Rezension - Amnesia - Ich muss mich erinnern - Jutta Maria Herrmann

Rezension - Amnesia - Ich muss mich erinnern - Jutta Maria HerrmannTitel: Amnesia - Ich muss
mich erinnern
Autor: Jutta Maria Herrmann← Zur LeseprobeGenre: Thriller, PsychothrillerLänge: 304 Seiten
Verlag: Knaur


 S. 196/197
Es gibt Spontanheilungen, nur so als Beispiel. Und ja, es gibt sogar Wunder. Höchst selten zwar, aber es gibt sie. Es kann alles Mögliche passieren. Vielleicht habe ich morgen einen schrecklichen Unfall, den ich nicht überleben werde. Das kann keiner wissen. Es kann jeden Tag geschehen. Das Leben vergibt nun mal keine Garantien. Für nichts.
Kurzbeschreibung laut Amazon.de:
Du hast nichts zu verlieren.
Du hast eine mörderische Wut.
Und du kannst dich an nichts erinnern …
Als die Berlinerin Helen die Diagnose Krebs im Endstadium erhält, ist es ihr einziger Wunsch, sich vor ihrem Tod endlich mit ihrer Mutter auszusöhnen, zu der sie ein schwieriges und distanziertes Verhältnis hat. Bei ihrer Familie in der südwestdeutschen Heimat angekommen, muss sie dann schockiert erfahren, dass ihre schwangere Schwester Kristin von ihrem Ehemann Leon misshandelt wird. Am liebsten würde Helen Leon dafür umbringen, zu verlieren hat sie ja nichts mehr. Aber einen Menschen töten? Helen glaubt nicht, dass sie dazu wirklich fähig ist.
Am nächsten Morgen allerdings ist Leon tot – und Helen, die Medikamente mit schwersten Nebenwirkungen nimmt, hat keinerlei Erinnerung an die vergangene Nacht. Amnesie …
Die deutsche Spannungs-Autorin Jutta Maria Herrmann legt endlich nach und blickt mit ihrem düsteren und psychologisch tiefgründigen Thriller in die menschlichen Abgründe. Ein Psycho-Thriller der Extraklasse!
Meine Meinung:
Das Cover alleine hat mir schon Gänsehaut bereitet. Wenn man mit den Fingern darüber streift, merkt man, dass es ziemlich rau ist. Dies verursachte zumindest bei mir einen hohen Gänsehautfaktor. Die Farben auf dem Cover wurden meiner Meinung nach auch gut gewählt und passen zu einem Thriller. Meines Erachtens wurde beim Cover alles richtig gemacht.
Meiner Meinung nach hat die Autorin hier ein meisterhaftes Werk erschaffen. Ich bin einfach nur begeistert. Es gibt viele unerwartete Wendungen und die Ereignisse überschlagen sich schon fast, weil sehr vieles gleichzeitig passiert. Von der ersten Seite an war die Spannung bei mir schon spürbar und sie blieb konstant bis zum Schluss. Auch der Schreibstil der Autorin ist nicht zu verachten. Er ist richtig klasse. Die Autorin schreibt sehr locker und gleichzeitig ernst und spannend. Ich persönlich habe an der Geschichte überhaupt nichts auszusetzen und bin froh, dass ich dieses tolle Werk lesen durfte. Ich muss immer noch über dieses spannende und gut ausgearbeitete Ende nachdenken, welches mich atemlos zurückgelassen und vom Hocker gehaut hat. Ich war außerdem ziemlich verstört und überrascht.
Ich brauche auf jeden Fall Nachschub. Die Autorin hat noch zwei andere Thriller herausgebracht, soweit ich weiß und ich will diese unbedingt noch lesen. Ich hoffe auch, dass sie in Zukunft weitere Geschichten schreiben, wird in denen ich mich verlieren und mit den Charakteren mitfiebern kann. Dies ist der erste Thriller bzw. das erste Buch was ich von dieser Autorin gelesen habe, aber es wird auf jeden Fall nicht das Letzte gewesen sein. Am liebsten hätte ich einen zweiten Teil von Amnesia, da ich den Charakter Helen irgendwie nicht loslassen will, doch ich glaube, dieser Wunsch wird mir nicht erfüllt werden.
Ich hätte es auch gut gefunden, wenn die Geschichte etwas länger gewesen wäre. Dies soll aber kein Kritikpunkt sein. Es soll nur heißen, dass mir das Buch wirklich gefallen hat. Ich habe diese Geschichte in einem Rutsch durchgelesen, weil es einfach so spannend war, dass ich nicht aufhören konnte. Das Buch hat einen hohen Suchtfaktor. Die Geschichte hat mich regelrecht gefesselt und mich in ihren Bann gezogen. Dies lag zum Teil auch an der Erzählweise der Geschichte.
Die Geschichte wird nämlich aus der Ich – Perspektive von Helen erzählt. Sie ist eine unserer Hauptcharaktere. Helen habe ich besonders ins Herz geschlossen. Ich habe wirklich mit Helen mitgefühlt und mitgefiebert. Helen leidet nämlich an Lungenkrebs und hat gerade eine eher schlimme Phase in ihrem Leben, da sie laut Prognose der Ärzte nur noch ein Jahr zu Leben hat. Da sie sich schon immer nicht wirklich gut mit ihrer Familie verstanden hat, will sie nun endlich Frieden mit ihnen finden und fährt in die Kleinstadt, in der ihre Schwester mit ihrem Mann und Helens Mutter wohnt. Es entwickeln sich verschiedene Handlungsstränge. Leon, der Mann von Helens Schwester wird ermordet, doch wer hat ihn umgebracht? War es vielleicht Helen, der jegliche Erinnerungen an die Mordnacht fehlen, oder war es Kristin, Helens Schwester und die Ehefrau von Leon?
Ich hatte mit Helen oft Mitleid. Ich habe mich ihr auch sehr nahe gefühlt. Ich hatte das Gefühl, das ich sie bin und selbst in dieser Geschichte drinstecke und sie gerade am eigenen Leib erlebe. Ich konnte mich einfach voll und ganz in sie und ihre Welt hineinfühlen. Ich konnte auch alle ihre Handlungen, die sie im Laufe der Geschichte begangen hat, nachvollziehen. Ich an ihrer Stelle hätte nichts anders gemacht.
Durch die starken Tabletten die Helen wegen ihren Ängsten nimmt, hat sie auch oft Aussetzer und Gedächtnislücken, da der Leser die Geschichte aus ihrer Sicht erlebt, weiß man manchmal selber nicht, was nun wahr ist und was Fiktion. Dies hat das Ganze noch spannender gemacht. Man stellt sich die Frage, ob man Helen wegen ihren ganzen Aussetzern überhaupt trauen kann.
Ich finde, dass Helen eine richtig starke Frau ist, auch wenn sie ihre Lebensfreude immer mehr zu verlieren scheint. Das Wichtigste ist, dass man in so einer Situation nicht aufgibt und genau das hat sie gemacht. Nie aufgegeben. Dies hat mich besonders von ihr verzaubert und mich auch zum Nachdenken gebracht. Die Autorin hat mit Helen auf jeden Fall einen einzigartigen und tollen Charakter erschaffen, von dem sich jeder eine Scheibe abschneiden kann bzw. sich ein Beispiel nehmen sollte.
Vielleicht sollte die Geschichte auch vermitteln, dass man nie aufgeben sollte, egal wie schlecht die Lage gerade aussieht und das es immer irgendetwas, oder irgendjemanden gibt der dich zum weiter machen bringt. Auch hat Helen langsam schon den Überblick über ihren Tablettenkonsum verloren. Dies war auch sehr realistisch dargestellt. Man hat bemerkt, dass sie so langsam in eine Tablettensucht hineinfällt, ohne es selbst richtig zu realisieren, den die Dosis die sie vom Arzt verschrieben bekommen hat, hat sie schon längst überschritten.
Außerdem werden besonders Helens Emotionen dem Leser sehr gut vermittelt. Meiner Meinung nach sind Helens Gedanken auch sehr tiefgründig dargestellt. Besonders die die sich um den Tod drehen gingen mir sehr nahe. Nicht nur Helen wurde ganz toll dargestellt, sondern auch die anderen Charaktere. Sie sind alle sehr lebendig beschrieben. Außerdem sind die Charaktere auch alle sehr unterschiedlich.
Am Ende kann der Leser auch noch selber diverse Spekulationen anstellen. Das finde ich auch sehr klasse, weil man so die Fantasie spielen lassen kann. Das Ende ist zwar nicht wirklich offen, lässt aber genug Raum für die eigene Fantasie. Meines Erachtens nach gab es am Ende auch einen regelrechten Showdown. Es war atemberaubend. Die Autorin hat das ganze Buch über den Leser auf verschiedene falsche Fährten geführt, sodass der Leser am Ende nicht nur überrascht, sondern auch schockiert zurückbleibt. Ich hatte zwar eine Theorie, wer Leon den nun wirklich ermordet hat, allerdings habe ich immer wieder daran gezweifelt. Am Ende sollte sich herausstellen, dass ich doch recht hatte. Das Gute ist, dass in diesem Buch eigentlich jeder ein Motiv an dem Mord von Leon hat und es deswegen theoretisch auch jeder getan haben könnte. Das gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Kick.
Aus der Danksagung kann man auch entnehmen, dass die Autorin wirklich für dieses Thema recherchiert und sich exzellent darüber informiert hat. Anscheinend hat sie sich sogar mit Ärzten unterhalten und  so Verschiedenes über die Krankheit die Helen besitzt hat herausgefunden. Sie hat sogar einige Personen befragt, die selbst an Krebs leiden. So hat sie etwas über die Ängste von Krebspatienten erfahren. Meiner Meinung nach ist dies auch irgendwie ein Buch für Leute die Verwandte haben, die mit Krebs zu kämpfen haben, da man in der Geschichte eben auch viel über die Gedanken und Ängste eines Krebspatienten erfährt. Für mich war es zumindest sehr informativ und interessant, da ich auch noch nie ein Buch gelesen habe in dem es um eine Person ging die Krebs hatte. Meines Erachtens nach erfordert dies ein großes Lob an die Autorin, da es genug Autoren gibt, die sich nicht wirklich über das Thema ihres Buches informieren, sondern sich einfach nur irgendetwas aus den Fingern saugen.
Es ist auf jeden Fall der beste Thriller, den ich je gelesen habe. Außerdem ist es auch der erste der es auf meine Liste der Lieblingsbücher geschafft hat. Normalerweise zähle ich Thriller nämlich nicht dazu, da ich sie meistens nur einmal lese, weil ich ja dann schon weiß wer der Täter bzw. Mörder ist, doch bei diesem Buch ist es anders. Es wird nicht das Letzte Mal sein, dass ich es verschlungen habe. Dieses Meisterwerk verdient 5 Sterne und dazu noch eine saftige Leseempfehlung. Bitte nimmt euch meine Worte zu Herzen und ließt dieses grandiose Buch. Ich kann euch versichern das ihr es nicht bereuen werdet!
Leserunde Amnesia - Ich muss mich erinnern auf Lovelybooks
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen und ein Lieblingsbuchbärchen
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