[Rezension] Adriana Popescu – “Ewig und eins”

Ewig_und_eins_Adriana_Popescu“Ewig und eins” heißt der neueste Roman von Autorin Adriana Popescu und in meinen Augen auch gleichzeitig ihr (bisher) bestes Werk. Sowohl der Titel als auch das Cover unterstreichen den Inhalt absolut perfekt – und darum geht es:

Ella, Ben und Jasper waren zu Schulzeiten unzertrennlich. Immer zu dritt anzutreffen, die besten Freunde. Während Ella und Jasper sich bereits als Kinder kannten und seither befreundet waren, kam Ben erst später dazu. Doch da haben sich Ben und Ella sofort ineinander verliebt und Jasper wurde auch Bens bester Freund. Nach dem Abitur trennten sich ihre Wege – Ella ging nach New York und trennte sich von Ben, daraufhin herrschte Funkstille zwischen allen dreien. Bis jetzt. Sieben Jahre sind seit dem Abitur vergangen und nun treffen sie auf einem Klassentreffen in ihrer Heimatstadt Stuttgart wieder aufeinander. Erinnerungen und Gefühle kommen wieder hoch und es ist vielleicht die einzige, letzte Chance, voneinander Abschied zu nehmen und alle offenen Fragen zu klären. In einer einzigen Nacht, bevor der Alltag wieder beginnt.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mit so gut wie gar keinen Erwartungen an dieses Buch ran gegangen bin – obwohl, ein bisschen habe ich schon etwas erwartet, da ich im Vorfeld schon einige sehr begeisterte Stimmen gehört/gelesen habe. Allerdings habe ich Adrianas ersten Roman, “Versehentlich verliebt”, schon vor einiger Zeit gelesen, noch bevor er beim Piper Verlag veröffentlicht wurde. Damals habe ich die Geschichte in einer Nacht durchgelesen. Ihre “Lieblingsmomente” haben mir jedoch weniger gefallen und das, obwohl es gefühlt alle anderen geliebt haben. Insofern hatte ich im Vorfeld ein wenig Angst, dass ich auch diesmal wieder die Einzige bin, der das Buch nicht gefallen könnte. Doch schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass ich “Ewig und eins” höchstwahrscheinlich lieben würde. Und so war es dann auch.

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Wo fange ich mit dem Schwärmen am besten an? Ella war mir vom ersten Augenblick an unfassbar sympathisch. All ihre Gedanken konnte ich nachvollziehen und ich habe sie sehr gerne in dieser einen Nacht begleitet. Zumal es einige Parallelen gibt, die ich zu mir zurückführen konnte. Auch ich weiß, wie es ist, sich nach dem Abitur, wenn man denkt, dass das Leben jetzt erst recht los geht und man auf jeden Fall mit seinen besten Freunden zusammen bleibt, dann doch irgendwie zu entfremden, sich aus den Augen zu verlieren. Frühere Versprechen sind wenig wert und die Erinnerungen an die Schulzeit werden durch einen dicken Weichzeichner betrachtet. Diese Erfahrung teile ich mit Ella und das machte sie in meinen Augen umso lebendiger für mich. Doch auch Ben und Jasper habe ich vom ersten Treffen an sehr gemocht. Obwohl sie beide recht unterschiedlich sind, merkt man sofort, dass man die beiden am liebsten selbst als beste Freunde haben möchte. Alle drei finde ich zudem unglaublich authentisch dargestellt, als hätte Adriana drei ihrer eigenen Freunde oder Bekannten dargestellt, da sie alle drei schlichtweg normal und lebensnah rüberkommen.

Die Handlung, welche ja im Grunde in nur einer einzigen Nacht spielt, ist schlichtweg perfekt. Adriana beschreibt diese Geschichte so lebendig, dass ich die ganze Zeit während des Lesens Seite um Seite einen Film vor Augen hatte, weil ich mir alles so gut vorstellen konnte. Sie hat es mit ihrer Geschichte sogar geschafft, dass ich mit der Zeit anfing, Stuttgart ein wenig mehr zu mögen. Dass ich den Großteil der beschriebenen Orte kannte, hat natürlich noch mehr zum Kopfkino beigetragen.

“Das Leben ist keine Autobahn. Manchmal tut es auch die Landstraße oder ein Schotterweg.” – S. 264

Darüber hinaus wird hier eine schlichtweg perfekte Sommernacht beschrieben. Und ich liebe Sommernächte. Gute Freunde, eine warme Nacht, in der alles möglich erscheint. Eine Nacht, in der durchgetanzt, Wein getrunken wird. Am Ende, wenn der neue Morgen schon dämmert, ist ein Döner gegen den aufgekommenen Hunger und eine kalte Cola aus der Dose einfach das Höchste der Gefühle. Genau solche Gefühle kommen beim Lesen dieser Geschichte auf und es ist einfach nur toll. Am liebsten möchte man direkt das Haus verlassen, sich seine Freunde schnappen und selbst so eine Nacht erleben.

Wenn man ein Buch in einem Zug, mit angehaltenem Atem und voller Bilder im Kopf durchliest und es nach Beenden am liebsten sofort noch einmal lesen möchte, auch wenn es mitten in der Nacht ist, dann ist das ein Zeichen. Ein Zeichen, dass “Ewig und eins” vom ersten bis zum letzten Wort absolut perfekt ist. Wer eine unglaublich tolle Nacht mit Ella, Ben und Jasper verbringen möchte, darf sich diesen Roman auf keinen Fall entgehen lassen!

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