Review: Torchwood: Miracle Day - Folge 3

Am vergangenen Freitag ging Torchwood: Miracle Day bei Starz in den USA in die dritte Runde. Zwei Episoden lang haben sich die Autoren die Zeit genommen für die Etablierung der Grundlagen genommen, nun ist der Moment gekommen, die Handlung stärker voranzutreiben. Das Team rund um Jack Harkness kommt zu der Erkenntnis, dass nicht für alle Menschen der Miracle Day völlig überraschend kam, sondern eine geheim operierende Gruppe sich von langer Hand auf diesen Moment vorbereitet hat. Nun gilt es also herauszufinden, welche Absichten die Verschwörer verfolgen. Haben sie das Ereignis selbst herbeigeführt, oder wollen wussten sie nur, dass es passieren würde und wollen nun ihren Profit aus der Sache ziehen? Erstmals kreuzen sich in der Geschichte die Wege von Jack und Oswald Danes, der von Jilly Kitzinger langsam zum Medienstar aufgebaut wird und sich auf ein gefährliches Spiel mit einem Konzern einlässt. Dieser will ihn zur Gallionsfigur einer großen Kampagne machen, für die man sich schon politische Unterstützung gesichert hat. Die Szene ist ein Highlight der Folge und wie schon in den beiden vorangegangenen Episoden kann Bill Pullman sein Können unter Beweis stellen, denn er strahlt eine umwerfende Bösartigkeit aus. Zu keiner Minute weiß man als Zuschauer, woran man bei ihm ist. Jack zeigt sich dieses Mal vor allem von seiner emotionalen Seite. Diese wohnte der Figur schon immer inne, doch nun wird sie erstmals in Torchwood: Miracle Day richtig betont. Die Zuschauer, welche Torchwood erstmals sehen, bekommen so einen Aspekt der Figur zu Gesicht, den sie bislang nicht kannten. Für treue Fans der Serie ein Indiz dafür, dass man den Grundlagen der Serie treu bleibt.  Jack und Rex haben immer noch keinen rechten Draht zueinander, denn für zwei große Egos scheint im Team kein Platz zu sein. Jack tut jedoch auch nicht besonders viel, um integrativ auf die Gruppe zu wirken. Er beharrt auf seinem Führungsanspruch, den er jedoch nicht begründen kann. Klar, dass Rex da nicht einfach zurücksteckt. Jedoch ist auch seine Reaktion etwas extrem. Die Chemie zwischen Esther und Gwen hingegen stimmt inzwischen. Letztere bekommt endlich wieder mehr zu tun und hat gerade zum Ende der Folge hin einige starke Szenen. Zudem finden sich dieses Mal zwei deutliche Referenzen an Torchwood: Kinder der Erde, über die sich die langjährigen Fans freuen werden, denn dies fördert die Geschlossenheit innerhalb der Serie.  Was leider gar nicht funktioniert, sind die beiden Bett-Szenen, welche von Jane Espenson ins Drehbuch geschrieben wurden. Sie ergeben sich nicht aus dem Zusammenhang der Geschichte, sondern wirken erzwungen. Man hat als Zuschauer den Eindruck, die Autorin habe unter dem Druck gestanden, diese Szenen unbedingt ins Drehbuch schreiben zu müssen, ganz egal, ob sie nun einen Sinn machen oder nicht. Sehr schade. Dies bleibt aber auch der einzige Kritikpunkt an einer soliden Folge, die deutlich mehr Tempo hat als ihre Vorgänger, was der Geschichte sehr zugute kommt. Die Verschwörung rund um den Miracle Day nimmt stärkere Formen an, obwohl zu erwarten ist, dass es noch einige Wendungen geben wird, die bislang noch nicht abzusehen sind.Auf jeden Fall macht diese Episode Lust macht auf die Fortsetzung am nächsten Freitag. Torchwood: Miracle Day läuft immer freitags beim Sender Starz in den USA. Sechs Tage später läuft die aktuelle Folge dann auch bei der BBC.

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