„Sie war für einen kurzen Momentwieder in Sicherheit, einen weiteren Moment lang, und schließlich bestand das Leben am Ende doch nur aus Momenten.“
(Zitat Seite 309)
Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte … [cbj Verlag]
Das kalte Reich des Silbers ist mein erstes Buch von Naomi Novik. Ich hatte vor dem Lesen bereits schon gehört, dass ihr erstes Buch fantastisch sein soll, sodass ich eine gewisse Erwartung an das Buch hatte. Diese wurde aber ganz klar erfüllt.
Die Geschichte dreht sich nicht wie im Klappentext beschrieben nur um Mirjem und den Staryk, sondern auch um zwei weitere wichtige Personen aus anderen Wohnverhältnissen. Alle drei Frauen tragen eine große Last auf ihren Schultern und obwohl sie alle unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie mit einander verbunden. Die Verbindung und die Auflösung der Zusammenhänge wird dabei erst nach und nach gelüftet, was die Geschichte sehr spannend gestaltet.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, aber überwiegend aus dem der drei Frauen. Der Schreibstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da ich davor überwiegend „normale“ Schreibstile gelesen habe. Aber nach den ersten paar Kapiteln hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt und konnte in die Geschichte eintauchen. Was sehr interessant war, war das Geschriebene selbst. Die Autorin hat viel Wert auf die Erzählstimme gesetzt als auf die Dialoge zwischen den Charakteren, was ich so nicht gewohnt war. Dadurch entstand aber auch ein Gefühl der Nacherzählung eines Märchens oder einer Sage. Auch hatte ich das Gefühl, als wäre die Geschichte ein Klassiker, den ich erst jetzt gelesen habe.
Das besondere an der Geschichte waren all die unvorhersehbaren Handlungen. Die Protagonisten hatten Markel, waren nicht perfekt und waren einfach nicht die, für die ich sie zu Anfang gehalten hatte. Die Autorin bediente sich nicht der Klischees und Stereotypen, was das Buch für mich zu etwas besonderem gemacht hat. Es war mal erfrischend etwas zu lesen, das es so noch nicht gab.
Auch werden hier bestimmte Problematiken aufgegriffen, die auf das derzeitige gesellschaftliche Bild projiziert werden kann. Ich habe mich teilweise richtig unwohl gefühlt, nicht weil ich es schlecht fand, sondern weil ich dem was da stand wirklich nachvollziehen konnte und mir wieder vor Augen geführt hat, was mit den Menschen nicht stimmt, wenn sie habgierig und egoistisch sind und wie ihre Handlungen sich auf die guten Menschen auswirkt.
Für mich ist Das kalte Reich des Silbers schon zu eines der Klassiker unter den Fantasybüchern geworden, daher kann ich euch das Buch nur sehr ans Herz legen.
Titel: Das kalte Reich des Silbers
Genre: Fantasy
Autor: Naomi Novik
Verlag: cbj Verlag (© Cover)
ISBN: 978-3-570-16549-2
Preis: 18,00€
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