Gina Mayer – Alle Augen auf dich
Kurzbeschreibung:
Myriam Bellinger, Star der Internetserie Missing, wurde entführt. Die Täter hinterlassen keine Spuren, und Hauptkommissarin Amelie Fröhlich, die die Ermittlungen leitet, tappt völlig im Dunkeln. Da erscheint auf der Fanpage der Serie ein Videoblog. Man sieht – Myriam Bellinger, gefesselt, misshandelt und gefangen in einer winzigen Zelle. Tag für Tag kann die schockierte Öffentlichkeit Myriams Leiden nun online mitverfolgen. Dabei scheint sie sich zunehmend in einen ihrer Entführer zu verlieben. Die Kommentare der Internetgemeinde werden immer emotionaler, und die Klickzahlen schießen in die Höhe. Erst recht, als die erste Lösegeldforderung eintrifft: Zwei Millionen Euro, zu finanzieren über Crowdfunding!
Interessantes Thema!
Gina Mayer hat in ihrem Buch „Alle Augen auf dich“ ein interessantes und vor allem auch brandaktuelles Thema aufgeworfen. Wie könnten Entführer, oder generell natürlich Kriminelle, in Zukunft Menschen über das Internet und insbesondere Social Media Netzwerke für sich nutzen?
In Mayers Geschichte treffen alle nur möglichen Komponenten aufeinander. Und natürlich auch alle möglichen Zufälle.
Wirklich Zufälle?
Die Entführungsstory ist eng mit dem Hintergrund der Protagonistin verknüpft.
Teilweise wurde mir die Geschichte aber etwas zu lang. Es zog sich hin und ich hatte das Gefühl, mit der eigentlichen Geschichte nicht richtig voranzukommen.
Mehrere Nebenstränge von anderen Figuren treten auf die Bildfläche und verwischen dann zum Ende hin etwas undeutlich.
Doch die einzelnen Personen sind alle sehr klar und vor allem abwechselnd gestaltet.
Sie wirken nicht konstruiert und so kann jede für sich als Charakter glaubhaft wirken.
Der Thriller ist in seiner Gesamtheit allerdings mit zu wenig Thrill ausgestattet. Es wirkt mehr wie ein Krimi, da sehr viel Augenmerk auf den polizeilichen Ermittlungen liegt. Das Ende ist überraschend, aber insgesamt auch sehr schnell abgehandelt. Es löst sich alles logisch auf, doch nach so vielen kleinen Vorgeschichten war mir das nicht ausführlich genug ausformuliert.
Ein Buch, welches ich Jugendlichen, die es gerne weniger blutig haben, gerne empfehlen kann.
Gestaltung
Das rote Cover ist auf jeden fall extrem auffällig. Durch seine Signalwirkung erscheint es etwas aggressiv. Die Gestaltung mit den stilisierten Gesichtern ist passend, denn es mutet technisch an, trifft aber auch den Charakter des Titels.
Auch haptisch ist das Cover gelungen. Man hat viel zum Fühlen, durch das leicht-gerillte Papier.
Allerdings ist das Cover alles in allem für mich kein Kaufgrund.
Bewertung: