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x Autorin: Katharina Hartwell
x Originaltitel: Das Fremde Meer
x Genre: Fantasy
x Erscheinungsdatum: 16. Juli 2013
x im Berlin Verlag
x 576 Seiten
x ISBN: 382701137X
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x Erste Sätze: Marie. Ich gehöre zu den Menschen, die glauben, dass sie sich schützen können, wenn sie mit dem Schlimmsten rechnen, dass die Katastrophen immer nur die treffen, die nicht auf sie vorbereitet sind. Dass man ihnen entkommen kann, wenn man sie erwartet.
Klappentext:
Eine Liebe, viel zu groß, um sie nur einmal zu erzählen
Dieses Buch ist eine Reise: in die Salpêtrière, die Pariser Psychiatrie, in der Sigmund Freud Schüler bei Charcot war; in den Winterwald, aus dem eine gelangweilte Prinzessin einen Prinzen retten will; in die Wechselstadt, in der ganze Häuser als “Mobilien” durch die Stadt wandern … Zehn Kapitel, zehn Mal die Geschichte von Marie und Jan. Katharina Hartwells magischer Roman erzählt von einer Rettung durch das Erzählen selbst, der Rettung einer Liebe und eines Lebens, er erzählt von allen Zeiten und allen möglichen Welten.
Rezension:
Nicht umsonst gewann Katharina Hartwell für “Das Fremde Meer” den Seraph 2014 (Förderpreis für phantastische Literatur) in der Kategorie ‘Bestes Debüt’. Nachdem ich das Buch, das so ganz anders ist, als gewöhnliche Fantasyliteratur, gelesen habe, kann ich die Auszeichnung nur zu gut nachvollziehen.
Die Ursprungsgeschichte ist die zwischen Marie und Jan, einem jungen Studentenpaar. Marie erzählt aus der Egoperspektive und schon hier sei gesagt: Ihre Art sich auszudrücken ist wunderschön. Sie bringt die Dinge auf den Punkt und verpackt sie zugleich in ein faszinierendes Wortgewand. Man lernt sie als sehr nachdenkliche Person kennen und sie erzählt nach und nach zwischen den folgenden 10 Geschichten, wie Jan und sie sich kennenlernten und was mit ihm geschah.
Die Geschichten dazwischen handeln von ganz verschiedenen Dingen. Zum Beispiel ist da die Story um einen Ort namens ‘Wechselstadt’, in dem sich Häuser immer wieder auflösen und an einer anderen Stelle wieder erscheinen. Zunächst mag das harmlos klingen, doch befinden sich Menschen darin, verschwinden diese im Nichts. Dann ist da noch eine Geschichte über eine junge Frau, die im 19. Jahrhundert in der berühmtesten Irrenanstalt Paris’ sitzt, eine Erzählung über eine Prinzessin, die beschließt ein Ritter zu werden und noch einige mehr.
An diesen verschiedenen Geschichten hat mir besonders gut gefallen, dass man immer wieder in eine völlig andere Welt katapultiert wird, sich das Grundgerüst aber trotzdem ähnelt – denn es geht immer darum, jemanden auf irgendeine Art und Weise zu retten. Was mich aber am meisten faszinieren konnte ist, dass sich manche Storys am Ende verbinden, so wird die Prinzessin, die zum Ritter wurde, z.B. irgendwann in einer Geschichte um ein Fischerdorf an Land gespült und wird neben dem Protagonisten der Story zum Mittelpunkt der Geschehnisse.
Abgerundet wird das Ganze am Ende durch den Schluss von Maries Ausführung um die Beziehung zwischen ihr und Jan – und plötzlich ergibt sich ein komplettes Bild und man sieht die einzelnen Erzählungen noch einmal in einem ganz anderen Licht.
Der einzige Minuspunkt an “Das Fremde Meer” ergab sich für mich darin, dass sich manche der Geschichten etwas zäh lesen lassen und ich so nach einer Geschichte mit perfektem Lesefluss ab und an unangenehm herausgerissen wurde.
Fazit:
Eine Liebe und zehn Geschichten, die dem Leser etwas zeigen: Es gibt die verschiedensten Arten von Rettung. Poetisch und abwechslungsreich.
Bewertung:
Über die Autorin (lt. Klappentext):
Katharina Hartwell, 1984 in Köln geboren, studierte in Frankfurt a.M. mit Auszeichnung Anglistik und Amerikanistik. Seit 2010 studiert sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Im selben Jahr erschien ihr Erzählungsband “Im Eisluftballon”. Katharina Hartwell war u.a. Gewinnerin des MDR-Literaturpreises und Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung und des Landes Hessen. 2013 ist sie Sylter Inselschreiberin. “Das Fremde Meer” ist ihr erster Roman.