich nicht zum Kauf animieren konnte.
Das pinkfarbene Cover zeigt die Silhouette eines Mannes mit einem Blumenstrauß, der mit dem Fahrrad durch die Gegend flitzt. Dies und ein schnelles Überfliegen der Kurzbeschreibung brachte mich zu der Ansicht, dass es sich hier um einen Kriegsroman im Sinne von: “Am Ende kriegen sie sich” handeln würde – also wahrscheinlich kitschig.
Dennoch habe ich mir das Hörbuch ausgeliehen und musste bereits nach den ersten Hörminuten herzlich lachen.
Es ist zum Schreien komisch, wie Don, der Nerd, der Zwangsneurotiker, der Kontrollsüchtige und Außenseiter einen Vortrag über das Asperger-Syndrom hält, ohne zu realisieren, dass er sich eigentlich selbst beschreibt.
Aber selbst wenn er völlig bindungsunfähig, weil sozial inkompetent, ist – auch Rosie ist kein unbeschriebenes Blatt und muss erst lernen, ihrem eigenen Leben Struktur zu verleihen.
Der Sprecher Robert Stadelober liest die Ich-Erzählung flott mit der nötigen Distanz und dennoch nuanciert an den richtigen Stellen.

Fazit:

Das Rosie Projekt ist ein temporeicher, kluger und äußerst liebenswerter Roman. Man kann etwas über den Umgang mit den geistigen Überfliegern in der eigenen Umgebung lernen und über den privaten kleinen Asperger, der zuweilen in einem selbst zu wohnen scheint.
Und natürlich: Dies ist ein Kriegsroman!

Bibliografisches:

  • Titel: Das Rosie Projekt (Originaltitel: The Rosie Project)
  • Autor: Graeme Simsion, Übersetzung aus dem australischen Englisch von Annette Hahn
  • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
  • Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 3 (20. Dezember 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3810519510
  • ISBN-13: 978-3810519511
  • Preis: 16,99 € (Kindle), 18,99 € (gebundene Ausgabe), 10,11 € (Hörbuch)
  • Bestelllink: Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion

Foto: Herz aus Stein ©Sabienes
Text: Das Rosie-Projekt ©Sabienes

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