„Wir könnten längst
verheiratet sein. Wir könnten Kinder haben. Mein Leben könnte einen
Sinn haben.“ Es ist als spricht er mit sich selbst. Er platzt
beinah vor unterdrückten Gefühlen, die ich nicht einordnen kann.
[…] „Erinnerst du dich an unseren Pakt?“ Seine Stimme
überrascht mich. Das gibt’s doch nicht. Adrenalin flutet meinen
Körper. Meine Lungen sind so zusammengepresst, dass ich keine Luft
mehr kriege. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich an den Pakt
erinnert.
[S.
108 f.]
Erster
Satz:
Diese jungen Leute!
Lottie ist 33 Jahre alt, führt eine glückliche Beziehung und ist
endlich bereit für den nächsten Schritt: Heiraten, Kinder kriegen,
ein Haus bauen. Zum Glück weiß Lottie, dass ihr Freund Richard ihr
einen Antrag machen will. Will er doch, oder? Als es so scheint, als
wäre endlich Lotties Moment gekommen, ist auf einmal alles ganz
anders und die junge Frau steht in einem Trümmerhaufen, der einmal
ihre Beziehung war.
Und weil Lottie nicht Lottie wäre, wenn sie
ihren Herzschmerz nicht durch irgendeine Dummheit lindern würde,
stürzt sie sich ins absolute Liebeschaos und findet sich schon kurze
Zeit später, mit ihrer Jugendliebe Ben, vor dem Altar wieder – zum
Leid ihrer großen Schwester Fliss, der Lotties unglückliche
Entscheidungen wohl bekannt sind. Aus Sorge, dass Lottie ihre
Entscheidung irgendwann bereut, unternimmt Fliss alles, um die
Beziehung der Beiden zu torpedieren und dazu ist ihr jedes, wirklich
jedes Mittel recht.
Idee/ Umsetzung:
Es gibt sie, jene Bücher, die wie ein kitschiger Liebesfilm sind und
bei denen man das Ende erahnt. Aber es stört einen nicht besonders,
denn man sieht diesen Büchern ihre Geschichte an und man freut sich
darauf, seine Seele baumeln zu lassen, eine Geschichte zu lesen, die
glücklich zurück lässt und Popcorn zu mampfen, während man das
katastrophale und amüsante Abenteuer verfolgt. Als ich in der
Buchhandlung vor „Das Hochzeitsversprechen“ stand, meinem
ersten Buch von Sophie Kinsella, wusste ich genau, worauf ich mich
einlasse, aber es war mir nur recht. Ich wollte all jenes, was einem
auch ein Liebesfilm im Kino bietet: Popcorn mampfen, eine romantische
und lustige Geschichte verfolgen und glücklich, die letzte Seite
zuschlagen. Ich wusste ganz genau, was mich erwartet, aber ich freute
mich. Doch schon nach den ersten Seiten musste ich leider
feststellen, wie sehr ich mich doch getäuscht hatte, denn das Buch
lieferte mir gar nicht das, was ich wirklich gesucht und erwartet
hatte. Waren die ersten Seiten noch recht lustig und amüsant, weil
Fliss, die Schwester von Lottie, wirklich die lustigsten Aktionen
startete, um das Glück der Beiden frisch angetrauten zu vermiesen,
wurde die Handlung später immer absurder und die Streiche immer
gemeiner. Aber nicht nur die „angedachten“ Scherzen waren
irgendwann nicht mehr lustig, auch die Handlung verlor irgendwann
ihren Charme und lies mich verärgert zurück. Fazit: Eine lustige
Idee, die leider viel zu schnell an Fahrt verlor.
Schreibstil: Der Schreibstil von Sophie Kinsella ist durchaus angenehm. Lustig, locker und leicht, lockt sie den Leser in ihre Geschichte und ermöglicht ein rasches Lesen. Schnell vergisst man seine Umgebung und kann sich ganz im Geschehen der Geschichte wiederfinden. Charaktere:
Hauptsächlich wechselt das Geschehen zwischen der Ansicht von Fliss
und der von Lottie. Diese beiden Figuren werden demnach am Besten
umrissen. Hatte ich jedoch zu Anfang angenommen, dass sich die
Handlung hauptsächlich um Lottie dreht, wurde ich bald eines
besseren belehrt, denn schnell wird auch Fliss, zur zentralen Figur
des Buches. Sie bekommt eine eigene Geschichte und auch eigene
Probleme, damit dreht sich die Handlung nicht nur um die
Beziehungsgeschichten ihrer kleinen Schwester. Lottie und Fliss haben
mir als Figuren sehr gut gefallen. Auch wenn mich die Handlung nicht
überzeugen konnte, Lottie und Fliss konnten definitiv
Sympathiepunkte sammeln. Ich würde sie nicht zu meinen
Lieblingsfiguren zählen, aber ich habe sie auch nicht gehasst. Sie
waren nette Buchbegleiter, dessen Geschichten, etwas aus dem Ruder
gelaufen sind. Was ich über die anderen Figuren des Buches denke,
ist schwer zusammenzufassen. Ich mochte den kleinen Sohn von Fliss
sehr gerne, denn er gab der Handlung einen Hauch natürlichen Humor.
Die anderen Charaktere konnten mich hingegen nur teilweise für sich
gewinnen. Insgesamt würde ich sagen, dass die Figuren ganz in
Ordnung waren, aber nicht dazu motivieren würden, sich ein neues
Abenteuer mit ihnen zu wünschen.
Cover/ Innengestaltung:
Das Cover des Werkes vermittelt sehr gut, welche Geschichte
hinter dem Buchdeckel wartet: Eine lockere, leichte, vorhersehbare
und kitschige Liebesgeschichte, mit Filmcharakter. Es ist nett und
entspricht der typischen Aufmachung von Frauenliteratur. Auch wenn
mir das Cover gut gefällt, weil ich auch die Farbgebung sehr mag,
muss ich gestehen, dass ich einige andere Designs gelungener und
schöner finde. Besonders die Englische Ausgabe hat es mir angetan.
Die Innengestaltung ist recht schlicht: Es gibt Kapitelzahlen,
welche mit dem Namen des jeweils berichtenden Charakters
gekennzeichnet sind.
Weitere Cover:



Innenansicht:

[Größere Ansicht? "anklicken"]
Von manchen Büchern wünscht man sich nur, dass man die Seele
baumeln lassen kann, nett unterhalten wird und während des Lesens
noch eine Hand frei hat, um Popcorn zu mümmeln. Ich meine damit jene
Bücher, die das Herz erweichen, vorhersehbar sind, aber einen doch
zum Lachen bringen können. Von „Das Hochzeitsversprechen“,
meinem ersten Werk von Sophie Kinsella, hatte ich mir genau
jenes erhofft. Mein Herz wollte eine Portion Humor, eine Portion
Glück. Am Ende bekam ich jedoch eine Mogelpackung, denn dieses Buch
ist alles, aber nicht sonderlich unterhaltsam. Die Handlung und damit
Humor und Romantik, wurden von Seite zu Seite immer absurder und auch
das Ende, wirkte erzwungen. Schnell wurde, eine vorher nur mäßig
schlecht gezeichnete Figur, zum Bösewicht ernannt und mit rapider
Geschwindigkeit ein „Happy End“ niedergeschrieben. Schade,
schade, Frau Kinsella, denn ich glaube, sie haben mehr auf dem
Kasten!
Das Buch in Worten: kurzwellig, absurd, mäßig spannend
Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige
Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane
um die
liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood werden von einem
Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers
»Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin« wurde zum internationalen Kinohit.
Sophie Kinsella eroberte die Bestsellerlisten aber auch mit Romanen wie
»Göttin in Gummistiefeln«, »Kennen wir uns nicht?«, »Kein Kuss unter
dieser Nummer« oder mit ihren unter dem Namen Madeleine Wickham
verfassten Romanen im Sturm. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in
London.
[Quelle: Goldmann]


Englischer Trailer:
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Eingestellt von
Splitterherz
am
2/01/2014 04:55:00 nachm.
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Bewertung: 2.5 Herzen,
Frauenroman,
Gelesen: 2014,
Rezension,
Sophie Kinsella
