Review: THOR: THE DARK WORLD - Der Hammer wird wieder geschwungen

Review: THOR: THE DARK WORLD - Der Hammer wird wieder geschwungen
Fakten:
Thor: The Dark Kingdom (Thor: The Dark World)
USA. 2013. Regie: Alan Taylor. Buch: Christopher Yost, Christopher Markus, Don  Payne, Robert Rodat, Stephen McFeely. Mit: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins, Christopher Ecclestone, Kat Dennings, Rene Russo, Stellan Skarsgard, Jaime Alexander, Zachary Levi, Ray Stevenson, Idris Elba, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Chris O’Dowd, Tadanobu Asano, Clive Russell, Alice Krige, Tony Curran u.a. Länge: 114 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Im Kino.

Story:
Einst konnte Thors Großvater die Dunkelelfen bezwingen, doch nun kehren sie zurück, denn niemand geringeres als Dr. Jane Foster hat eine alte, mächtige Waffe der Dunkelelfen gefunden und so kehren die Feinde Asgards zurück um das gesamte Universum in die Finsternis zu stürzen. Thor und seine Freunde sowie Gefährten müssen sich dem scheinbar übermächtigen Feind stellen und benötigen dafür auch die Hilfe von Thors verräterischem Bruder Loki.


Meinung:
Die Marvel Studios laufen gerade wie eine gut geölte Maschine. Jeder Film erwirtschaftet immense Gewinne, neben dem Erfolg an den Kinokassen erweist sich aktuell die in den USA gestartete Serie „Agents of S.H.I.E.L.D.“ als weitere gewinnbringende Einnahmequelle. Marvel hat das Superheldenkino an die Spitze gebracht, dank einer cleveren Politik, bestehend aus groß budgetierten Anheizen. Dennoch, als der erste „Thor“ ins Kino kam dachten viele, dass dieser Held doch zu speziell ist, um in der heutigen Popkultur Fuß zu fassen. Doch dank einer kurzweiligen Inszenierung, die weiß was sie letztlich präsentiert und eine guten Dosis Witz und Charme konnte der Donnergott überzeugen und kreierte mit Tom Hiddleston als Loki auch noch eine Art Antiheld der besonders charismatischen Art, der im großen Heldentreffen „Marvel’s Avengers“ gleich noch einmal groß Auftreten durfte.

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Unter der Regie von „Game of Thrones“-Regisseur Alan Taylor muss Thor nun ein drittes Mal für den Frieden in den Welten kämpfen. Während im ersten Teil Thors Heimat Asgard noch Nebenschauplatz war, kommt dieser Status nun der Erde (im speziellen London) zu. Und so wird in der Heimat des Donnergottes alles aufgefahren was nach Fantasy und Science-Fiction aussieht und miteinander verwoben, vermischt und verkleistert. Laserwaffen treffen Schwerter. Das besitzt einen infantilen Charme, dem man sich als Zuschauer stellen muss. Während andere Comicfilme versuchen alles so zu stilisieren, dass es in unsere heutige Zeit passt, pfeift „Thor: The Dark World“ darauf geflissentlich, legt sogar noch eine Schippe drauf. Hier heißt es, sequeltypisch, mehr von dem was im Vorgänger gemocht wurde. Das heißt vor allem mehr von den Nebenfiguren. Egal ob der Wächter Heimdall (Idris Elba), Verräter Loki oder die Forschungsgruppe von Dr. Jane Foster (Natalie Portman). Insgesamt eine gute Wahl, vor allem weil auch Figuren etwas mehr ins Zentrum gerückt werden, die bei „Thor“ noch sträflich im Schatten standen, allen voran Rene Russo, die jetzt endlich etwas zu tun hat.

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Dieses possierliche Monster gehört zu den Dunkelelfen

Dieses Vorrücken der Nebenfiguren bringt aber auch ein Problem mit sich. Held Thor wirkt dadurch teilweise wie eine Randnotiz. Chris Hemsworth steht diese Rolle zwar ausgezeichnet, wirklich in Erinnerung bleibt sein Thor aber nicht. Dies liegt aber gewiss auch daran, dass „Thor: The Dark World“ narrativ eher Stangenware bietet und aus dem großen Antagonisten nicht mehr macht als standardisiertes Schurkentum. Zumindest passt sich dies perfekt an die Zerstörungswut des Films an. Nach „Iron Man 3“, „Man of Steel“, „Star Trek Into Darkness“ und „Pacific Rim“ wird hier schon wieder eine Stadt platt gemacht. Klar, Action muss sein, aber mal abgesehen von Guillermo DelToros detailverliebten Destruktionsorgie „Pacific Rim“ wirken alle anderen Angriffe zu statisch und leblos. Bei „Thor: The Dark World“ ist dies nicht anders. Es ist aber der Humor, sowie die vielen liebenswerten Figuren, die dieses Manko recht gut kaschieren können.

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Thor weiß wo der Hammer hängt -höhö

Was ebenfalls vom Film gut kaschiert wird, ist die Tatsache, dass er mit Erklärungen geizt. Wie konnte dies gerade jetzt passieren? Wie hat er/sie oder es das geschafft? Diese Fragen stellen sich häufig im Donnergott-Sequel. Dass sie nicht beantwortet werden (bzw. noch nicht) erweckt den Eindruck, das „The Dark World“ nicht mehr ist als ein Übergangsfilm (was vermutlich auch so ist). Es ist eine Fortsetzung, um eine Fortsetzung zu bewerben. Unterhaltsam ist diese Methode durchaus, doch die Frage sei erlaubt, ob es nicht bessere  Lösungen gibt, denn so langsam aber sicher beginnt das Konzept zu langweilen. Auch wenn es hier noch gut geschmiert vor sich hin werkelt. Auch wenn gerade die erste Hälfte von „Thor: The Dark World“ recht zäh wirkt und der Film erst in der zweiten Hälfte zu einer durchgängig unterhaltsamen Stimmung findet, weil dann die bereits erwähnten Nebenfiguren mit viel Witz, Ironie und Schlagfertigkeit das humoreske Geschehen des Films bestimmen.

„Thor: The Dark World“ ist ein durchaus ansehnlicher Marvel-Blockbuster geworden. Im Gegensatz zu „Iron Man 3“, dessen Masche und Tony-Stark-Charakterisierung fast nur noch Routine war, erlaubt sich der Donnergott noch mit seinen Helden und Welten zu experimentieren, auch wenn dies zur Folge hat, dass der Titelheld fast schon zweitrangig wird. Lässt man dies außer Acht erweist sich „The Dark World“ als grundsolider Unterhalter, dem es aber nicht ganz gelingt zu verbergen, dass Marvels Kinohelden sich langsam aber sicher im Kreis drehen, bzw. fliegen.

6 von 10 Loki Tricks

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