[REZENSION] "Als die schwarzen Feen kamen"

Cover

Die Autorin
Anika Beer ist ein Herbstkind des Jahres 1983 und wuchs in der Bergstadt Oerlinghausen am Teutoburger Wald auf. Die Welt der fantastischen Geschichten begleitet sie seit frühester Kindheit: Sie lernte mit 3 Jahren lesen, im Alter von 8 bekam sie eine Schreibmaschine und fing an, erste Geschichten zu schreiben. Anika Beer begeistert sich für Kampfkunst und fremde Kulturen und lebte nach dem Abitur einige Zeit in Spanien, bevor sie in Bielefeld eine Stelle an der Universität annahm.
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Broschiert: 448 Seiten
Verlag: cbj (12. März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570401472
ISBN-13: 978-3570401477
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 13,4 x 4,4 cm
Leseprobe
Quelle: Randomhouse  *lies mich*
Die Geschichte... Die fünfzehnjährige Marie ist ganz erstaunt, als sie von dem zwei Jahre älteren Gabriel in der Schule angesprochen wird, denn Gabriel ist sehr attraktiv und ihre beste Freundin schwärmt für ihn. Was Marie nicht weiß: Der Zwölftklässler kann Wesen sehen, die sich im Schatten von Menschen verbergen. Und Gabriel hat in Maries Schatten eine Horde schwarzer Feen entdeckt, die kurz darauf in die Realität eindringen und großen Schaden anrichten. Gemeinsam mit Gabriel versucht Marie, den Ursprung der schwarzen Feen zu ergründen und stößt auf eine dunkle Stadt aus Obsidian, die Marie während einer schweren Phase in ihrer Kindheit erschaffen hat...
Meine Meinung:
Aufgrund von Ankas Begeisterungsstürmen wollte ich "Als die schwarzen Feen kamen" unbedingt lesen und habe es nicht bereut. ;-)  Den Schauplatz hat die Autorin nach Hamburg verlegt, die Orts- und Schauplatzbeschreibungen sind so lebendig gestaltet, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann - diese Geschichte könnte ich mir auch als Film gut vorstellen. Marie heißt eigentlich Lea Marie Anders und ist seit vielen Jahren wegen ihrer häufig auftretenden Anfälle in therapeutischer Behandlung. Seit dem Tod ihres Vaters lebt die fünfzehnjährige Schülerin mit ihrer Mutter Karin in einer kleinen Wohnung. Gabriel Silveira hat zu seiner Familie keinen Kontakt mehr, weshalb der Siebzehnjährige allein in einer kleinen Wohnung über einem Lokal wohnt. Der Junge mit den südländischen Wurzeln malt Bilder, spielt Gitarre und sieht die Schatten der Menschen, die oft erschreckende Formen annehmen. Als er in Maries Schatten einen Schwarm schwarzer Feen entdeckt, bietet er der schüchternen Marie seine Hilfe an, die sie gut gebrauchen kann... Die Protagonisten sind interessante, facettenreiche Charaktere, die voller Überraschungen stecken. Man schließt die sympathische Hauptperson schnell ins Herz, fiebert, fühlt & leidet mit ihr und hofft auf ein gutes Ende. Außerdem macht Marie eine beachtliche Weiterentwicklung durch. Die Feen sind hier übrigens keine niedlichen Wesen, sondern dunkle Gestalten, die Böses im Schilde führen. Schön finde ich auch, dass man einen guten Einblick in das Leben der Jugendlichen bekommt, die sich neben den Schattenwesen auch mit allerlei Alltagsproblemen herumschlagen müssen. "Als die dunklen Feen kamen" präsentiert dem Leser eine faszinierende Romanidee, die meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt wurde. Dank ungeahnter Wendungen und diversen Irrwegen wird die Geschichte rund um Marie & Gabriel niemals auch nur ansatzweise langweilig. Die bildhaften Schilderungen und die oftmals düstere Atmosphäre runden die Fantasy-Geschichte ab und tun alles, um den Leser wunderbar zu unterhalten. Oft weiß man auf Anhieb nicht, was real ist und was der Fantasie entspringt, wodurch sich der Spannungsfaktor noch zusätzlich erhöht. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Marie und Gabriel (in der 3. Person), die versuchen, die schwarzen Feen aus Maries Schatten zu vertreiben und dabei unglaubliche Dinge erleben. Natürlich bieten die unterschiedlichen Erzählperspektiven und die miteinander verwebenden Handlungsstränge Abwechslung, weiters erfährt man im Handlungsverlauf viel über die außergewöhnlichen Charaktere Marie und Gabriel, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken gewähren.
Abgerundet wird die originelle Story  durch frische Ideen, einen fesselnden, ausdrucksstarken Schreibstil und durch eine angenehme, der jugendlichen Zielgruppe angepassten Sprache, weshalb man fast durch die Seiten fliegt. Mit Freuden habe ich festgestellt, das von der Autorin bald ein weiterer Jugendroman namens "Wenn die Nacht in Scherben fällt" erscheint, den ich natürlich auch lesen werde.
FAZIT: Anika Beer hat mit "Als die schwarzen Feen kamen" eine fantasievolle, leicht  düstere Geschichte erschaffen, die einen von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Selten hat mich ein Fantasy-Jugend-Roman so außerordentlich gut unterhalten, was angesichts des eindrucksvollen Plots, der reizvollen Protagonisten sowie der mitreißenden Schreibweise kein Wunder ist. Da ich rundum zufrieden bin, vergebe ich für diesen wunderbaren Jugendroman ganze 5 (von 5) Punkte.


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